Ägypten
die FAZ widmet dem Machtwechsel in Ägypten auch einen Kommentar:
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Zitat:Ägypten
Ende eines Machtvakuums


01.07.2012 · 16 Monate nach dem Sturz Mubaraks hat Ägypten einen neuen Präsidenten. Er wird mit dem Militärrat wie mit liberalen Kräften um Einfluss ringen. Ob die Muslimbrüder ihm die Hand führen, wird aufmerksam registriert.
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Der Machtkampf mit dem Militärrat, den die Muslimbruderschaft seit dem Ende der Stichwahl Mitte Juni hinter den Kulissen und in Massenprotesten auf dem Tahrir-Platz ausfocht, geht in eine neue Runde.

Das zeigte sich auch im großen Festsaal der Kairoer Universität. Nicht nur die Generäle, auch Mohamed El Baradei, der frühere Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde, Friedensnobelpreisträger und Kandidat für den Posten des Ministerpräsidenten, sowie der einstige Generalsekretär der Arabischen Liga Amr Musa, der Mursi im ersten Wahlgang unterlegen war, hatten Plätze in der ersten Reihe erhalten. Ein symbolisches Signal an die bei der Präsidentenwahl unterlegenen säkularen Kräfte, das der erste islamistische Präsident des bevölkerungsreichsten arabischen Landes in seiner Rede unterstrich: „Die Herrschaft des Rechts wird die Schlussakte mit dem Volk bilden“, sagte er. Außerdem sehe er sich als „Diener des Volkes“ sowie als „Vermittler zwischen den Institutionen“. Der Justiz sicherte er „Unabhängigkeit zu“ - am 7. Juli entscheidet ein Gericht darüber, ob die Auflösung des Parlaments Mitte Juni rechtens war.
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Der Dreikampf um die Macht, den sich liberale Kräfte, Militärs und Islamisten seit der Revolution liefern, wird weitergehen. Versöhnlich aber endete Mursis erster Tag als vereidigter Präsident. Zur offiziellen Amtseinführung lud der Militärrat ihn am Samstagabend ins Ausbildungshauptquartier der Armee am Rande Kairos. „Nun haben wir einen Präsidenten, der die Schlüssel übernimmt, um Ägypten nach einer direkten und freien Wahl zu regieren“, sagte Tantawi. Mursi lobte die Armee, ihre Versprechen gehalten zu haben.
dieser Umgang miteinander stimmt mich eigentlich optimistisch - und er zeigt wohl auch, dass die liberalen Kräfte zwischen Militärs und Islamisten eine nicht unwichtigte Rolle einnehmen dürften. Sie werden von beiden Seiten umworben - und könnten die Neigung der Waagschale bestimmen und Ägypten noch mehr in Richtung Demokratie lenken. Der Demokratisierungsprozess scheint voran zu gehen.
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