30.10.2011, 16:48
Wesentlich interessanter als die Schätzung der Gesamtopferzahlen wäre für mich eine Aufsplittung Partei A, Partei B und sowie unbeteiligten zivilen Opfern bzw. "Kollateralschäden" beider Parteien. Rund 3000 Tote kann insgesamt aber schon hinkommen, da ja auch von bis zu 1000 getöteten Sicherheitskräften die Rede ist. So halte ich etwa die Libanesische Armee für etwas weniger schlagkräftig als die syrische Armee. Und die Libanesen hatten in einem Palästinensischen Flüchtlingslager im Norden des Landes auch knapp 50% der Verluste im Verhältnis zum annähernd selben, aber damals schlechter versorgten Gegners, in einem Konflikt der militärisch vergleichbar geführt wurde. Klingt insofern militärisch absolut plausibel, aber keinesfalls Grund für eine Verurteilung der staatlichen Seite für zu hartes oder indifferentes Vorgehen. Alternativen wären ansonsten ein Falludscha 2.0 oder die Aufgabe des staatlichen Gewaltmonopols an Rebellengruppen. Insofern sollte man den Syrern hin und wieder etwas realistischere Maßstäbe setzen.