(Afrika) Streitkräfte Libyens
#53
nach dem gestern wiedergegebenen Bericht des SPIEGEL - der immerhin einen Korrespondenten in der Nähe hatte - glaube ich die Meldung der Süddeutschen nicht so recht:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/libyen-chancenlose-rebellen-der-mut-ist-ihre-einzige-waffe-1.1079032">http://www.sueddeutsche.de/politik/liby ... -1.1079032</a><!-- m -->
Zitat:Libyen: Chancenlose Rebellen
Der Mut ist ihre einzige Waffe


29.03.2011, 19:07
Von Tomas Avenarius, Bin Dschawwad

"Gebt mir ein Gewehr, ich will kämpfen": Junge Männer ohne jede Kampferfahrung stürzen sich in die Schlacht gegen das Gaddafi-Regime. Keiner führt das Kommando. Keiner weiß, wie sie den Krieg gewinnen sollen. Die Niederlage in Bin Dschawwad zeigt, wie sehr die Rebellen auf die Luftunterstützung der Alliierten angewiesen sind.

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Keiner führt das Kommando. Keiner hört zu. Keiner weiß, was er macht. Kurz: Keiner kann sagen, wie sie den Krieg gewinnen sollen gegen den Machthaber Muammar al-Gaddafi.

Dessen Truppen haben sich rund 30 Kilometer weiter westlich eingegraben, schießen mit weitreichenden "Grad"-Raketenwerfern, rücken geordnet vor. Die Einschläge kommen näher, der Konvoi der Hals über Kopf von der 30 Kilometer entfernten Front fliehenden Rebellen wird schnell länger: Die Regierungstruppen schieben die Rebellen mit den Raketen vor sich her.
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Der Wüstenort Bin Dschawwad war erst vor drei Tagen von den Aufständischen eingenommen worden. Einen Tag später meldeten die Rebellen triumphierend, sie hätten auch den gut 150 Kilometer weiter westlich gelegenen Gaddafi-Heimatort Sirte erobert. Alles Wunschdenken.

Die Milizionäre des Diktators hatten sie in Hinterhalte gelockt, mit schweren Waffen beschossen. Vor allem aber: Die westlichen Kampfflugzeuge haben bisher nicht wirklich eingegriffen vor Sirte. Sie haben den Rebellen den Weg nicht freigebombt, wie sie es in den weiter östlich gelegenen Orten Adschdabija, Brega und Ras Lanuf getan hatten. Erst nachdem die Jets Gaddafis Bodentruppen ausgeschaltet hatten, konnten die Rebellen vorstoßen.

Keine 40 Kilometer vor Bin Dschawwad aber haben sich die Regierungstruppen in einem Tal namens Wadi Ahmar eingegraben. Die Nato-Flugzeuge lassen sich an diesem Morgen dort nicht sehen.
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Die Rebellen haben weder Funkgeräte noch schwere Waffen. Es fehlt ihnen an Disziplin, Führung und Taktik. Das einzige was sie haben, ist ihr Mut. Das ist an diesem Morgen eindeutig zu wenig.
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Aus ihren Erzählungen wird klar: Die Regierungstruppen haben ein leichtes Spiel mit der Armee des 17. Februar. Kurz hinter der Stadt seien sie in einen Hinterhalt geraten, sagt einer der Aufständischen: "Sie kamen mit einer weißen Fahne auf uns zu. Wir gingen ihnen friedlich entgegen." Fast ungläubig schließt er: "Dann haben sich die Vorderen von ihnen hingeworfen. Und die dahinter haben auf uns geschossen."
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