18.09.2012, 16:01
phantom:
Natürlich entspricht die Präzision einer Artilleriegarnate nicht der einer modernen Bombe, aber sie ist ausreichend. Und ebenso natürlich ist ein Einsatz schwerer Artillerie in einer Friedensmission aufgrund der Kollateralschäden oft nicht angebracht. Aber sollten wir unsere Streitkräfte wirklich nur auf solche Friedensmissionen hin rüsten?
Artillerie hat ein sehr viel besseres Preis-Leistungsverhältnis bei der Auslöschung menschlichen Lebens als Schläge aus der Luft. Aus diesem höchst einfachen Grund wird Artillerie von allen Armeen der Welt angewendet.
Und natürlich spricht die gleiche Logik beispielsweise für den Einsatz von Chemischen Waffen. Solche Waffen sind jedoch international geächtet und die aus dem Einsatz resultierenden Sanktionen und Maßnahmen anderer verschlechtern hier das Preis-Leistungsverhältnis.
Artillerie hingegen wird nicht geächtet und ist allgemein üblich, kann also verwendet werden.
Der im Moment kurzfristig günstigste Weg ist im Krieg daher nicht immer der insgesamt günstigste.
Ethik, Verantwortung und Krieg in einem Atemzug nun zu nennen und zur Grundlage seiner militärischen Planungen zu machen ist nun eine besonderheit unserer derzeitigen westlichen Militärkultur und der von ihr betriebenen stark ritualisierten Kriegsführung. Jeder Krieg aber entwickelt sich in sich selbst in Richtung des totalen Krieges, der eine schneller, der andere langsamer.
Jede Partei in einem Krieg wird daher über kurz oder lang ihre Maßnahmen eskalieren, um durch diese Eskalation Vorteile zu erlangen. Gleich wie zurückhaltend, verantwortungsbewusst oder menschenfreundlich, auf Dauer wird dies alles der reinen zweckmäßigkeit geopfert.
Artillerie ist zweckmäßig und wird von der Öffentlichkeit (aus Mangel an Sachkenntnis) nicht geächtet, sie ist daher ein hervorragendes Mittel.
Selbst die Bundeswehr hat deshalb hier und heute schwere Artillerie in Afghanistan im Einsatz. Und jede Armee die solche Artillerie in Afghanistan einsetzte und einsetzt, erlangte dadurch immense militärische Vorteile die mit reinen Luftschlägen vorher so nicht erzielbar waren.
Soldaten vertreten ja nicht die Menschen, sie versuchen Politische Ziele mit Gewalt umzusetzen. Das ist ein praktisch-technischer Vorgang. Wenn man schon so weit ist, dass die Ziele die man erreichen will auch mit dem Töten von anderen Menschen erreicht werden sollen, dann ist nur noch die Frage, was zweckmäßig ist und womit man durchkommt. Beides bedingt heute einander, aufgrund der Wechselwirkungen zwischen Bevölkerung, Wirtschaft, Politik und Militär im Kampfeinsatz.
Die Frage sollte nicht sein, was ethisch richtig ist, sondern was funktioniert.
Die Frage der Funktionalität kann solche Waffen ausschließen, ebenso wie sie Chemiewaffen aussschließt. Waffen die Menschen töten jedoch aufgrund von ethischen Bedenken auszuschließen, das verunmöglicht eigentliche jede Kriegshandlung.
Deine Vision eines sauberen Luftkrieges ist auch nur ein Traum, aus der Luft gibt es ebenfalls eine Menge Kollateralschäden. Der Feind versteckt sich ja gezielt zwischen den Zivilisten ! Wie willst du ihn da gezielt heraus Bomben?
Ob ich das Haus mit Artillerie einschieße oder mit Bomben zerstöre, am Ende ist das Haus zerstört und die Zivilisten darin sind Tot !
Und ein Haus treffe ich mit Artillerie durchaus gezielt.
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Natürlich entspricht die Präzision einer Artilleriegarnate nicht der einer modernen Bombe, aber sie ist ausreichend. Und ebenso natürlich ist ein Einsatz schwerer Artillerie in einer Friedensmission aufgrund der Kollateralschäden oft nicht angebracht. Aber sollten wir unsere Streitkräfte wirklich nur auf solche Friedensmissionen hin rüsten?
Artillerie hat ein sehr viel besseres Preis-Leistungsverhältnis bei der Auslöschung menschlichen Lebens als Schläge aus der Luft. Aus diesem höchst einfachen Grund wird Artillerie von allen Armeen der Welt angewendet.
Und natürlich spricht die gleiche Logik beispielsweise für den Einsatz von Chemischen Waffen. Solche Waffen sind jedoch international geächtet und die aus dem Einsatz resultierenden Sanktionen und Maßnahmen anderer verschlechtern hier das Preis-Leistungsverhältnis.
Artillerie hingegen wird nicht geächtet und ist allgemein üblich, kann also verwendet werden.
Der im Moment kurzfristig günstigste Weg ist im Krieg daher nicht immer der insgesamt günstigste.
Ethik, Verantwortung und Krieg in einem Atemzug nun zu nennen und zur Grundlage seiner militärischen Planungen zu machen ist nun eine besonderheit unserer derzeitigen westlichen Militärkultur und der von ihr betriebenen stark ritualisierten Kriegsführung. Jeder Krieg aber entwickelt sich in sich selbst in Richtung des totalen Krieges, der eine schneller, der andere langsamer.
Jede Partei in einem Krieg wird daher über kurz oder lang ihre Maßnahmen eskalieren, um durch diese Eskalation Vorteile zu erlangen. Gleich wie zurückhaltend, verantwortungsbewusst oder menschenfreundlich, auf Dauer wird dies alles der reinen zweckmäßigkeit geopfert.
Artillerie ist zweckmäßig und wird von der Öffentlichkeit (aus Mangel an Sachkenntnis) nicht geächtet, sie ist daher ein hervorragendes Mittel.
Selbst die Bundeswehr hat deshalb hier und heute schwere Artillerie in Afghanistan im Einsatz. Und jede Armee die solche Artillerie in Afghanistan einsetzte und einsetzt, erlangte dadurch immense militärische Vorteile die mit reinen Luftschlägen vorher so nicht erzielbar waren.
Zitat:Sorry, von solchen Leuten fühl ich mich nicht vertreten.
Soldaten vertreten ja nicht die Menschen, sie versuchen Politische Ziele mit Gewalt umzusetzen. Das ist ein praktisch-technischer Vorgang. Wenn man schon so weit ist, dass die Ziele die man erreichen will auch mit dem Töten von anderen Menschen erreicht werden sollen, dann ist nur noch die Frage, was zweckmäßig ist und womit man durchkommt. Beides bedingt heute einander, aufgrund der Wechselwirkungen zwischen Bevölkerung, Wirtschaft, Politik und Militär im Kampfeinsatz.
Die Frage sollte nicht sein, was ethisch richtig ist, sondern was funktioniert.
Die Frage der Funktionalität kann solche Waffen ausschließen, ebenso wie sie Chemiewaffen aussschließt. Waffen die Menschen töten jedoch aufgrund von ethischen Bedenken auszuschließen, das verunmöglicht eigentliche jede Kriegshandlung.
Deine Vision eines sauberen Luftkrieges ist auch nur ein Traum, aus der Luft gibt es ebenfalls eine Menge Kollateralschäden. Der Feind versteckt sich ja gezielt zwischen den Zivilisten ! Wie willst du ihn da gezielt heraus Bomben?
Ob ich das Haus mit Artillerie einschieße oder mit Bomben zerstöre, am Ende ist das Haus zerstört und die Zivilisten darin sind Tot !
Und ein Haus treffe ich mit Artillerie durchaus gezielt.
<!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?f=37&t=1907&p=157906#p157906">viewtopic.php?f=37&t=1907&p=157906#p157906</a><!-- l -->