Ägypten
Erich schrieb:.... Von den Islamisten sind nach einem Jahr viele schon enttäuscht, so dass der Kandidat der Muslimbrüder, Mohamed Mursi, nach meiner Ansicht eher "Dritter Sieger" werden dürfte.
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Zitat:Erste Runde der Präsidentenwahl in Ägypten
Drittplatzierter Sabahi will Wahlergebnis anfechten

Nach der ersten Runde der ägyptischen Präsidentschaftswahl will der drittplatzierte Kandidat Hamdin Sabahi die Abstimmung anfechten. Man habe Hinweise für zahlreiche Verstöße gefunden, sagte Sabahis Sprecher. Daher werde Sabahi eine Neuauszählung eines Teils der Stimmen fordern. Die Beschwerde solle noch heute eingereicht werden.


Sababi hatte bei der Wahl nach halboffiziellen Zahlen überraschend gut abgeschnitten. Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur MENA landete er nur knapp auf dem dritten Platz hinter dem Kandidaten der Muslimbruderschaft Mohammed Mursi und Ahmed Schafik, dem letzten Regierungschef des Ex-Diktators Hosni Mubarak. Nach Angaben der Muslimbrüder kam Mursi auf 25,3 Prozent der Stimmen, Schafik auf 24 Prozent und Sabahi auf 22 Prozent.
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Sabahi stammt aus einfachen Verhältnissen. Im Wahlkampf forderte er mehr soziale Gerechtigkeit. Der Journalist war während der Mubarak-Herrschaft Parlamentsabgeordneter und kämpfte vehement gegen Korruption. Sabahi ist ein ausgesprochener US- und Israel-Kritiker.
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Stand: 27.05.2012 04:59 Uhr
für Israel und das Militär wäre Schafik wohl der bevorzugte Kandidat. Ich hatte allerdings Amr Musa (ehem. Generalsekretär der Arabischen Liga) oder Abul Futuh an vorderer Stelle gesehen, und Mursi als "Dritten Sieger". So kann man sich irren.
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Zitat:Vor der Stichwahl zwischen Schafik und Mursi
Ägypten ist in Gefahr

Von Jürgen Stryjak, ARD-Hörfunkstudio Kairo

Im Bus, beim Friseur, an der Supermarktkasse: Überall in Kairo begegnen mir Menschen, die sich hilflos die Schicksalsfrage stellen: Wen sollen wir bei der Stichwahl in drei Wochen, beim Kampf der Giganten, wählen? Für alle, die in der ersten Runde weder für Ahmed Schafik, noch für Muhammed Mursi stimmten, ist die jetzige Konstellation schlichtweg ein Desaster.

Und das betrifft viele Wähler. Jeder zweite hat sich in der ersten Runde gegen die beiden Kandidaten entschieden und damit auch gegen die Systeme, die sie repräsentieren: gegen das System Mubarak, dessen Wiedergänger Schafik ist, und gegen jene Art Islamismus, für die Mursi und die stockkonservative Bruderschaftsführung stehen.
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Schafik wäre eine Art Mubarak 2.0

Schafik, Mubaraks letzter Regierungschef, ist eine Art Mubarak 2.0. Schafik bewundert den Ex-Präsidenten, den er noch heute als sein Vorbild bezeichnet. Er ist der Premierminister der Mawqat al Gammal, der Schlacht der Kamele, bei der Anfang Februar 2011 die Schlägerbanden des Regimes und verkleidete Geheimdienstler mindestens zwölf Tahrir-Demonstranten töteten.
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Er kommt aus dem Herzen des alten Regimes und braucht nur den Schalter umzulegen, damit Polizei, Geheimdienste und Staatsmedien effizient für ihn arbeiten - vom Militär ganz zu schweigen.

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Muslimbruderschaft leidet unter Vertrauensverlust

Die Macht eines Muslimbruder-Präsidenten Mursi hingegen stünde auf wackligen Füßen. Die Bruderschaft ist von einem enormen Vertrauensverlust betroffen, von drastischen Einbußen bei der Präsidentenwahl. Fast die Hälfte derer, die bei den Parlamentswahlen im Winter noch für sie stimmten, kehrte ihr jetzt den Rücken. Viele sind enttäuscht von der Bruderschaft und befürchten, dass diese nur ihre eigene Agenda im Sinn hat, nicht aber das Wohl des Volkes.

Das setzt die Muslimbruderschaft einem enormen Druck aus. Sie kann die Zivilgesellschaft und ihre Interessen gar nicht ignorieren. Womöglich hat sie verstanden, denn sie sucht bereits die Zusammenarbeit mit jenen ideologischen Gegnern, die nicht zum alten Regime gehören.
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Stand: 27.05.2012 01:03 Uhr
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