Libyen
In Libyen wählen und regieren in erster Linie Stämme, keine Individuen. Die libyschen Rebellen sind insofern auch weder für ein Kaliphat noch für freie Wahlen in den Krieg gezogen, sondern vorrangig um die Position ihrer eigenen Clique, also ihren Lebensstandard, zu verbessern. Insofern werden auch solche Wahlen nicht mittels politischer Inhalte gewonnen. So faktisch unbedeutend wie das Wahlergebnis ist daher auch, welchen Namen sich eine Partei auf die Fahnen schreibt, die aus dem einen oder anderen Grund die größten Stämme hinter sich vereint. So kurz nach dem Sturz der alten Machtelite, wo nun so schrecklich viele internationale Gelder im Umlauf sind, wo im Vorfeld der Wahlen so umtriebig verhandelt wurde, wo es ja auch starke Interessen und gestellte Bedingungen gibt, gerade nicht die Islamisten gewinnen zu lassen usw.. hat eine solche Wahl keine Aussagekraft über das individuelle Stimmungsbild. Weiterhin kann niemand sagen, in welche Richtung sich Libyen tatsächlich entwickeln wird und wie lange es braucht, wieder einen funktionsfähigen Staat aufzubauen.

Wirklich wichtig ist erstmal nur, dass Libyen als Staat und Störfaktor innerhalb AL und vor allem als maßgeblicher Hardliner innerhalb der OPEC ausgeschaltet ist. Mission accomplished. Jetzt können sich die Wirtschaftsvertreter und PR Experten auf das Land stürzen, denn es winken gute Geschäfte. Der Ausgang der "Wahl" schafft dafür in jedem Fall das nötige Fundament. Soweit gehe ich Deinen Gedanken sicherlich mit. :wink:
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