Iranisches Atomprogramm
Zitat:Streit um Atomprogramm

Iran beschleunigt Bau von Uran-Zentrifugen

Iran forciert offenbar sein Nuklearprogramm. Nach Erkenntnissen der Internationalen Atomenergiebehörde soll Teheran in den vergangenen Monaten tausend neue Zentrifugen installiert haben, mit denen Uran angereichert werden kann. Israels Verteidigungsminister Barak drängt auf einen Militärschlag.

Berlin - An diesem Freitag wird wieder verhandelt: In Wien treffen sich Vertreter Irans mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), um über eine friedliche Lösung des Atomstreits zu beraten. Im Kern soll es bei den Gesprächen um die Versuchsanlage Parchin in der Nähe von Teheran gehen. Die IAEA will ihren Kontrolleuren Zutritt zu dem Komplex verschaffen, das iranische Regime lehnt dieses Ansinnen bislang ab. [...] Doch sowohl die IAEA als auch der Westen bezweifeln diese Darstellung. Und die Skepsis wächst. Inspektoren der Atomenergiebehörde haben offenbar herausgefunden, dass Iran in den vergangenen Monaten Hunderte neuer Zentrifugen installiert hat, mit denen Uran angereichert werden kann. Die Zentrifugen seien in eine unterirdische Anlage nahe der Stadt Ghom gebracht worden, die vor Bombenangriffen aus der Luft besonders geschützt ist.
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...und...
Zitat:Irans Atomprogramm

Teherans Versteckspiel mit den Kontrolleuren

Gebäude werden plattgemacht, Forschungslabore abgerissen und stattdessen Grünanlagen angelegt: Das iranische Regime versucht immer wieder, die internationalen Atom-Inspektoren zu täuschen. Doch die können Spuren auch nach Jahren noch nachweisen - wenn sie ins Land dürfen. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.

Der Stadtteil Lavisan im Nordosten Teherans erfreut sich seit nunmehr zwölf Jahren einer schönen Grünanlage: Bäume spenden dort Schatten, und mehrere Sportplätze wurden errichtet. Bis 2004 sah das Gelände in der iranischen Hauptstadt allerdings ganz anders aus: Ein mehrstöckiges Gebäude mit einer Grundfläche von etwa 75 auf 40 Meter verstellte den Blick auf die angrenzenden bewaldeten Hügel. Hier, so vermuten westliche Geheimdienste, hatten von Ende der Achtzigerjahre an iranische Wissenschaftler heimlich an der Entwicklung eines Atomsprengkopfes gearbeitet. Irans klandestines Atomprogramm war 2002 aufgeflogen, und Fragen nach einer "möglichen militärischen Dimension" wurden immer drängender. Als die Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien begannen, sich für den verdächtigen Komplex zu interessieren, ließen die Iraner ihn plötzlich abreißen, das Erdreich in der Umgebung metertief abtragen und den Park anlegen. [...]

Eine Grünanlage auf einem riesigen Militärstützpunkt zu errichten, würde zweifellos Verdacht wecken, zumal in wüstengleicher Umgebung. Ansonsten aber weist die Säuberungsaktion der vergangenen Monate auf dem Standort Parchin 20 Kilometer südöstlich von Teheran erstaunliche Parallelen auf mit der Landschaftsgärtnerei von Lavizan. Wieder besteht der dringende Verdacht, dass Irans Wissenschaftler dort zumindest bis 2003 verbotene Forschung zum Bau eines Atomsprengkopfs betrieben haben. Wieder verweigert Iran den Zugang. Wieder rückten Bulldozer und Putztrupps an, als die Inspektoren Einlass begehren. Viele der Spuren, die den Forensikern im Labor der IAEA Aufschluss geben könnten über die Aktivitäten auf dem einst von einem Sicherheitszaun umgebenen Gelände, dürften verloren sein.
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Es scheint so, als wenn sich so langsam das Zeitfenster schließt. Möglich, dass eine Entscheidung in den nächsten Monaten notwendig werden wird...

Schneemann.
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