Libyen
Von hier

Tiger schrieb:Das militärische Eingreifen in den Bürgerkrieg in Libyen hatte gar nichts mit der NATO zu tun, wenn man mal davon absieht das die Mehrheit der Staaten die intervenierten ihr angehören. Gerne übersehen wurde dabei auch die Beteiligung einiger arabischer Staaten - nämlich Katar, Jordanien und den VAE - an den Aktionen gegen das Gaddafi-Regime.
Die USA, Großbritannien und Frankreich griffen vor allem deshalb in den Bürgerkrieg in Libyen ein, weil Gaddafi sie mit seiner Politik in Afrika, etwa mit seiner Beanspruchung der Großen Syrte als libysches Hoheitsgewässer und dem Krieg gegen den Tschad, und seiner Unterstützung terroristischer Gruppen in der Vergangenheit zu sehr provoziert hatte. So hatten etwa die libyschen Versuche unter Gaddafi, besagte Ansprüche auf die Große Syrte durchzusetzen zu mehreren Gefechten mit den US-Streitkräften geführt.
Einen Mitgliedsstaat der NATO hat das Gaddafi-Regime aber nicht direkt bedroht.

Ich denke, Du beziehst Dich hier auf den Gaddafi der 1980er-Jahre. Der Gaddafi der 2000er-Jahre war wiederum ziemlich gut mit europäischen Staaten "befreundet", als Öl-Lieferant, Flüchtlingsbremse und Al-Kaida-Verfolger. Gleichzeitig blieb er aber auch unberechenbar, undiplomatisch und erpresserisch, wie man z.B. bei der Schweiz-Libyen-Affäre beobachten konnte. Als Partner war er somit für die Europäer nicht sehr interessant, eher ein notwendiges Übel, den man vielleicht auch gerne ersetzt hätte. Und die Revolution in Libyen hat dann die Gelegenheit dazu geliefert.
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