30.05.2011, 18:28
@ Quintus Fabius
Es lässt folgendes feststellen:
1.) Streitkräfte sind kleiner. Die Truppendichte nimmt ab.
a.) Das Verhältnis von Kampftruppen zu Kampfunterstützungs- und Führungsunterstützungstruppen hat sich verschoben. Überlebensfähige und kampffähige Kampftruppen erfordern die Unterstützung von Kampfuntersützungstruppen (z.B. Präzisionsartillerieschläge gegen gegnerische Infrastruktur) und Führungsunterstützungstruppen (z.B. Schutz eigener informationstechnischer Systeme, taktische Drohnen) sowie der anderen Teilstreitkräfte. Im Falle einer Landmacht wie Deutschland vor allem der Luftstreitkräfte.
b.) Derartige Streitkräfte im Spannungs- und Verteidigungsfall unterstützen zu können erfordert eine größere Leistung der Volkswirtschaft. Daher können weniger Männer und Frauen im Krieg für den Militärdienst herangezogen werden.
2.) Sensoren und Effektoren haben in ihrer Leistungsfähigkeit zugenommen.
3.) Die Volkswirtschaften sind nicht nur physisch sondern auch virtuell angreifbar.
4.) Moderne Informationstechnologie hat die Führungsspanne nach oben erweitert.
Ich könnte jetzt auch noch ein bisschen aus "Breaking the Phalanx" (1997) zitieren, aber ich komme zum Schluss, dass die Ebene Division überflüssig geworden ist. Zwar schlägt Macgregor vor anstatt Korps und Division einen neuen Großverband genannt Joint Task Force einzuführen, aber das ist im Grunde nur ein veränderter Korpsstab wie er bei der NATO seit einigen Jahren üblich ist (siehe Eurokorps oder 1 GE/NL Korps), und seine Brigaden nennt er "Groups". Was Macgregor beschreibt deckt sich auch mit dem gültigen (?) Konzept des Heeres "Freie Operationen", aber vor allem Macgregors Konzept ist viel zu sehr auf Kriege nach Muster Desert Storm und Iraqi Freedom ausgerichtet. Europa, vor allem Zentral- und Osteuropa, ist da etwas anspruchsvoler mit den ganzen Gebirgszügen, Wäldern, Sümpfen, Flüssen und bebautem Gelände.
Die Bundeswehr wird aber wie wir ja schon wissen weiterhin an der alten Struktur Korps-Division-Brigade festhalten. Zum einen weil Dienstposten wieder mal eher von oben nach unten verteilt wurden und zum anderen weil man ja für die Einsätze entsprächend nationale und multinationale Stäbe braucht, d.h. dass auch mal ein deutscher Divisionsstab in den Einsatz geht und dann nur ein paar tausend deutsche Soldaten führt, dafür aber auch noch viele Soldaten anderer Nationen. Die Franzosen halten getrennt Divisionsstäbe vor, die Briten erschaffen wenn nötig einfach einen neuen. Wie es mit Kampfunterstützungstruppen und Führungsunterstützungstruppen aussieht, kann bisher auch nur gemunkelt werden. Das Schwere Pionierbataillon 130 inaktiv, teilaktiv oder ganz und gar aufgelöst werden. Ob System Flugabwehr kommt, und damit auch die Heeresflugabwehrtruppe rekonstituiert wird, ist auch nicht wirklich bekannt. Auch wurde in einem anderen Forum behauptet die Logistikbataillone des Heeres würden ihre Gemischten Nachschubkompanien verlieren, was bei mir heftige Kopfschmerzen auslösen würde. Vor lauter Kopf gegen die Wand hauen.
Zitat:Sollte die Division oder die Brigade der primäre Großverband sein? Sollte es überhaupt noch Divisonen geben oder sollte man alles in Brigaden umgliedern? Oder sollte es nur noch Divisionen geben? Oder sollte man den Status Quo des sowohl als auch beibehalten?Naja, Division und Brigade sind erstmal nur Begriffe für Verbände auf taktischer Ebene. Sie sagen nichts über die Spezialisierung und Zusammensetzung der unterstellten Truppenteile aus. Sowohl die Größe eines Verbandes als auch seine Spezialisierung und Zusammensetzung hängen wie eh und je von technisch, menschlichen und geopraphischen Faktoren ab. Als erstes fällt mir da die dreier-fünfer-Regel ein ("span of command and control" bzw. Führungsspanne), dann die Leistungsfähigkeit heutiger Volkswirtschaften, die Truppendichte, ... .
Es lässt folgendes feststellen:
1.) Streitkräfte sind kleiner. Die Truppendichte nimmt ab.
a.) Das Verhältnis von Kampftruppen zu Kampfunterstützungs- und Führungsunterstützungstruppen hat sich verschoben. Überlebensfähige und kampffähige Kampftruppen erfordern die Unterstützung von Kampfuntersützungstruppen (z.B. Präzisionsartillerieschläge gegen gegnerische Infrastruktur) und Führungsunterstützungstruppen (z.B. Schutz eigener informationstechnischer Systeme, taktische Drohnen) sowie der anderen Teilstreitkräfte. Im Falle einer Landmacht wie Deutschland vor allem der Luftstreitkräfte.
b.) Derartige Streitkräfte im Spannungs- und Verteidigungsfall unterstützen zu können erfordert eine größere Leistung der Volkswirtschaft. Daher können weniger Männer und Frauen im Krieg für den Militärdienst herangezogen werden.
2.) Sensoren und Effektoren haben in ihrer Leistungsfähigkeit zugenommen.
3.) Die Volkswirtschaften sind nicht nur physisch sondern auch virtuell angreifbar.
4.) Moderne Informationstechnologie hat die Führungsspanne nach oben erweitert.
Ich könnte jetzt auch noch ein bisschen aus "Breaking the Phalanx" (1997) zitieren, aber ich komme zum Schluss, dass die Ebene Division überflüssig geworden ist. Zwar schlägt Macgregor vor anstatt Korps und Division einen neuen Großverband genannt Joint Task Force einzuführen, aber das ist im Grunde nur ein veränderter Korpsstab wie er bei der NATO seit einigen Jahren üblich ist (siehe Eurokorps oder 1 GE/NL Korps), und seine Brigaden nennt er "Groups". Was Macgregor beschreibt deckt sich auch mit dem gültigen (?) Konzept des Heeres "Freie Operationen", aber vor allem Macgregors Konzept ist viel zu sehr auf Kriege nach Muster Desert Storm und Iraqi Freedom ausgerichtet. Europa, vor allem Zentral- und Osteuropa, ist da etwas anspruchsvoler mit den ganzen Gebirgszügen, Wäldern, Sümpfen, Flüssen und bebautem Gelände.
Die Bundeswehr wird aber wie wir ja schon wissen weiterhin an der alten Struktur Korps-Division-Brigade festhalten. Zum einen weil Dienstposten wieder mal eher von oben nach unten verteilt wurden und zum anderen weil man ja für die Einsätze entsprächend nationale und multinationale Stäbe braucht, d.h. dass auch mal ein deutscher Divisionsstab in den Einsatz geht und dann nur ein paar tausend deutsche Soldaten führt, dafür aber auch noch viele Soldaten anderer Nationen. Die Franzosen halten getrennt Divisionsstäbe vor, die Briten erschaffen wenn nötig einfach einen neuen. Wie es mit Kampfunterstützungstruppen und Führungsunterstützungstruppen aussieht, kann bisher auch nur gemunkelt werden. Das Schwere Pionierbataillon 130 inaktiv, teilaktiv oder ganz und gar aufgelöst werden. Ob System Flugabwehr kommt, und damit auch die Heeresflugabwehrtruppe rekonstituiert wird, ist auch nicht wirklich bekannt. Auch wurde in einem anderen Forum behauptet die Logistikbataillone des Heeres würden ihre Gemischten Nachschubkompanien verlieren, was bei mir heftige Kopfschmerzen auslösen würde. Vor lauter Kopf gegen die Wand hauen.