Libyen
da weiß man gar nicht mehr, wo man anfangen soll ... ich pick mal vier Punkte raus und lass das PS weg ....
revan schrieb:....
Zu den von dir genannten Beispielen:

Den gerade in den von dir genannten Konflikt (Irak) ging in allen um dieselbe Sache wie jetzt in Lybien um zwar um die Freiheit egal wie die Juristische Begründung auch gewesen sein mag. Deutschland sah sich auch damals in Lager mit den Blutsäufer und Massenmörder Saddam Hussain und seinen Geisteskranken degenerierten Söhnen.
Wenn das der Fall gewesen wäre, dann hätte man schon bei den Giftgasangriffen Saddams gegen die Kurden (aber da war Saddam ja noch der Gute, weil er gleichzeitig gegen den Irak gekämpft hat) oder beim Niedermetzeln der schiitischen Araber im Süden eingreifen müssen.
Da hat das aber niemand ernsthaft gefordert.
Man hat später einen Vorwand gesucht (und gefunden), um den in Ungnade gefallenen Saddam zu stürzen und zugleich Zugriff auf die Öl- und Gasvorkommen im Irak zu bekommen.
Der Kriegsvorwand war erstunken und erlogen. Der Kriegsgrund war anders - und er hatte auch mit den nachträglich hineinterpretierten moralischen Ansprüchen nichts zu tun.
revan schrieb:Wird ein Krieg etwa gerecht indem er von einen Gremium (UN) abgesegnet wird in den mehr als Hälfe der Mitglieder selbst aus Blutsäufern sind? Oder wird er durch den Kampf für die gerechte Sache erst gerecht. In meinen Augen haben Despoten kein Recht darauf zu herrschen sie haben keine Daseinsberechtigung ihre Bekämpfung und Vernichtung ist daher automatisch gerecht egal ob die Blutsäufer, Feiglinge und Demagogen bei der UN dafür oder dagegen sind.
Was "in Deinen Augen" gerecht ist, interessiert vielleicht noch Dich - aber sonst schon kaum jemand mehr, und das ist gut so. Wenn jeder in einen Krieg ziehen würde, weil der "nach persönlicher Ansicht" gerade gerecht ist, dann hätten wir ein globales Gemetzel.
Diese Art von Anarchie mag noch in der Steinzeit vorgeherrscht haben - aber inzwischen gibt es klare Regularien, denen sich alle Mitglieder der UNO (übrigends auch das Gründungsmitglied USA) freiwillig unterworfen haben.
Und die Charta (oder Satzung) der Vereinten Nationen legt eindeutig fest, wann ein Staat "zu den Waffen greifen" darf und wann nicht.
Das macht einen Krieg nicht gerecht oder ungerecht, aber legal oder völkerrechtswidrig.
revan schrieb:Ich selbst bin nur immer wieder belustigt wie schnell alle die Neocons vermissen wenn sie nicht da sind aber wie sie alle die Neocons hassen wenn sie es sind. Immer wieder interessant zu sehen wie man Feigheit in schöne Worte und Ausflüchte gerade in Deutschland zu verpacken weiß. :wink:
Die Ablehnung von Rambo-Methoden und Selbstjustiz hat nichts mit Feigheit zu tun, sondern - gerade nach der Vergangenheit Deutschlands - sehr viel mit Verwantwortung.
revan schrieb:Noch etwas:

Zitat:Die EU ist auch blamiert, wieder einmal

.... Eine noch schlechtere Figur als Deutschland macht im Fall Libyen nur die Europäische Union (EU), die in den vergangenen Tagen einmal mehr bewiesen hat, dass ihre gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik auch nicht mehr ist als ein leeres Versprechen. Nicht einmal im Uno-Sicherheitsrat ziehen die Europäer an einem Strang. Sieht man sich das Verhalten der EU im arabischen Raum seit Anfang Januar an, müsste man eigentlich zwingend zu dem Schluss kommen, den Posten einer EU-Außenbeauftragten abzuschaffen und die honorige aber wirkungslose Lady Catherine Ashton freundlich nach Hause zu expedieren.
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:flugverbotszone-ueber-libyen-der-westen-schmiedet-koalition-der-willigen-gegen-gaddafi/60027813.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 27813.html</a><!-- m -->
Zitat:18.03.2011, 18:40
Flugverbotszone über Libyen
Der Westen schmiedet "Koalition der Willigen" gegen Gaddafi

Libyen verkündet eine Waffenruhe, aber es wird offenbar weiter gekämpft. Die USA und Großbritannien verlangen Beweise für ein Einlenken von Diktator Gaddafi. Bis dahin setzen die Befürworter des Flugverbots die Vorbereitungen für einen Luftschlag fort.
...

Die Skepsis gegenüber dem scheinbaren Einlenken des Diktators ist im Westen sehr groß. Der britische Premierminister David Cameron forderte Gaddafi auf, die Gewalt gegen sein Volk zu beenden. Falls er das nicht tue, würden alle notwendigen Schritte ergriffen, um Gaddafi Einhalt zu gebieten. "Darauf haben wir uns in der Nacht verständigt, darauf sind wir vorbereitet, und wir werden ihn danach beurteilen, was er tut."
Ähnlich äußerte sich Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon. Es sei absolut notwendig, dass Libyen alle Auflagen der Uno-Resolution erfülle und der Waffenstillstand sofort gelte. Ban nimmt am Samstag in Paris an einem Gipfeltreffen zur Lage in Libyen teil, zu dem Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy eingeladen hat.
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Die Regierungschefs von Großbritannien, Italien, Spanien, Portugal, Dänemark und Belgien werden ebenfalls bei der Konferenz dabei sein. Dazu kommen Vertreter der Arabischen Liga sowie die Außenminister der Vereinigen Arabischen Emirate und Saudi-Arabiens. Die EU wird durch Ratspräsident Herman Van Rompuy und die Außenbeauftragte Catherine Ashton vertreten. Auch die US-Regierung wird teilnehmen.

Paris schmiedet "Koalition der Willigen"

Die Nato konnte sich am Freitag nicht auf ein gemeinsames Vorgehen gegen Libyen verständigen. Die 28 Mitgliedstaaten sind sich nicht einig über die Beteiligung der Allianz an eventuellen Luftschlägen.
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Italien sei in der Lage, den Radar Libyens auszuschalten. In Neapel könne das Koordinationszentrum für Luft- und Seeoperationen eingerichtet werden.
Großbritannien trifft bereits Vorbereitungen für den Einsatz über libyschem Luftraum. Kampftjets vom Typ Tornado und Eurofighter werden in Stellung gebracht. Belgien bot sechs F16-Kampfflugzeuge für die Militäraktion an. Und auch Kanada kündigte an, sechs CF-18-Jagdbomber nach Europa zu entsenden. Das US-Verteidgungsministerium erklärte lediglich, es sei bereit sich an der Militäraktion zu beteiligen.
tscha - so wie ich das lese werden überwiegend europäische Länder das Flugverbot durchsetzen, während sich die Blamage mehr auf Ebene der NATO abspielt.
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