Ägypten
so weit das israelische Propagandaministerium

nun zu mehr neutralen Quellen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,742774,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 74,00.html</a><!-- m -->
Zitat:31.01.2011

Ägyptens Muslimbruderschaft
"Wir sind überall"


Aus Kairo berichtet Daniel Steinvorth

Die islamistische Muslimbruderschaft ist Ägyptens größte Oppositionsbewegung. Viele Beobachter fürchten, dass sie das Land nach dem Volksaufstand gegen Mubarak in einen Gottesstaat umwandeln könnte. Aber was will die Gruppe wirklich?
...

Dass der mögliche Sturz des Regimes den Islamisten eine Teilhabe an der Macht bescheren könnte, will in Ägypten derzeit niemand ausschließen. Einen Automatismus dafür aber gibt es nicht: zu viele Menschen lehnen das Ziel der Bruderschaft nach einem gottgefälligeren Gemeinwesen ab. Auf rund 30 Prozent schätzen Intellektuelle wie der Schriftsteller Alaa Al-Aswany den tatsächlichen Rückhalt der "Ikhwan" in der Bevölkerung.
...

So waren es auch Mitglieder einer radikalen Abspaltung der Muslimbrüder, die 1981 den ägyptischen Staatspräsidenten Anwar Al-Sadat ermordeten.

Die gemäßigteren Islamisten versuchen seither, sich mit den herrschenden Verhältnissen am Nil zu arrangieren.
...
Dem Präsidenten aber nützen die Islamisten als Feindbild, um den milliardenschweren Sicherheitsapparat pausenlos aufzustocken - und jegliche Opposition im Keim zu ersticken.

Je konservativer sich die Muslimbrüder gebärdeten, desto strenger konnte Mubarak die Zügel anziehen. Dass damit niemand die Islamisten so sehr stabilisierte wie das Regime selber, musste Mubarak offenbar ignoriert haben.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article12480801/Wie-radikal-sind-die-Muslimbrueder-wirklich.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... klich.html</a><!-- m -->
Zitat:Ägypten
Autor: Dietrich Alexander| 08.02.2011
Wie radikal sind die Muslimbrüder wirklich?

Die am besten organisierte oppositionelle Kraft in Ägypten hat die Chance, das Land zu reformieren – oder in einen Bürgerkrieg zu stürzen.

...
Schon jetzt hat sich das Land spürbar verändert: Aus einer ehemals lethargischen Bevölkerung ist heute eine wütende Macht geworden mit dem Willen, universelle Rechte einzufordern. Die Medien sind plötzlich offen und kritisch, der Geist ist aus der Flasche und wird sich nicht mehr zurückdrängen lassen.

In Jordanien, wo die Muslimbruderschaft erlaubt ist, hat König Abdullah II. sie zu ersten Gesprächen empfangen – das erste Mal seit mehr als zehn Jahren. Die arabischen Völker verfolgen die Entwicklung im Maghreb, besonders aber am Nil, sehr genau. Gelingt das ägyptische Experiment, kann Kairo seine ideologische und religiöse Vormachtstellung in der islamischen Welt untermauern, die sie zum Teil an die Türkei verloren hat.

Die Türkei ist ein islamisches Land, der staatlich verordnete Säkularismus seiner Bevölkerung eigentlich fremd. Trotzdem kann dort heute eine religiös-konservative Regierung bestehen, die im Konsens mit dem Willen der Bevölkerung die Geschicke eines Landes im Wandel lenkt. Die Muslimbruderschaft kann Ägypten zu einem Konkurrenzmodell entwickeln – oder einen Bürgerkrieg provozieren. Wenn sie ihre historische Chance ergreift, kann die Apathie in der islamisch-arabischen Welt überwunden werden, die die Muslime seit Jahrzehnten zu Verlierern der Globalisierung macht.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-07/aegypten-muslimbruderschaft-jugend">http://www.zeit.de/politik/ausland/2011 ... aft-jugend</a><!-- m -->
Zitat:08.07.2011 - 10:54 Uhr Demokratisierung Ägyptens
Muslimbrüder fürchten die Spaltung

Es rumort in der Muslimbruderschaft Ägyptens. Junge Mitglieder fordern demokratische Reformen für die Organisation. Nun gründeten sie eine eigene Partei.
...

Im Manifest der Richtungspartei spielt die islamische Scharia im Gegensatz zur Mutterpartei nur eine Nebenrolle. Die Jugend will ein Zeichen setzen, will offen bleiben, auch für Christen.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/1319182055437/USA-wuerden-sich-mit-Muslimbruderschaft-arrangieren">http://derstandard.at/1319182055437/USA ... rrangieren</a><!-- m -->
Zitat:USA würden sich mit Muslimbruderschaft "arrangieren"
04. November 2011 23:08

Nahost-Koordinator betont freie und faire Wahlen

Washington - Die USA würden sich nach eigenen Angaben mit einem Wahlsieg der Muslimbrüder in Ägypten "arrangieren". "Wir wären zufrieden, solange es eine freie und faire Wahl ist", sagte der kürzlich ernannte US-Koordinator für den demokratischen Übergang im Nahen Osten, William Taylor, am Freitag. "Wir müssen Menschen, Parteien und Bewegungen nach ihren Taten beurteilen und nicht nach ihrem Ruf", fügte er hinzu.
...

Taylor verglich die Gruppe mit der islamistischen Ennahda-Partei in Tunesien, die dort im vergangenen Monat die Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung gewonnen hatte. (APA)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1606726/">http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hint ... k/1606726/</a><!-- m -->
Zitat:17.11.2011

Ägypten vor den Wahlen
Die Muslimbrüder und der Pluralismus
Von Jan Kuhlmann

Vieles spricht dafür, dass die Muslimbrüder nach den Parlamentswahlen in Ägypten eine starke Rolle spielen werden. Sie sind so gut organisiert wie keine andere politische Gruppierung in dem Land, doch auch schwer zu greifen. Sie waren immer schon eher eine sozial-religiöse Bewegung, keine politische Partei.
...

Die Berliner Islamwissenschaftlerin Gudrun Krämer unterscheidet deshalb zwischen den Muslimbrüdern und extremistischen Kräften, die auch für die Gewaltakte gegen koptische Christen in Ägypten verantwortlich zu machen seien:

"Das sind Kräfte, die man in jüngster Zeit als Salafisten bezeichnet, also als Vertreter einer rückwärtsgewandten, streng puritanisch, wortgläubigen Interpretation des Islam, die mit den Muslimbrüdern nichts gemein haben, außer dem entschiedenen Bekenntnis zum Islam, die aber von Kopten und anderen nicht klar unterschieden werden von den Muslimbrüdern, sondern als unterschiedliche Sprecher eines einzelnen, einigen islamistischen Lagers wahrgenommen werden."

Gemessen an den radikalen Salafisten sind die Muslimbrüder in der Tat gemäßigt. Ihre Partei will zwar das islamische Recht, die Scharia, als Hauptquelle der ägyptischen Gesetzgebung - sie bekennt sich im Wahlprogramm aber zugleich zur Meinungs- und Glaubensfreiheit. Sie fordert eine Demokratie mit freien Wahlen und Gewaltenteilung. Zugleich beteuert sie, sie wolle gleiche Rechte für alle, auch für Minderheiten und Frauen.

Ein gemeinsames Wahlbündnis mit salafistischen Kräften ist bereits an den unvereinbaren Positionen zerbrochen.
...

Auch die Islamisten suchen im neuen Ägypten noch ihren Kurs. Wohin dieser Selbstfindungsprozess führen wird, lässt sich nur schwer sagen. Setzen sich die Gemäßigteren durch, könnte die türkische AKP zum Vorbild werden, die sich in der Regierung am Bosporus zu einer pragmatischen islamischen und demokratiefähigen Kraft entwickelt hat.
...

Natürlich wird sich auch Ägyptens außenpolitischer Kurs verändern - das Verhältnis zu den USA und zu Israel dürfte mit oder ohne Muslimbrüder an der Regierung schwieriger werden. Allerdings wissen auch die Islamisten, wie abhängig ihr Land von Washington ist. Den Bruch mit den USA kann sich keine ägyptische Regierung leisten.
die Muslimbrüder werden also immer wieder direkt oder indirekt (über die islamische Ennahda-Partei in Tunesien) in Konext mit der AKP der Türkei gestellt, unter der einerseits die demokratische und wirtschaftliche Entwicklung des Landes weiter ging, die sich aber andererseits auch zu wortgewaltigen Kritikern von Unterdrückung und Terror in der Nachbarregion südlich der Türkei entwickelt hat ...
und in Israel wächst die irrationale Angst vor der Demokratie --- äh, den Muslimbrüdern:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/welt/413666_In-Israel-waechst-Angst-vor-Sieg-der-aegyptischen-Muslimbrueder.html">http://www.wienerzeitung.at/nachrichten ... ueder.html</a><!-- m -->
Zitat: * Artikel vom 23.11.2011, 21:22 Uhr

In Israel wächst Angst vor Sieg der ägyptischen Muslimbrüder

* Regierung Netanyahu befürchtet Ende des Camp-David-Abkommens.

Kairo. Fünf Tage vor Beginn der Parlamentswahl herrscht in Ägypten Chaos. Ungeachtet politischer Teilzugeständnisse des regierenden Militärrates gehen die blutigen Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in Kairo weiter, auch andere Großstädte sind betroffen.
...

Israel stützt Tantawi

Israel setzt nach den Worten von Heimatschutzminister Matan Vilnai auf Tantawi, um die chaotischen Zustände in dem Nachbarland abzuwenden und den ägyptisch-israelischen Friedensvertrag auch nach einem zu erwartenden Wahlsieg der Muslimbrüder zu bewahren. "Wir hoffen, dass Tantawi Erfolg haben wird. Das sollten auch die Ägypter hoffen", meinte Vilnai im israelischen Armeerundfunk. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sei in ständigem Kontakt mit dem obersten Militärrat Ägyptens, sagte der Minister. Israels größte Sorge ist der erwartete Wahlsieg der Muslimbruderschaft, deren palästinensischer Ableger nach Ansicht Israels die im Gazastreifen herrschende Hamas ist. Nach Informationen der Zeitung "Maariv" soll Generalstabschef Benny Gantz dem israelischen Sicherheitskabinett bereits einen Plan für den Fall vorgelegt haben, dass Ägypten den Separatfrieden von Camp David - wie von den Muslimbrüdern gefordert - annulliert. Vilnai sagte dazu, dies sei "derzeit nicht aktuell". Er fügte hinzu: "Ich sage: derzeit."
...
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: