09.08.2012, 11:28
Ein Afghanistan 2.0 ist in der Tat eine Gefahr, zumindest besteht die Gefahr eines zunächst einmal auf lange Sicht tobendenden Bürgerkrieges zwischen Alewiten und (im Falle eines Sturzes Assads) ehem. regimetreuen Kräften, sunnitischen Fanatikern und ehemaligen tatsächlich freiheitlich oder gar demokratisch gesinnten Revolutionären.
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Es scheint also so, dass evtl. manche radikalislamisch-sunntische Gruppe dort bereits massiv vom Ausland unterstützt wird. Und wenn man alleine schon "pakistanisch-afghanisches Grenzgebiet" vernimmt, so weiß man, woher der Wind weht. Es gilt also festzustellen, dass manche Rebellengruppe schon längst gesponsert wird und zudem verstärkt ausländische, radikalislamische Gruppen bis hin zu al Qaida in Syrien einsickern, die die eigentliche, frühere Revolte der Syrer gegen Assad zunehmend "hijacken" für ihre islamistischen Ziele. Und zwischendrin hüpfen noch regimetreue Milizen, reguläre Heerestruppen, Deserteure und vermutlich auch ein paar Iraner herum. Na klasse...
Eine derzeitige Unterstützung der Rebellion gegen Assad durch MANPADS wäre also ziemlich irrsinnig, da man in diesem Wirrwarr kaum kontrollieren könnte, wer diese Raketen dann kriegt. Man müsste zur Not jede noch so kleine Splittergruppe analysieren und dieser, falls nicht als Radikalinskis definiert, Waffen zukommen lassen. Ein logistischer Aufwand, der in keinem Verhältnis zum Nutzen stünde, weil so wirksam sind MANPADS dann auch wieder nicht. Übrigens waren sie das auch nicht in Afghanistan (das wird gerne etwas übertrieben).
Schneemann.
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Zitat:Die Rebellen in Syrien<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE87802H20120809?pageNumber=2&virtualBrandChannel=0">http://de.reuters.com/article/worldNews ... dChannel=0</a><!-- m -->
Geeint nur im Hass auf Assad
Aleppo (Reuters) - Abu Bakr, einer der Kommandanten der Aufständischen in Syrien, ist ein bekennender Islamist.
Er ist entschlossen, Staatschef Baschar al-Assad zu stürzen. Aber die Radikalen, die sich den Rebellen mittlerweile angeschlossen haben, versetzen selbst ihn in Alarmstimmung. "Ich bin Islamist, meine Kämpfer sind Islamisten", bekennt er. Doch Islamisten seien nicht immer gleich Islamisten. "Diese Männer haben im Irak gekämpft, sie sind zu extrem, sie wollen alle Symbole unseres Landes zertrümmern, auch die Schulen." Seit 17 Monaten tobt der Kampf zwischen den Rebellen und der Staatsmacht. Den Aufständischen ist jede Unterstützung willkommen, auch von Kämpfern aus dem Ausland. Sie bringen Waffen, Expertise und Geld und sind zum Kampf entschlossen. Doch mittlerweile steigt bei den einheimischen Kämpfern das Unbehagen, wenn sie an die Zeit nach Assad denken. Welche Ziele verfolgen die Ausländer, die aus den Golfstaaten, Libyen, mitunter aus Osteuropa und dem afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet kommen? [...]
Auch der Westen beobachtet die zunehmende Präsenz sunnitisch geprägter Islamisten aus dem Ausland mit Skepsis. Die Erfahrungen aus dem Irak lassen das Schlimmste befürchten. Im Nachbarland haben sunnitische Islamisten mit Unterstützung von Al-Kaida-Kämpfern auch zu Zeiten der US-Besatzung unzählige Anschläge verübt mit Tausenden Toten. [...]
Abu Bakr räumt ein, derzeit hätten die Rebellen keine Wahl und müssten die Hilfe der Ausländer annehmen. Wo immer moderne Raketen und Sprengsätze auftauchen, sind die ausländischen Kämpfer nicht weit, wie ein Aufständischer namens Mohammed erzählt. "Die haben viel Expertise aus dem Irak über das Bombenbauen mitgebracht", sagt er. "Mit ihrer Hilfe haben unsere Bomben eine Reichweite von bis zu sieben Kilometern, und wir können sie mit Mobiltelefonen zünden." Eine direkte Zusammenarbeit mit Kräften aus dem Ausland will Mohammed aber nicht einräumen. [...]
Eine der schlagkräftigsten Gruppen in Aleppo ist die Ahrar al-Scham. "Sie sind extrem effektiv und verschlossen", sagt ein Kämpfer namens Anwar über die "Freien Männer Syriens". "Sie kooperieren mit uns, um das Regime anzugreifen, aber sie nehmen keine Befehle entgegen, von niemandem." Ausländische Kämpfer nimmt die Ahrar al-Scham offenbar mit offenen Armen auf. Die Schlagkraft der Gruppe gründet vor allem auf dem Nachschub aus dem Ausland. "Sie bekommen Waffen und Bomben, die viel besser sind", sagt Anwar.
Ein syrischer Oppositioneller berichtet, dass Ahrar al-Scham nicht nur Waffen, sondern auch Geld von Islamisten aus Kuwait und Saudi Arabien erhält. "Über mehrere Monate, die ich das beobachtet habe, wurden rund drei Millionen kuwaitische Dinar (rund 10,6 Millionen Dollar) an Extremisten überwiesen", erzählt der Mann, der namentlich nicht genannt werden will. Die Bereitschaft, viel Geld und auch ihr Leben zu riskieren, zeigt, wie ernst es der Bewegung aus dem Ausland ist. Vorboten sind in Syrien auch an den Wänden zu finden: "Das Islamistische Syrien kommt" oder "Das Volk verlangt die Scharia" ist dort zu lesen.
Es scheint also so, dass evtl. manche radikalislamisch-sunntische Gruppe dort bereits massiv vom Ausland unterstützt wird. Und wenn man alleine schon "pakistanisch-afghanisches Grenzgebiet" vernimmt, so weiß man, woher der Wind weht. Es gilt also festzustellen, dass manche Rebellengruppe schon längst gesponsert wird und zudem verstärkt ausländische, radikalislamische Gruppen bis hin zu al Qaida in Syrien einsickern, die die eigentliche, frühere Revolte der Syrer gegen Assad zunehmend "hijacken" für ihre islamistischen Ziele. Und zwischendrin hüpfen noch regimetreue Milizen, reguläre Heerestruppen, Deserteure und vermutlich auch ein paar Iraner herum. Na klasse...
Eine derzeitige Unterstützung der Rebellion gegen Assad durch MANPADS wäre also ziemlich irrsinnig, da man in diesem Wirrwarr kaum kontrollieren könnte, wer diese Raketen dann kriegt. Man müsste zur Not jede noch so kleine Splittergruppe analysieren und dieser, falls nicht als Radikalinskis definiert, Waffen zukommen lassen. Ein logistischer Aufwand, der in keinem Verhältnis zum Nutzen stünde, weil so wirksam sind MANPADS dann auch wieder nicht. Übrigens waren sie das auch nicht in Afghanistan (das wird gerne etwas übertrieben).
Schneemann.