Iran
Schneemann, es ist richtig: solche Embargo haben in der Vergangenheit nicht den Herrschenden, sondern nur dem Mittelstand geschadet (siehe Kuba) - und daher nicht zur Entwicklung eines Landes beigetragen, sondern nur zur Verelendung und Radikalisierung.
- etwas anderes könnte gelten, wenn ein ganzes Land ausschließlich von Exporten abhängig ist, und die Erlöse zur Subventionierung einer Ideologie und nicht (oder nur untergeordnet) der Entwicklung eines wirtschaftlich eigenständigen Mitttelstandes sondern nur zur Subventionierung des "Müsigganges" verwendet werden.
In einem solchen Fall würde das Wegbrechen der Exporterlöse relativ schnell zu Unruhen führen.
Aber genau der Fall liegt im Iran nicht vor. Wenn ein Embargo überhaupt Auswirkungen hat, weil keine anderen Käufer gefunden werden, dann auf den Mittelstand des Landes (und nicht auf die Herrschenden) und vor allem auf die Importländer wie Griechenland und Spanien, die noch mehr auf teurere Öl-Importe aus anderen Ländern angewiesen sind.
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Zitat:Embargo in Kraft getreten
EU-Staaten beziehen kein Öl mehr aus dem Iran

Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union beziehen von heute an kein Öl mehr aus dem Iran. Die 27 EU-Staaten hatten sich im Januar auf ein Embargo geeinigt, um den Druck auf die Regierung in Teheran im Streit um ihr Atomprogramm zu erhöhen. Laut dem Beschluss sind Einfuhren von heute an verboten, laufende Verträge mussten bis heute abgewickelt werden.
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Lediglich für Italien wurde eine Ausnahmeregelung vereinbart: Rom kann weiterhin iranisches Öl einführen, weil der Iran mit den Lieferungen Schulden an Italien begleicht.
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Iran: "Neue Käufer gefunden"

Der iranische Ölminister Rostam Ghassemi behauptete, die Sanktionen hätten "keine Auswirkungen auf den Iran". Teheran habe neue Käufer gefunden, die "Europa ersetzen" - welche das seien, sagte er nicht.

Für den Iran ist die EU gemeinsam mit China der größte Handelspartner. Von den iranischen Ölausfuhren gehen 20 Prozent in die EU, vor allem nach Spanien, Italien und Griechenland. Die größten Abnehmer des Iran sitzen in Asien. Mehr als 60 Prozent der Öl-Exporte gehen nach China, Japan, Indien und Südkorea. Vor allem hier könnte der Iran versuchen, noch mehr Öl zu verkaufen.
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Stand: 01.07.2012 11:48 Uhr
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