(Kalter Krieg) Rhodesien
#6
Operation Dingo:

Die mit weitem Abstand taktisch erfolgreichste Operation moderner Infanterie gelang den Rhodesiern im November 1977. Die berühmte Operation Dingo. Die Rhodesian Light Infanftry erhielt durch diesen unglaublichen Erfolg dann den Beinamen: The Killing Machine. Weder davor noch danach hat irgendein anderes Land bzw. eine andere Infanterieeinheit einen derart spektakulären Sieg errungen.

Späher der Selous Scouts stellten Anfang November 1977 fest, dass der Führer der ZANLA Partisanen, Robert Mugabe (heute Diktator von Simbabwe) seine Partisanenstreitkräfte in Mosambique (nördliches Nachbarland) zu sammeln und in zwei großen Lagern zu konzentrieren begann. Dort sammelten sich innerhalb kurzer Zeit mehr als 10 000 Kämpfer der ZANLA. Ziel konnte nur eine Großoffensive nach Rhodesien sein und so beschloss man, diese Truppenaufstellung bereits im Bereitstellungsraum im Nachbarland zu zerschlagen.

Für den Angriff wurden die Rhodesian SAS und die Rhodesian Light Infantry eingesetzt. Diese wurden zum Teil per Luftlandung, zum Teil mit Hubschraubern eingeflogen. Zur Luftnahunterstützung und um eventuelle Angriffe von regulären Truppen des Staates Mosambique für die Zeitdauer der Operation durch Luftangriffe abzuwehren wurden möglichst viele Flugzeuge zusammen gezogen, sogar alte Zweiter Weltkrieg Typen von 1940, die man seit jahren außer Dienst gestellt hatte wieder hergerichtet und eingesetzt. Trotzdem brachte man nicht mehr als 20 Flugzeuge zusammen, von denen 6 noch Baujahr 1940 waren.

Während die Infanterie mit Fallschirmen luftlandete und die Helikopter sich annäherten, führten die Flugzeuge einen ersten massiven Luftangriff auf das Hauptlager der Rebellen aus. Die Infanterie griff dann das Hauptlager von drei Seiten her an, unterstützt durch das Feuer der Bordwaffen der Helikopter. Massive Gegenangriffe der zahlenmässig weit überlegenen Partisanen wurden aus der Nachhand geschlagen, man ließ sich dann zurück fallen und überfiel den nachdrängenden Feind von den Flanken her, nahm ihn ins Kreuzfeuer usw, man nutzte beispielsweise trockene Bachläufe, indem man den nachdrängenden Feind unmittelbar vor diesen unter Feuer nahm. Der Feind nahm darauf hin im Bachlauf Deckung. Dann wurde er dort von der Seite mit Maschinengewehren die den Bachlauf entlang strichen niedergemäht. Robert Mugabe gelang es jedoch, mit einigen Kämpfern zu fliehen, da das Lager nicht komplett eingeschlossen war.

Der ganze Angriff entwickelte sich zu einem Schlachtfest ohnegleichen. Anfänglich wollten sich die Rhodesier früh ganz zurück ziehen, um dem Feind keine Gelegenheit zu geben sich zu organisieren und aufgrund seiner immensen zahlenmässigen Überlegenheit die Überhand zu erlangen. Der Feind fiel jedoch durch den Angriff und die überall auf seinen Fluchtrouten aufgestellten Hinterhalte und Feuerüberfälle derart in Panik und Unordnung, dass die Rhodesier die feindlichen Streitkräfte de facto vollständig zerschlagen konnten.

Auf rhodesischer Seite starben nur 2 Soldaten, ein Angehöriger der SAS und 1 Pilot dessen Maschine abgeschossen wurde. Ungefähr 6 Rhodesier wurden verwundet, die meisten davon jedoch nur leicht.

Auf der Gegenseite wurden um die 3000 Partisanen getötet und um die 5000 Partisanen verwundet. Der Erfolg war derart unglaublich, dass die Rhodesier selbst die feindlichen Verluste noch längere Zeit anzweifelten und erst nach mehreren bestätigenden Berichten der Selous Scouts erkannten, was ihnen da gelungen war.

Ein Verhältnis von 2 zu 3000 bei den Getöteten ist bis heute ein schier unfassbarer Erfolg, vor allem wenn man bedenkt, dass die Partisanen zahlenmässig weit überlegen waren, und von der Bewaffnung und Ausrüstung den Rhodesiern absolut gleichwertig waren. Keine moderne Infanterieeinheit hat jemals zuvor oder jemals danach einen vergleichbaren Sieg errungen.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: