17.08.2011, 21:52
das ist eine sehr oberflächliche Sichtweise; wenn man die einzelnen Forderungen anschaut
(SPIEGEL print, 15.8.2011, S. 90 ff) dann wird wohl folgenes zutreffen:
Diese Subvention der Siedler erfolgt nicht nur durch den Bau neuer Straßen und die Gewährung billiger Kredite, sondern auch durch die hohen Kosten, die für die Militärpräsenz im Westjordanland (also zum Schutz der Siedlungen) erforderlich werden. Dabei sind es vielfach die Siedler selbst, die entsprechende Auseinandersetzungen provozieren.
Rein wirtschaftlich gesehen - und keinesfalls ideologisch gedacht - befindet sich Israel in der gleichen Situation wie die DDR oder die "Soffjets" vor dem Zusammenbruch. Die (militärischen) Ausgaben, die aus dem Interesse einer radikalen Minderheit getätigt werden, übersteigen das Leistungsvermögen der Volkswirtschaft.
Das führt zu Protesten der Benachteiligten, die diese Ausgaben nicht mehr mit finanzieren wollen.
Allerdings kann man aus dieser "Umverteilungsdebatte" noch einen Schritt weiter gehen, wie das der SPIEGEL tut, der einen Ben-David, Wachstumsökonomen und Leiter des Taub Centers in Jerusalem zitiert:
(SPIEGEL print, 15.8.2011, S. 90 ff) dann wird wohl folgenes zutreffen:
Zitat:.. Die Renen sind niedrig, die Krankenhäuser überfüllt, Mieten und Lebensmittel teuer.auf gut Deutsch auf die Ursachen der Misere zurück geführt - es werden staatlicherseits die Siedlungen im Westjordanland subventioniert, und zwar mit dem Geld, das man der Mittelschicht in Israel abnimmt (durch zu hohe Steuern und zu niedrige Sozialleistungen).
... demonstrieren Hunderttausende für mehr soziale Gerechtigkeit ...
Auf der langen Liste der Forderungen finden sich: Mehrwertsteuersenkung, Mietkontrolle, kostenlose Kinderbetreuung, höhere Mindestlöhne, Ende der Privatisierungen ....
Armut: fast 20 Prozent aller Familien.
Erwerbsquote: gerade mal 57 Prozent.
Sozialausgaben: stetig sinkend.
Verteidigungsausgaben pro Kopf: unter den höchsten weltweit.
"Unsere Regierung bevorzugt all jene, die Macht haben - Orthodoxe, Siedler, Wirtschaftsbosse, Gewerkschaften" .... die Siedler haben neue Straßen und billige Kredite bekommen, die Orthodoxen Stipendien, damit sie sich besser dem Tora-Studium widmen können. Gekürzt wurde bei der Mittelschicht.
Diese Subvention der Siedler erfolgt nicht nur durch den Bau neuer Straßen und die Gewährung billiger Kredite, sondern auch durch die hohen Kosten, die für die Militärpräsenz im Westjordanland (also zum Schutz der Siedlungen) erforderlich werden. Dabei sind es vielfach die Siedler selbst, die entsprechende Auseinandersetzungen provozieren.
Rein wirtschaftlich gesehen - und keinesfalls ideologisch gedacht - befindet sich Israel in der gleichen Situation wie die DDR oder die "Soffjets" vor dem Zusammenbruch. Die (militärischen) Ausgaben, die aus dem Interesse einer radikalen Minderheit getätigt werden, übersteigen das Leistungsvermögen der Volkswirtschaft.
Das führt zu Protesten der Benachteiligten, die diese Ausgaben nicht mehr mit finanzieren wollen.
Allerdings kann man aus dieser "Umverteilungsdebatte" noch einen Schritt weiter gehen, wie das der SPIEGEL tut, der einen Ben-David, Wachstumsökonomen und Leiter des Taub Centers in Jerusalem zitiert:
Zitat:Am Ende ... gehe es ... natürlich auch um die Besatzung des Westjordanlandes, die Siedler, die Orthodoxen nd die Frage, wie sich Israel definiere. Denn soziale Gerechtigkeit bedeute auch, dass die Religiosen arbeiten müssen, und Juden, israelische Araber und Palästinenser gleiche Rechte haben.Es ist aus dieser Sicht kein Wunder, dass - wie der SPIEGEL schreibt -
Zitat:die Proteste in derselben Woche begannen, in der das Boykottgesetz verabschiedet wurde. ... Das Gesetz schränkt die Meinungsfreiheit ein, es verbietet Aufrufe zum Boykott israelischer Produkte, mit denen Aktivisten ein Ende der Besatzung des Westjordanlandes erzwingen wollten: "Wir wollen diesen Prozess stoppen. Wir wollen Israel nicht den Extremisten überlassen."