10.01.2012, 16:14
Zitat:Das musst Du mir mal erklären. Es gibt genügend Beispiele für nicht-ethnische Konflikte in Afrika. Im Grunde sämtliche tribalen Konflikte, bei denen es in erster Linie um Ressourcen (Vieh, Weidegründe, Wasserstellen) geht. Dann gibt oder gab es Konflikte, welche zumindest einen religiösen Unterton haben, z.B. der sudanesische Bürgerkrieg, wo sich der muslimische Norden mit dem christlichen Süden kloppte, oder der Krieg der LRA in Uganda und - meiner Meinung nach - der momentane Konflikt in Nordnigeria. Auch die ganzen Entkolonisierungskriege waren nicht ethnisch, zwischenstaatliche Kriege (z.B. Uganda/Libyen vs. Tansania, Libyen vs. Tschad, Äthiopien vs. Eritrea) sind auch allesamt keine ethnischen Konflikte gewesen.
Und warum soll Somalia die Ausnahme davon sein? Die Shabab-Milizen sind ein relativ neues Phänomen, zuvor haben sich die Somalier ziemlich exakt entlang von Clan-Strukturen bekämpft. Hier würde ich sogar explizit von einem ethnischen Konflikt sprechen, bis zum Auftauchen der Shabab-Milizen.
So habe ich das bisher noch nicht gesehen.
Was ich meine ist das die Staaten in Afrika teilweise nur auf der Landkarte existieren. Wenn es kein funktionierendes System gibt dank Korruption und Vetternwirtschaft und wenn es nicht möglich ist Konflikte so friedlich zu lösen.
Wenn es kein Gewaltmonopol des Staates gibt und die Menschen doch trotzdem ein Bedürfniss nach Sicherheit und Verläßlichkeit haben dann ist es doch ganz logisch das das die Stämme übernehmen. Lybien als ganz krasses Beispiel wurde von Gaddafis Stamm regiert und geeint.
Ich denke es kommt auf die Definition eines Staates an.