29.07.2011, 01:20
Ich will gar nicht von wegen Ursachen anfangen, die scheinen klar. Was mich aber ziemlich wundert, sind manche Begebenheiten:
a) Zu Beginn, als erste Meldungen von dem Anschlag (besser: "der Explosion") durch die Live-Ticker schwirrten - und eigentlich niemand so recht wusste, was passiert war - schwadronierten bereits Experten von n-tv über BBC bis heute journal von einer möglichen Al Qaida-Connection oder einer Aktion Gaddafis, weil Norwegen ja mit gegen Libyen vorgeht. Es wurde weitläufig von einem Anschlag geredet, von einer Terrorattacke. Nachdem aber bekannt geworden war, dass ein christlich-rechtsextremistischer Norweger hinter der Sache steckt, wurde auf einmal vom Massaker oder vom Blutbad geredet. Nicht, dass es das nicht gewesen wäre, die Sache ist schrecklich genug, aber wieso wurde plötzlich der Begriff "Anschlag" oder "Terrorakt" so beiläufig weggelassen? Nett, dass eine N24-Kommentatorin auch plötzlich vom "Amoklauf" sprach. Bei mir persönlich (und auch bei meiner Frau) kamen erste Zweifel an einer Islamisten-Aktion auf, als von einer Schießerei in diesem Jugendcamp der norwegischen Sozialdemokraten berichtet wurde. Das passte irgendwie nicht. Die Fernseh-Moderation störte dies aber offenbar nicht.
b) Interessant ist auch, dass der Täter, Breivik, noch vor Ankunft der Polizei seine Waffen ablegte (trotz rund 90 Schuss verbleibender Munition) und mit erhobenen Händen den Beamten entgegenging. Das heißt: Er musste gar nicht gestellt werden, sondern wollte sich gezielt ergeben. Die Sondereinsatzkommandos mussten ihn quasi lebend auffinden und aufsammeln. An einen fremd gesteuerten Suizid dachte er insofern offenbar gar nicht. Es stellt sich also die Frage nach dem Geisteszustand des Täters. Ganz offensichtlich plante er keinen Amoklauf (sorry, N24), aber auch keinen finalen Showdown gegen die Polizei. Auch als "Märtyrer" im "Endkampf" gedachte er offenbar nicht abzutreten, obgleich er sich als Tempelritter darstellte. Das psychologische Gutachten dürfte insofern sehr interessant werden.
Schneemann.
a) Zu Beginn, als erste Meldungen von dem Anschlag (besser: "der Explosion") durch die Live-Ticker schwirrten - und eigentlich niemand so recht wusste, was passiert war - schwadronierten bereits Experten von n-tv über BBC bis heute journal von einer möglichen Al Qaida-Connection oder einer Aktion Gaddafis, weil Norwegen ja mit gegen Libyen vorgeht. Es wurde weitläufig von einem Anschlag geredet, von einer Terrorattacke. Nachdem aber bekannt geworden war, dass ein christlich-rechtsextremistischer Norweger hinter der Sache steckt, wurde auf einmal vom Massaker oder vom Blutbad geredet. Nicht, dass es das nicht gewesen wäre, die Sache ist schrecklich genug, aber wieso wurde plötzlich der Begriff "Anschlag" oder "Terrorakt" so beiläufig weggelassen? Nett, dass eine N24-Kommentatorin auch plötzlich vom "Amoklauf" sprach. Bei mir persönlich (und auch bei meiner Frau) kamen erste Zweifel an einer Islamisten-Aktion auf, als von einer Schießerei in diesem Jugendcamp der norwegischen Sozialdemokraten berichtet wurde. Das passte irgendwie nicht. Die Fernseh-Moderation störte dies aber offenbar nicht.
b) Interessant ist auch, dass der Täter, Breivik, noch vor Ankunft der Polizei seine Waffen ablegte (trotz rund 90 Schuss verbleibender Munition) und mit erhobenen Händen den Beamten entgegenging. Das heißt: Er musste gar nicht gestellt werden, sondern wollte sich gezielt ergeben. Die Sondereinsatzkommandos mussten ihn quasi lebend auffinden und aufsammeln. An einen fremd gesteuerten Suizid dachte er insofern offenbar gar nicht. Es stellt sich also die Frage nach dem Geisteszustand des Täters. Ganz offensichtlich plante er keinen Amoklauf (sorry, N24), aber auch keinen finalen Showdown gegen die Polizei. Auch als "Märtyrer" im "Endkampf" gedachte er offenbar nicht abzutreten, obgleich er sich als Tempelritter darstellte. Das psychologische Gutachten dürfte insofern sehr interessant werden.
Schneemann.