Träger-news aus ...
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GROSSBRITANNIEN

Was Experten von Beginn an prophezeit hatten, die verantwortlichen Politiker wohl aber nicht wahrhaben wollten, scheint nun Realität zu werden.

Die unter Sparzwängen beschlossenen Änderungen am Vorhaben zur Beschaffung von zwei neuen Flugzeugträgern generieren keinerlei Einsparungen, sondern führen im Gegenteil zu offenbar erheblichen Kostensteigerungen.
So sprachen britische Medien Ende April davon, dass die Gesamtkosten für den Bau der beiden Flugzeugträger QUEEN ELIZABETH und PRINCE OF WALES auf etwa 8 Mrd. Euro steigen könnten; nur kurze Zeit später wurde die Summe in einigen Berichten sogar noch einmal nach oben auf 10-12 Mrd. Euro korrigiert. Damit hätten sich die Beschaffungskosten für die beiden Flugzeugträger gegenüber der ursprünglich veranschlagten Summe verdoppelt bis mehr als verdreifacht.


Der Bau der beiden Schiffe war 2003 beschlossen worden: Der erste neue Flugzeugträger sollte schon 2012 fertig werden; im gleichen Jahr sollten auch die in den USA zu entwickelnden neuen Trägerkampfflugzeuge F-35 Lightning-II (Joint Strike Fighter) verfügbar sein. Optimistisch ging das Verteidigungsministerium von Baukosten in Höhe von insgesamt 2,8 Mrd. Euro aus, musste allerdings noch im gleichen Jahr zur Kenntnis nehmen, dass Hauptauftragnehmer BAe Systems das ausgewählte Design in diesem Kostenrahmen nicht bauen könne; veranschlagen müsse man vielmehr 4 Mrd. Euro. 2005 musste das Ministerium einräumen, dass die Fertigstellungstermine nicht einzuhalten sind; gleichzeitig wurden die Vorhabenskosten nun mit 4,8 Mrd. Euro angegeben.

Im Juli 2008 erhielt BAe-Systems mit Unterzeichnung abschließender Verträge den offiziellen Auftrag zum Bau der beiden Schiffe, aber schon im Dezember 2008 wurde eine zeitliche Streckung des Vorhabens beschlossen. Vorgeblich um den Bau der beiden 60.000-ts Schiffe „zeitlich mit dem wegen Verzögerungen bei der Entwicklung späteren Zulauf von Kampfflugzeugen F-35 in Einklang zu bringen“, sollte das erste Schiff nun erst 2015/16 fertig werden. Hinter dem Beschluss stand sicher aber vor allem auch das Ziel, die benötigten Mittel auf mehr Haushaltsjahre zu verteilen. Einwände dass solche zeitlichen Streckungen in der Regel zu Kostensteigerungen führen, wurden geflissentlich ignoriert - tatsächlich wurden nur ein halbes Jahr später die Projektkosten dann auch bereits mit 6,2 Mrd. Euro beziffert.

Die im Oktober 2010 nach dem Strategic Defence & Security Review (SDSR) verkündeten Projektmodifizierungen führen nun – nicht unerwartet - zu einem weiteren Kostenschub. Zum einen wird die Fertigstellung um weitere fast vier Jahre verzögert (QUEEN ELIZABETH soll 2019 fertig werden), aber nicht nur dies: nun soll nur noch einer der zwei neuen Flugzeugträger auch von der Royal Navy in Dienst gestellt werden. Zwar wird auch das zweite Schiff gebaut, jedoch sofort nach Fertigstellung eingemottet (mit Option auf späteren Verkauf). Bei den geplanten Trägerkampfflugzeugen F-35 Lightning-II wird auf die teure STOVL (Short Take-Off, Vertical Landing) Variante F-35B verzichtet und statt dessen die konventionell mit Katapult startende und in einer Fanganlage landende Version F-35C beschafft – und diese wohl auch in geringerer Stückzahl als bisher geplant (eine Entscheidung hierzu soll erst 2015 im Rahmen des nächsten SDSR fallen).

Die zur Installation einer Dampf-Katapultanlage notwendige Designmodifizierung schlägt natürlich mit Kostensteigerungen zu Buche. Während Industriekreise nun mit Gesamtkosten von etwa 10 Mrd. Euro rechnen, hofft das Ministerium noch, mit etwas mehr als 7 Mrd. Euro davon zu kommen. Einsparungen könnten sich vor allem dadurch ergeben, dass nur die QUEEN ELIZABETH konventionelle Start- und Landesysteme (Katapult) erhält, während die PRINCE OF WALES nach dem ursprünglich geplanten Design (mit Ski-Jump Bugrampe) gebaut wird. Dies würde allerdings in der Konsequenz bedeuten, dass von ihr im Bedarfsfall lediglich Hubschrauber operieren könnten. Entscheidungen dazu sollen erst Ende 2012 fallen. Fairerweise muss man natürlich erwähnen, dass die mit zeitlicher Streckung und Designmodifizierungen verbundenen Mehrkosten beim Bau der beiden Flugzeugträger großteils durch Beschaffung der deutlich billigeren konventionell startenden und landenden F-35C anstelle der teuren STOVL-Variante F-35B kompensiert werden dürften.

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SPANIEN

Etwas mehr als ein halbes Jahr nach seiner Indienststellung hat der neue Hubschrauberträger JUAN CARLOS I eine erste größere Reise angetreten.

Am 30. September hatte die spanische Marine ihren neuen Hubschrauberträger (BPE - Buque de Proyección Estratégica) offiziell in die Flotte übernommen. Wie erwartet waren die letzten Monate von intensiver Besatzungsausbildung geprägt. Diese Phase soll nun mit einer längeren Reise abgeschlossen werden, in der sich das Schiff abseits des Heimathafens unter operativen Einsatzbedingungen in allen Aspekten moderner Seekriegführung bewähren soll. Mit an Bord sind drei Hubschrauber sowie ein Jagdbomber AV-8B Harrier plus; mit den Luftfahrzeugen soll die JUAN CARLOS I während ihrer Reise für Flugoperationen zertifiziert werden. Eingeschifft ist auch ein Kontingent Marineinfanterie, die mit im Dockteil mitgeführten zwei Landungsbooten LCM-1E amphibische Aspekte wahrnehmen sollen. Unter den zusätzlich zur Stammbesatzung an Bord befindlichen 287 Personen sind auch 56 Marinesoldaten, die gerade erst eine von einer Reise mit dem Segelschulschiff JUAN SEBASTIAN DE ELCANO zurück gekehrt sind und nun auf dem Hubschrauberträger ihre Ausbildung fortsetzen.

Am 2. Mai verließ der Hubschrauberträger den Marinestützpunkt Rota. In den kommenden sechs Wochen sind neben der praktischen Ausbildung in See auch diverse Besuche bei anderen Marinen geplant, wo man sich „vorstellt“ und sicher auch die eine oder andere gemeinsame Übung (Passex) absolvieren wird. Der Kurs führt das Schiff zunächst südwärts nach Las Palmas, Kanarische Inseln (6.-8. Mai). Danach geht es dann ins Mittelmeer, wo nach einem Zwischenstopp im spanischen Cartagena (13.-15. Mai) Toulon, Frankreich (19.-24. Mai) angelaufen wird. Nach einer folgenden sechstägigen Fahrt quer durch das ganze Mittelmeer steht dann vom 30. Mai bis zum 3. Juni ein Besuch in Istanbul, Türkei, auf dem Programm. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der zu Spanien gehörenden nordafrikanischen Enklave Ceuta (9.-10. Juni) geht es dann zurück nach Rota.

Die JUAN CARLOS I soll die amphibischen Fähigkeiten der spanischen Marine deutlich erweitern, dem spanischen Heer Möglichkeiten zur „strategischen Projektion“ bieten, Plattform für humanitäre Einsätze (Katastrophenhilfe) sein und bei Bedarf auch Senkrechtstarter Harrier einsetzen. Sie bietet Unterbringungsmöglichkeiten für mehr als 1.400 Mann, davon 900 eingeschiffte Marineinfanteristen, und kann auch bis zu 46 schwere Kampfpanzer Leopard-2 ein- und ausschiffen. Das 202 m lange Flugdeck erlaubt gleichzeitigen Flugbetrieb mit vier großen Transporthubschraubern. Im Hangar unter dem Flugdeck finden mindestens zwölf große Hubschrauber Platz (einige Quellen sprechen von insgesamt bis zu 30 an Deck und im Hangar mitgeführten Luftfahrzeugen). Im Dockteil können bis zu vier kleinere Landungsfahrzeuge oder ein größeres Luftkissenboot mitgeführt werden.
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(noch mehr news auf der hp des MF und im Heft)
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