05.12.2011, 16:06
@Off-Topic
Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass der Islam nicht auch zu Reformationen fähig sei (im Übrigen: Was ist der "Islam"? Besser: Was ist der gefährliche "Islamismus"? Sind das die Atomwaffen-Schiiten in Iran? Oder die sunnitischen Muslimbrüder? Oder doch lieber die Salafisten, also auch Sunniten?), nur braucht jede Religion auch die Zeit und die Vorraussetzungen dafür. Gegen den "Zeitvorsprung" des Christentums von rund 700 Jahren kann der Islam nun wahrlich nichts machen, dass er erst im 7. Jhd. richtig entstand, nun, dafür kann er nichts. Hingegen kann er bei der/n Vorraussetzung/en schon was machen, nur sieht es hier eher finster aus. Die Reformation ging einher mit einer sich langsam verbessernden allgemeinen Bildung, zudem spielten der Erfindung des Buchdrucks und eine allmähliche Verbreitung des Humanismus von Italien aus ab etwa 1400 eine enorme Rolle. Hingegen ist genau dies im Islam kaum zu erkennen. 1.) gibt es keine einheitliche islamische "Leitkultur", was das Druchdringen des Glaubensgebildes mit allgemeinen und umfassenden Neuidealen arg erschwert, und 2.) muss man sich anschauen, dass 2a) die Allgemeinbildung, ja die Fähigkeit selbst zu lesen, oft sehr schlecht ist (die meisten Taliban können ja nicht mal richtig lesen, sondern beten nur das nach, was sie hören). Dies wiederum begünstigt 2b), und dies ist nämlich nicht die Erneuerung, sondern die Rückwärtswendung hin zu "reinen", ja fundamentalen Denkmustern, die wiederum in ihrer Auslegung von der "Gnade" mancher Religionsideologen abhängen, die den dummen Bauern aus Waziristan oder aus dem Nilgebiet wer weiß was alles erzählen...
Und darin liegt das Problem. Die Prognosen dürften deswegen eher "trübe" (vorsichtig ausgedrückt) sein...
@Off-Topic Ende
Schneemann.
Zitat:Ich kann mich nicht enthalten zu fragen, wobei sich das Christentum reformiert hat?Genau genommen war es nicht nur "die" eine Reformation im Christentum. Es war eine Vielzahl von Faktoren, die ein Ende der Vorherrschaft des Katholizismus einläuteten. Aber DAS es eine Reformation gegeben hat, steht wiederum außer Frage. Und diese hat, im Kombination mit gesellschaftlichem Wandel hin zu weniger Aberglaube und mehr Naturwissenschaft, das Ende der repressiven katholischen Dominanz eingeläutet.
Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass der Islam nicht auch zu Reformationen fähig sei (im Übrigen: Was ist der "Islam"? Besser: Was ist der gefährliche "Islamismus"? Sind das die Atomwaffen-Schiiten in Iran? Oder die sunnitischen Muslimbrüder? Oder doch lieber die Salafisten, also auch Sunniten?), nur braucht jede Religion auch die Zeit und die Vorraussetzungen dafür. Gegen den "Zeitvorsprung" des Christentums von rund 700 Jahren kann der Islam nun wahrlich nichts machen, dass er erst im 7. Jhd. richtig entstand, nun, dafür kann er nichts. Hingegen kann er bei der/n Vorraussetzung/en schon was machen, nur sieht es hier eher finster aus. Die Reformation ging einher mit einer sich langsam verbessernden allgemeinen Bildung, zudem spielten der Erfindung des Buchdrucks und eine allmähliche Verbreitung des Humanismus von Italien aus ab etwa 1400 eine enorme Rolle. Hingegen ist genau dies im Islam kaum zu erkennen. 1.) gibt es keine einheitliche islamische "Leitkultur", was das Druchdringen des Glaubensgebildes mit allgemeinen und umfassenden Neuidealen arg erschwert, und 2.) muss man sich anschauen, dass 2a) die Allgemeinbildung, ja die Fähigkeit selbst zu lesen, oft sehr schlecht ist (die meisten Taliban können ja nicht mal richtig lesen, sondern beten nur das nach, was sie hören). Dies wiederum begünstigt 2b), und dies ist nämlich nicht die Erneuerung, sondern die Rückwärtswendung hin zu "reinen", ja fundamentalen Denkmustern, die wiederum in ihrer Auslegung von der "Gnade" mancher Religionsideologen abhängen, die den dummen Bauern aus Waziristan oder aus dem Nilgebiet wer weiß was alles erzählen...
Und darin liegt das Problem. Die Prognosen dürften deswegen eher "trübe" (vorsichtig ausgedrückt) sein...
@Off-Topic Ende
Schneemann.