18.03.2011, 14:25
Zitat:Bahrain Arrests Opposition Leaders Over ‘Foreign’ Ties; Iran Pulls Envoy<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bloomberg.com/news/2011-03-17/bahrain-arrests-four-opposition-leaders-as-crackdown-widens.html">http://www.bloomberg.com/news/2011-03-1 ... idens.html</a><!-- m -->
By Glen Carey - Mar 17, 2011 5:07 PM GMT+0100
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Those arrested included Hassan Mushaima, a leader of the Shiite Haq movement, and Ebrahim Sharif, head of the opposition National Democratic Action Society, according to a statement today from al-Wefaq, the largest Shiite opposition party. Al- Wefaq said six people were arrested; the state-run Bahrain news agency gave no number.
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In Saudi Arabia, about 1,000 people in the eastern city of al-Qatif defied a ban on demonstrations and protested peacefully yesterday to demand the country’s troops end their incursion into neighboring Bahrain.
Almost 1,000 Kuwaiti Shiites demonstrated in Kuwait City today in solidarity with the Bahraini protests. An estimated 30 percent of Kuwait is Shiite.
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Zitat:UN warns Bahrain over crackdown<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.aljazeera.net/news/middleeast/2011/03/201131855056179376.html">http://english.aljazeera.net/news/middl ... 79376.html</a><!-- m -->
Secretary-general Ban Ki-moon calls King Hamad to express his "deepest concern" about use of force against protesters.
Last Modified: 18 Mar 2011 07:33
The United Nations has warned Bahrain that its violent crackdown on anti-government protesters might be breaking international law.
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Dass die Schiiten eine gezielt unterdrückte Volksgruppe im Irak waren und in Saudi Arabien/Bahrain/Jemen/Pakistan/Afghanistan noch sind, steht völlig außer Frage. Die Unterdrückung der schiitischen Mehrheiten bzw. Minderheiten in den Anrainerstaaten des Persischen Golfs ist Ursache des Konflikt zwischen dem Iran (mit dem Irak das Zentrum des schiitischen Islam) und diesen Ländern.
Bei den Motiven, die Schiiten zu unterdrücken verbindet sich:
- Wahrung der absoluten Herrschaft, bestimmter an der Macht befindliche sunnitischer Stämme/"Königshäuser". Diese wurden damals von Kolonialmächten eingesetzt, welche damals schon gezielt einen Gegenpol zum schiitischen Persien haben wollten.
- Auch heute: Angst des Westens und der Monarchen/Stammesführer vor eigenem Machtverlust.
- Wahabitisch, fundamentalistisch geprägter Religionskrieg aus einem religiösen Absolutheitsanspruch dieser Strömung gegen die vergleichsweise gemäßigten bzw. "ungläubigen Schiiten".
Ich sehe das aus diesen Gründen auch weniger als traditionellen Konflikt oder Konkurrenzkampf zwischen Staaten, wie Nigtwatch das hier etwa betont. Am Beispiel des Irak sieht man deutlich, wie schnell sich die Beziehungen zwischen Staaten normalisieren können, wenn die künstliche Macht eines bestimmten Stammes beseitigt wird.
Die Frage die sich hier stellt ist also:
Wie lange können die derzeit herrschenden Stammesführer noch ihr Machtmonopol gegenüber dem schiitischen Volk und anderen Bevölkerungsanteilen behaupten? Wie lange kann der Westen diese Stammesführer noch halten? In beiden Fällen erfordert die in den letzten Jahren erhöhte Verfügbarkeit von Informationen (TV, Telefon, Radio, Internet) sowie der Zuwachs an Bildung und Nutzung dieser Informationsresourcen eine Neubewertung dieser Aussicht!
Meiner Meinung nach, wird das Zusammenschießen der Aufstände allenfalls einen Zeitgewinn bringen. Aber die Monarchen/Diktatoren dort, die Verbündeten der Kolonialmächte, sind am Ende. Insofern ist eine Neuorientierung der westlichen Diplomatie unabdingbar geworden zur Wahrung des eigenen Einfluss für die Zeit nach dem Abgang der derzeitigen Herrscher und zur Wahrung/Wiederherstellung der eigenen Glaubwürdigkeit/Demokratieanspruchs sowieso.