01.12.2011, 22:40
Zitat:ich bin überzeugt, dass uns manche arabischen Kleptokraten (wie z.B. auch Mubaraik oder Gaddafi) mit der "islamistischen Gefahr" nur eingeseift haben, und diese Islamisten bei Weitem nicht so schlimm sind, wie uns immer weiß gemacht wurde.Natürlich haben sie dieses Gespenst gerne an die Wand gemalt, auch um sich selbst als treue und notwendige Stabilitätsgaranten anzupreisen. Sie wussten auch, dass die Gefahr, die von den Islamisten ausgeht, erst mal und hauptsächlich sie selbst treffen würde. Nur: Die Diktatoren, egal ob Ben Ali oder Mubarak, sind nun weg. Und jetzt haben die Islamisten kein richtiges internes Feindbild mehr, sie können sich wieder auf ihre äußeren Ziele konzentrieren. Und zu diesen gehört im Falle der Muslimbrüder z. B. auch Israel. Sie werden in Ägypten sicher noch etwas Zeit brauchen, sich zu konsolidieren und ihre Macht auszubauen, was mancher irrig als Phase der Stabilität ansehen wird. Insofern wird nicht sofort der Weltuntergang ausbrechen, wenn die Muslimbrüder nun die ägyptischen Wahlen gewinnen. Aber danach, nach der Zeit der Konsolidierung, wird die Sache zum Problem werden - und ist auch das, was Scholl-Latour angeführt hat...
Schneemann.