04.08.2011, 11:36
Nach dem Sturz des Tyrannen wird alles besser?
Auch wenn das Zerren des ehemaligen Autokraten vor Gericht ein Zeichen hinsichtlich einer Aufarbeitung der Vergangenheit sein kann, bleiben vieles ungelöst. Unzufriedene Anhänger des alten Regimes und Protestler prügeln sich, die Sicherheitsorgane gehen wieder brutal gegen Ausschreitungen vor (und sogar das Militär drohte vor einigen Tagen mit einem Eingreifen), Radikale lauern auf ihre Chance, Übergriffe auf Christen nehmen zu, alte Veträge mit Israel werden ausgehebelt, usw. Ich will nicht als Cassandra erscheinen, aber hoffentlich sehen wir hier nicht bald einen "Tito-Effekt" - nach dem Tod des Tyrannen bricht alles auseinander und versinkt in Blut und Chaos...
Schneemann.
Zitat:Prozessauftakt in Kairo<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/aegypten856.html">http://www.tagesschau.de/ausland/aegypten856.html</a><!-- m -->
Mubarak bestreitet alle Anklagepunkte
Der gestürzte ägyptische Staatschef Hosni Mubarak hat in dem gegen ihn eröffneten Prozess auf nicht schuldig plädiert. "Ich weise all diese Anschuldigungen vollständig zurück", sagte Mubarak vor dem Gericht in der Hauptstadt Kairo. Der 83-Jährige war am Morgen auf einem Krankenbett in einen Metallkäfig in den Gerichts-Saal gebracht worden, wie Bilder des Staatsfernsehens zeigten. Auch zwei seiner Söhnen stehen vor Gericht, sie plädierten ebenfalls auf nicht schuldig. Gegen einen ebenfalls angeklagten Geschäftsmann wird in Abwesenheit prozessiert. [...]
Derweil lieferten sich Anhänger und Gegner Mubaraks heftige Schlägereien. Vor der Polizeiakademie in einem Vorort der ägyptischen Hauptstadt, gerieten die Menschen von den Morgenstunden an immer wieder aneinander, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Auch in einer Prozesspause gingen Gegner und Anhänger Mubaraks mit Stöcken und Steinen aufeinander los.
Auch wenn das Zerren des ehemaligen Autokraten vor Gericht ein Zeichen hinsichtlich einer Aufarbeitung der Vergangenheit sein kann, bleiben vieles ungelöst. Unzufriedene Anhänger des alten Regimes und Protestler prügeln sich, die Sicherheitsorgane gehen wieder brutal gegen Ausschreitungen vor (und sogar das Militär drohte vor einigen Tagen mit einem Eingreifen), Radikale lauern auf ihre Chance, Übergriffe auf Christen nehmen zu, alte Veträge mit Israel werden ausgehebelt, usw. Ich will nicht als Cassandra erscheinen, aber hoffentlich sehen wir hier nicht bald einen "Tito-Effekt" - nach dem Tod des Tyrannen bricht alles auseinander und versinkt in Blut und Chaos...
Schneemann.