30.10.2011, 12:55
Zitat:Und zweitens haben die meisten, die eine solche "Karriere" hinter sich haben, schwerste psychische Schäden, was nicht darauf schließen ließe, dass das, was sie getan haben, großartig normal wäre...
Im speziellen bezweifle ich genau diesen Umstand. Meiner Ansicht nach ist das eine Aussage die unserer heutigen Kultur geschuldet ist, dass Krieg und Töten psychische Schäden verursachen müssen. Und noch mehr - wenn eine Kultur Krieg negativ betrachtet, dann erhöht das die Wahrscheinlichkeit psychischer Schäden.
Gerade der Widerspruch zwischen der kulturellen Indoktrination und dem was man tut und erlebt, verursacht Traumata und psychische Probleme.
In jenen Zeiten lassen sich bei fast niemandem irgendwelche herausragenden Eigenheiten hinsichtlich spezifischer Hemmungen finden
Dem möchte ich widersprechen. Im Alltag, in der ganzen Einstellung zum Krieg, gab es erhebliche Unterschiede zwischen den christlichen Kulturen und Heidnischen Völkern. Daran ändern auch die Kreuzzüge nichts, der Kern um den sich alles dreht ist hier die Legitimation. Das Christentum deligitimiert eigentlich Gewalt.
Wo aber Gewalt Kulturell legitimiert wird, bricht sie frei heraus. Gerade die Kreuzzüge sind daher eher ein Beleg für meine Thesen, dass Friedliches Denken primär eine Frage der Kultur ist. Die Kreuzzüge waren eine Legitimation, gegen das christliche Gebot Du sollst nicht Töten zu handeln. Und schon brach sich die Natur des Menschen Bahn.