13.06.2011, 11:20
Zu den (oftmals variierenden) Opferzahlen; gibt ja wenig fundierte Meldungen...
Insgesamt gesehen, nimmt man noch 150 bis 200 vermutlich umgekommene Sicherheitskräfte hinzu, so dürften bei den Unruhen rund 1.500 Menschen umgebracht worden sein. Obwohl diese Zahl schlimm genug ist (und auch wenn ich mir jetzt dafür Kritik einfange), sollte man aber noch nicht gleich von einem Krieg reden. Wenn 300 bis 400 Menschen im Monat bei Gewalttaten sterben, ist dies schlimm, keine Frage, aber es sei daran erinnert, dass sowas in Afrika oder auch im Irak oft "normal" war, ohne das die westliche Presse einen Krieg gegen irgendwen sogleich sah. Insofern muss man hier auch aufpassen, was genau, jenseits von Facebook, Bloggern oder verwackelten Handy-Aufnahmen, dort passiert.
Ich würde sicherlich einem Ende des Assad-Regimes nicht nachtrauern, nur muss ich auch sagen, dass ich nicht recht wissen würde, was danach kommt. Oder andersherum: Die ganze Assad-Riege ist einerseits ein Unruheherd, der den Nahost-Konflikt unnötig am Schwelen hält, egal über die Libanon- oder die Hisbollah-Iran-Connection. Aber: Die jetzige syrische Regierung ist kein Islamisten-Haufen. Im Gegenteil: Genau genommen ist es eine selbst ernannte sozialistische Republik, die diktatorische Baath-Partei ist säkular und ihr sind irgendwelche religiösen Eiferer ein Graus. Das Papa Assad die Muslimbrüder und mit ihr verbündete radikale Palästinenser in Hama hat zusammenschießen lassen 1982 (z. Vgl.: damals gab es ca. 20.000 Tote innerhalb 1 Woche), war kein Zufall. Insofern: Wenn Assad hier der Welt radikale Islamisten vom Hals hält, hat das auch wieder was sinnvolles...
Schneemann.
Zitat:Opposition spricht von 1300 toten Zivilisten in Syrien<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/opposition_tote_syrien_1.10902297.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/i ... 02297.html</a><!-- m -->
Forderung nach Rücktritt Asads und demokratischen Reformen
In Syrien sind nach Oppositionsangaben seit März 1300 Zivilisten getötet worden. Truppen von Präsident Asad hatten am Wochenende den Kampf gegen Regierungsgegner verschärft und die Protesthochburg Jisr ash-Shughur an der Grenze zur Türkei eingenommen.
(Reuters) Syrische Sicherheitskräfte haben nach Darstellung der Opposition bei der Niederschlagung von Protesten seit März 1300 Zivilisten getötet. In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung forderte die wichtigste Oppositionsgruppe, die Lokalen Koordinierungsausschüsse, Präsident Bashar al-Asad zum Rücktritt auf. Die Macht müsse an die Armee abgegeben und das Land zu einer Demokratie werden.
Insgesamt gesehen, nimmt man noch 150 bis 200 vermutlich umgekommene Sicherheitskräfte hinzu, so dürften bei den Unruhen rund 1.500 Menschen umgebracht worden sein. Obwohl diese Zahl schlimm genug ist (und auch wenn ich mir jetzt dafür Kritik einfange), sollte man aber noch nicht gleich von einem Krieg reden. Wenn 300 bis 400 Menschen im Monat bei Gewalttaten sterben, ist dies schlimm, keine Frage, aber es sei daran erinnert, dass sowas in Afrika oder auch im Irak oft "normal" war, ohne das die westliche Presse einen Krieg gegen irgendwen sogleich sah. Insofern muss man hier auch aufpassen, was genau, jenseits von Facebook, Bloggern oder verwackelten Handy-Aufnahmen, dort passiert.
Ich würde sicherlich einem Ende des Assad-Regimes nicht nachtrauern, nur muss ich auch sagen, dass ich nicht recht wissen würde, was danach kommt. Oder andersherum: Die ganze Assad-Riege ist einerseits ein Unruheherd, der den Nahost-Konflikt unnötig am Schwelen hält, egal über die Libanon- oder die Hisbollah-Iran-Connection. Aber: Die jetzige syrische Regierung ist kein Islamisten-Haufen. Im Gegenteil: Genau genommen ist es eine selbst ernannte sozialistische Republik, die diktatorische Baath-Partei ist säkular und ihr sind irgendwelche religiösen Eiferer ein Graus. Das Papa Assad die Muslimbrüder und mit ihr verbündete radikale Palästinenser in Hama hat zusammenschießen lassen 1982 (z. Vgl.: damals gab es ca. 20.000 Tote innerhalb 1 Woche), war kein Zufall. Insofern: Wenn Assad hier der Welt radikale Islamisten vom Hals hält, hat das auch wieder was sinnvolles...
Schneemann.