31.05.2012, 18:14
Zitat:Dass die iranischen Sicherheitskräfte dagegen nichts unernahmen war eine deutliche Message der neuen Regierung.Ob sie überhaupt was dagegen hätten tun können, müsste evtl. auch berücksichtigt werden. Im Chaos der Revolution war lange Zeit selbst Führungskräften nicht ganz klar, wer eigentlich gestürmt hatte, ein Bsp. dafür, wie die Abläufe des Umsturzes auch der Führungsriege entglitten waren. Selbst Marxisten von der Tudeh standen zeitweilig im Verdacht. Als die Sache dann gelaufen war, hat man die Aktion aber recht geschickt als "revolutionär-islamisches" Aufbegehren der verarmten Masse deklariert und vermarktet und flugs antiamerikanische und islamische Parolen auf die Wände pinseln lassen.
Zitat:Viele Oppositionelle waren zuvor in den Kellern dieser Botschaft und der Schah-Diktatur eingesperrt und verhört worden. Diese iranische Reaktion war also im Zuge des Machtwechsels sehr wohl nachvollziehbar, wohlgemerkt in den monatelangen Tumulten nach dem Sturz des Pro-Amerikanischen Diktators.Das ist ja wohl nicht die Begründung, oder? Genau genommen haben keine Unterdrückten aus Schah-Zeiten den Sturm ausgeführt (auch wenn dies gerne so dargestellt wird), sondern ein kruder Mix aus (vermutlich) bestellten Protestierern und Revolutionsgarden hat sich zu der Aktion eingefunden. Nebenbei waren wohl 200 bis 400 Menschen unmittelbar beteiligt, in einer Millionenstadt wie Teheran nicht gerade eine sonderlich große Masse, also kein "schiitisch-revolutionärer Sturm auf die US-'Bastille'".
Und ob die Leute, die nach der Revolte dem "Freisler der iranische Revolution", Ayatollah Kalkali, in die Hände fielen, es besser hatten als unter dem Schah Eingekerkerte und Gefolterte, wage ich mal zu bezweifeln. Vor allem weil der VEVAK die "Einrichtungen" das SAVAK quasi übernommen hatte.
Schneemann.