Libyen
Dass die Amerikaner "kleinen Plan haben", wie sie nach dem Einmarsch agieren wollen ist ja all zu lange bekannt - das wurde auch im Irak nach jahrelangen Planungen für den "D-Day" so "praktiziert". Die Planungen der Militärs enden mit dem militärischen Sieg, und danach besteht kein bisschen Planung mehr, weil die Zivilisten ja in die militärischen Planungen nicht eingebunden sind. Da gabs nur irgendwelche Oppositionsführer, die zwar über keine eigene Machtbasis verfügten, sich aber großkotzig gegenüber irgendwelchen Unterstaatssekretären als die intimen Kenner des Landes mit größter Unterstützung bei den unterdrückten Bürgern verkaufen konnten.
Nach dem selbstverständlichen US-Bild, dass die US-Werte zugleich global verbindliche Grundwerte sind, die in jeder Gesellschaft nur "entstaubt" werden müssen, ist diese Handlungsweise auch nahe liegend.
War ja in Afghanistan fast genauso, und in Vietnam hatten die USA auch auf die autokratische Clique gesetzt, die den US-Regierenden am meisten "nach dem Mund" geredet hatten (die also am besten "Sand in die Augen streuen" konnten).
Lediglich im kuridschen Norden des Irak gab es eine Gruppierung mit breit angelegter Untersützung bei der Bevölkerung, die nach dem Einmarsch der Amerikaner sehr schnell daran gehen konnte, das Land aufzubauen. Möglicherweise wäre das im schiitisch-irakischen Süden auch der Fall gewesen, aber die Amerikaner haben den wirklich etablierten schiitischen Führern ja nicht so besoners getraut - aus Angst vor einer iranischen Unterwanderung.

Ich denke, mit der Anerkennung des "Revolutionsrates" wird aus der Not eine Tugend gemacht. Man akzeptiert, dass es eine heimische Opposition gibt, die sich zwar selbst nicht immer "grün" ist, die aber in der Konstellation den größten Teil der Opposition gegen Gaddafi vereinigt und damit als einzige Alternative zu Gaddafi in Frage kommt.

Natürlich gibt es auch innerhalb dieser Bewegung Differenzen - da sind alte royalistische Familien genauso vertreten wie Opportunisten, die von Gaddafi abgesprungen sind oder die ein oder anderen Idealisten, die den Muslimbrüdern nahe stehen, dort vertreten sein werden. Und das "Mitschwimmen" von islamischen Fundamentalisten, die Al Quaida nahe stehen, wird auch nicht zu verhindern sein.
Aber - wie gesagt - die NATO versucht nicht, irgendwelche Köpfe "aufzupropfen" sondern akzeptiert die heimische Opposition, und das macht eine neue Handlungsweise deutlich, die m.E. nach erfolgsversprechender ist als die bisherige Handhabe.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/tripolisangriffe100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/tripol ... fe100.html</a><!-- m -->
Zitat:Einsatz gegen Libyen
NATO fliegt schwere Angriffe auf Tripolis

Im Kampf gegen das Gaddafi-Regime hat die NATO erneut die libysche Hauptstadt Tripolis bombardiert. Nach Berichten des libyschen Staatsfernsehen gab es Opfer unter der Bevölkerung. Der Sender nannte aber keine Details.
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Stand: 23.07.2011 11:38 Uhr
edit:
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Zitat:Meldungen der Rebellen zu einer Eroberung des Ölhafens Breda erwiesen sich als verfrüht. Offenbar brachten sie nur einen Teil des Hafens unter ihre Kontrolle, und dies auch wohl nur vorübergehend. Kämpfe dauern unvermindert an. Wenn sich Gelegenheit bietet, greifen auch vor der Küste operierende NATO-Schiffe in das Geschehen an Land ein. Auf dem britischen Hubschrauberträger OCEAN eingeschiffte Kampfhubschrauber Apache der British Army zerstörten am 19. Juli bei Al Khums (westlich Misrata) Stellungen und Fahrzeuge Gaddhafi-treuer Truppen. Am gleichen Tag unterstützte vor Zlitan die britische Fregatte IRON DUKE (TYPE 23) Nachtangriffe von NATO-Kampfflugzeugen auf Stellungen Gaddhafi-treuer Truppen. Aus dem 114-mm Hauptgeschütz abgefeuerte Leuchtgranaten lieferten den Kampfflugzeugen Licht für präzise Angriffe.
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