21.08.2011, 18:46
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Zitat:Frostige ägyptisch-israelische Beziehungen
Über das Ziel hinausgeschossen
21.08.2011, 15:41
Kommentar von Peter Münch
... kaum hat sich der erste Rauch gelegt, muss die Regierung in Jerusalem erkennen, dass sie weit übers Ziel hinausgeschossen hat.
Zerstört wurden nämlich nicht nur Terrorbasen im Gaza-Streifen. Beschädigt wurden auch die Beziehungen zu Ägypten. Und das droht die nahöstlichen Händel auf eine ganz neue, gefährliche Ebene zu heben.
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als dann bekannt wurde, dass den israelischen Vergeltungsschlägen versehentlich auch fünf ägyptische Grenzpolizisten zum Opfer gefallen sind, drehte die Führung in Kairo den Spieß um. Sie droht nicht nur mit dem Abzug ihres Botschafters aus Tel Aviv, sondern sie lässt auch dem Volkszorn freien Lauf. Nun brennen Flaggen mit dem Davidstern, und Hassparolen sind zu hören - bei den wütenden Protesten vor der israelischen Botschaft ist ein Blick in den Abgrund freigegeben worden.
So schnell dreht Israel sonst nicht bei
Wie sehr das die israelische Regierung erschreckt haben muss, ist an der eiligen Entschuldigung zu merken, die Verteidigungsminister Barak noch am Samstag zum Tod der Grenzwächter abgeben hat.
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Mittlerweile ist es allerdings fraglich geworden, ob dieser Bruch überhaupt noch zu vermeiden ist. Schließlich geht es um viel mehr als um eine israelische Entschuldigung im aktuellen Fall, die der ägyptischen Führung überdies noch nicht klar und kleinlaut genug war. Es geht darum, dass Israel die Zeichen der Zeit richtig deutet und angesichts all der Veränderungen ringsum nicht mehr stur lediglich den alten Reflexen und den alten Axiomen folgt.
So ist es brandgefährlich, in diesen aufgewühlten Zeiten die Vergeltung für den Terrorangriff immer weiter eskalieren zu lassen. Israel fliegt Luftangriffe auf den Gaza-Streifen, die Palästinenser feuern Raketen auf Städte in Südisrael - seit Tagen schon schaukelt sich das hoch und kann sehr leicht außer Kontrolle geraten. Früher hat in solchen Fällen noch der alte Präsident in Kairo zwischen Israel und der Hamas vermittelt. Heute ist kein Vermittler mehr in Sicht.