12.06.2011, 22:40
Zitat:ich würde so ein Vorgehen eigentlich als Kriegsverbrechen bezeichnen - aber in Syrien ist ja kein Krieg, und deshalb ist alles in Ordnung - oder :?:
Wenn man die jüngsten Ereignisse in Syrien so bewertet, dass die Führung in Jordanian, Saudi Arabien nebst Junior Partnern, der Führung in Syrien de facto den Krieg erklärt hat, dann herrscht hier tatsächlich Krieg.
Wie ich bereits schrieb, sind im Windschatten der syrischen Protestbewegung bewaffnete Gruppen in Syrien aktiv geworden und daher ist wohl da zwischen mindestens zwei eher drei Konflikten zu unterscheiden. Der eine besteht zwischen der syrischen Regierung und seinem Volk, der zweite zwischen der syrischen Regierung und einigen arabischen Regierungen, der dritte besteht zwischen der syrisch-alevitischen Regierung und sunnitischen Extremisten. Insgesamt eine recht ungesunde Mischung aus Feinden, die Assad hier hat.
Einige Mitglieder dieser aktiven Kämpfer stammen mit Sicherheit aus Syrien selbst, die Mehrzahl dürfte wohl aus den Nachbarländern Libanon, Irak, Palästina und Jordanien eingesickert sein. Den kursierenden Zahlen über syrisches Truppenaufgebot folgend, dürften es im Ganzen mehrere hundert Kämpfer sein. Durchaus möglich, dass einige davon vorletztes Jahr bereits die libanesische Arnee für längere Zeit beschäftigt haben. Andere dieser Kämpfer haben womöglich bereits Erfahrung im Kampf gegen die US-Armee und die Irakische Armee gesammelt.
Jedenfalls haben die syrischen Sicherheitskräfte offenbar bereits dutzende Leute bei Kämpfen verloren. Insofern ist nicht davon auszugehen, dass hier produktive Gespräche oder Kompromisse gefragt sind. Sollte es der syrischen Armee gelingen, einen hinreichenden Teil dieser Personen zu töten, wäre das ein Gewinn für die Region.