26.05.2011, 20:16
Tiger:
Samun hat explizit geschrieben, dass er eine Wehrpflichtarmee will, jedoch aus ganz anderen Gründen, er schrieb: das er dadurch die Streitkräfte in der Gesellschaft verankern will.
Aber auch in Überseeeinsätzen sind echte Wehrpflichtarmeen weit überlegen, wie gerade Vietnam und Afghanistan beweisen. Die heutigen Berufsarmeen würden die damaligen Szenarien nicht mehr bestehen können. Auch für Überseeeinsätze sind echte Wehrpflichtarmeen überlegen, wenn eine Kultur der Allgemeinen Wehrpflicht in der Gesellschaft vorhanden ist.
Das Problem ist heute eigentlich, dass es diese Militärische Kultur in der Gesellschaft nicht mehr gibt.
Landesverteidigung ist nun nicht die Primäraufgabe einer Armee, es ist eine mögliche Form der Primäraufgabe: nämlich Krieg zu führen. Ob dies ein Angriffskrieg ist oder ein Überseeeinsatz oder tatsächlich irgendwann mal die Verteidigung unseres Landes, spielt dabei gar keine Rolle. Eine Armee die in der Lage ist wirklich Krieg zu führen, kann jede dieser Aufgaben gleich wahrnehmen.
Das Problem das ich sehe und über das ich mit Samun versucht habe zu diskutieren ist, dass unsere Gesellschaft insgesamt gar nicht mehr in der Lage ist Krieg zu führen. Damit erübrigt sich die Frage, ob unsere Armee dazu in der Lage ist, denn die Armee ist ja nur ein Teil der Gesellschaft.
Wenn es nicht gelingt, die Deutsche Gesellschaft zu remilitarisieren, und die Deutsche Gesellschaft ist hier und heute extrem entmilitarisiert, dann brauchen wir gar keine Bundeswehr mehr, und die zwingende Konsequenz aus der Anpassung der Streitkräfte an Diese Gesellschaft ist das Ende Deutscher Streitkräfte an sich.
Samun:
Eigentlich wollte ich gar nicht darauf eingehen, da es zu weit von der Frage Bundeswehrreform wegführt, aber das geschichtswissenschaftlich natürlich falsch.
Der militaristischste Staat in Europa in den letzten 200 Jahren war übrigens Frankreich. Frankreich führte mit Abstand die meisten Kriege und darunter mit Abstand die meisten Angriffskriege.
Preußen folgte da erst mit viel Abstand im Mittelfeld, noch hinter vielen weiteren Staaten die ebenfalls mehr Kriege führten. Trotzdem ist Preußen eine Gesellschaft, die aufgrund ihrer Militarisierung von Oben für mich ein Vorbild ist. Wie in Preußen sollte heute in Deutschland eine moderne Militarisierung von Oben erfolgen, die Deutsche Gesellschaft militarisiert werden.
Und wie in Preußen ist daraus nicht zwingend die Folge, dass Krieg geführt wird. Nur weil eine Gesellschaft Militarisiert ist, heißt das eben nicht zwingend, dass Kriege geführt werden. Gerade Preußen ist der Beweis dafür.
Samun hat explizit geschrieben, dass er eine Wehrpflichtarmee will, jedoch aus ganz anderen Gründen, er schrieb: das er dadurch die Streitkräfte in der Gesellschaft verankern will.
Aber auch in Überseeeinsätzen sind echte Wehrpflichtarmeen weit überlegen, wie gerade Vietnam und Afghanistan beweisen. Die heutigen Berufsarmeen würden die damaligen Szenarien nicht mehr bestehen können. Auch für Überseeeinsätze sind echte Wehrpflichtarmeen überlegen, wenn eine Kultur der Allgemeinen Wehrpflicht in der Gesellschaft vorhanden ist.
Das Problem ist heute eigentlich, dass es diese Militärische Kultur in der Gesellschaft nicht mehr gibt.
Landesverteidigung ist nun nicht die Primäraufgabe einer Armee, es ist eine mögliche Form der Primäraufgabe: nämlich Krieg zu führen. Ob dies ein Angriffskrieg ist oder ein Überseeeinsatz oder tatsächlich irgendwann mal die Verteidigung unseres Landes, spielt dabei gar keine Rolle. Eine Armee die in der Lage ist wirklich Krieg zu führen, kann jede dieser Aufgaben gleich wahrnehmen.
Das Problem das ich sehe und über das ich mit Samun versucht habe zu diskutieren ist, dass unsere Gesellschaft insgesamt gar nicht mehr in der Lage ist Krieg zu führen. Damit erübrigt sich die Frage, ob unsere Armee dazu in der Lage ist, denn die Armee ist ja nur ein Teil der Gesellschaft.
Wenn es nicht gelingt, die Deutsche Gesellschaft zu remilitarisieren, und die Deutsche Gesellschaft ist hier und heute extrem entmilitarisiert, dann brauchen wir gar keine Bundeswehr mehr, und die zwingende Konsequenz aus der Anpassung der Streitkräfte an Diese Gesellschaft ist das Ende Deutscher Streitkräfte an sich.
Samun:
Zitat:Und wir wurden von Gesellschaften besiegt, die nicht auf den Krieg ausgerichtet waren.
Eigentlich wollte ich gar nicht darauf eingehen, da es zu weit von der Frage Bundeswehrreform wegführt, aber das geschichtswissenschaftlich natürlich falsch.
Der militaristischste Staat in Europa in den letzten 200 Jahren war übrigens Frankreich. Frankreich führte mit Abstand die meisten Kriege und darunter mit Abstand die meisten Angriffskriege.
Preußen folgte da erst mit viel Abstand im Mittelfeld, noch hinter vielen weiteren Staaten die ebenfalls mehr Kriege führten. Trotzdem ist Preußen eine Gesellschaft, die aufgrund ihrer Militarisierung von Oben für mich ein Vorbild ist. Wie in Preußen sollte heute in Deutschland eine moderne Militarisierung von Oben erfolgen, die Deutsche Gesellschaft militarisiert werden.
Und wie in Preußen ist daraus nicht zwingend die Folge, dass Krieg geführt wird. Nur weil eine Gesellschaft Militarisiert ist, heißt das eben nicht zwingend, dass Kriege geführt werden. Gerade Preußen ist der Beweis dafür.