14.03.2011, 21:29
Lieber Erich, deine Ausführungen zu Schiiten, Sunniten und Wahabiten ist gänzlich richtig.
Nur unterläuft dir ein wichtiger Denkfehler:
Religionsfreiheit bedeutet nicht in erster Linie die Ausübung einer Religion, sondern eben das Recht, diese Religion NICHT auszuüben, also ist Religionsfreiheit in erster Linie Freiheit VOR Religion.
Und Demokratie bedeutet nicht, dass das Eintritt, was sich die Mehrheit wünscht, Demokratie bedeutet NICHT, dass die Mehrheit die Macht inne hält, sondern dass eben die MINDERHEIT geschützt wird und dass sich niemand und kein Gesetz über die Rechte der MInderheit hinweg setzen kann.
Die Ägyptischen Demonstranten haben eindrucksvoll bewiesen, was ihre Absichten sind. Da verkündet ein junger Bursche, mit Vollbart und zugewickelt eindeutig ein Hardcore-Moslem, dass es egal ist, ob der Ägypter Mpslem, Christ oder Atheist ist, jeder von ihnen hat die selben Rechte und ist ein gleichwertiges Mitglied der Gesellschaft. Die Leute wollen sich wegen ihrer Religionszugehörigkeit nicht aufeinander hetzen und ausspielen lassen, sie sind gebildet genug, dass sie sich eine friedliche Koexistenz in einem politischen System ohne Religionseinfluss wünschen.
Die Ägypter sind bereit für eine Demokratie.
Bei den Bahreinern sieht alles ganz anders aus, leider. Allein schon die Tatsache, dass Frauen und Männer auf unterschiedlichen Strassenseiten ihren Protestmarsch durchführen, spricht Bände.
Diese Menschen protestieren dagegen, dass es im Bahrein Alkohol, Prostitution, sogar Kinos mot westlichen Filmen gibt, sie protestieren gegen die Formel 1, gegen den Tourismus, gegen die Öffnung zum Ausland.
Die Bahreiner wollen einen wesentlich strengeren Staat, wie zB Saudi Arabien.
Und warum sendet Saudi Arabien Truppen? Weil König Abdullah kein strenges Bahrein sehen will. Ihm wäre ein moderneres Saudi Arabien auch wesentlich lieber, er hat aber nicht die Macht für einen Gesellschaftswechsel. Die Islamisten und die Gesellschaft würden seinen Posten direkt bedrohen. Im Bahrein kann er sich jedoch eine Einmischung erlauben.
Und derzeot ist der Iran leider dennoch Terrorstaat Nr.1, auch wenn der Staat so verlogen ist, denn weite Teile der Öffentlichkeit leben hinter ihren verschlossenen Türen ein ganz normales Leben und müssen sich erst so "fromm" geben, wenn sie auf die Strasse gehen. Kein anderes Regime, nicht einmal Ghaddafi war so brutal, die Demonstranten zusammenzuschiessen. Libysche Truppen verweigern den Dienst, aber die iranische Religionspolizei kennt da keine Skrupel.
Natürlich kann man davon ausgehen, dass die Saudis ebenso brutal sein können, den "Beweis" dafür müssen sie aber noch liefern...
Nur unterläuft dir ein wichtiger Denkfehler:
Religionsfreiheit bedeutet nicht in erster Linie die Ausübung einer Religion, sondern eben das Recht, diese Religion NICHT auszuüben, also ist Religionsfreiheit in erster Linie Freiheit VOR Religion.
Und Demokratie bedeutet nicht, dass das Eintritt, was sich die Mehrheit wünscht, Demokratie bedeutet NICHT, dass die Mehrheit die Macht inne hält, sondern dass eben die MINDERHEIT geschützt wird und dass sich niemand und kein Gesetz über die Rechte der MInderheit hinweg setzen kann.
Die Ägyptischen Demonstranten haben eindrucksvoll bewiesen, was ihre Absichten sind. Da verkündet ein junger Bursche, mit Vollbart und zugewickelt eindeutig ein Hardcore-Moslem, dass es egal ist, ob der Ägypter Mpslem, Christ oder Atheist ist, jeder von ihnen hat die selben Rechte und ist ein gleichwertiges Mitglied der Gesellschaft. Die Leute wollen sich wegen ihrer Religionszugehörigkeit nicht aufeinander hetzen und ausspielen lassen, sie sind gebildet genug, dass sie sich eine friedliche Koexistenz in einem politischen System ohne Religionseinfluss wünschen.
Die Ägypter sind bereit für eine Demokratie.
Bei den Bahreinern sieht alles ganz anders aus, leider. Allein schon die Tatsache, dass Frauen und Männer auf unterschiedlichen Strassenseiten ihren Protestmarsch durchführen, spricht Bände.
Diese Menschen protestieren dagegen, dass es im Bahrein Alkohol, Prostitution, sogar Kinos mot westlichen Filmen gibt, sie protestieren gegen die Formel 1, gegen den Tourismus, gegen die Öffnung zum Ausland.
Die Bahreiner wollen einen wesentlich strengeren Staat, wie zB Saudi Arabien.
Und warum sendet Saudi Arabien Truppen? Weil König Abdullah kein strenges Bahrein sehen will. Ihm wäre ein moderneres Saudi Arabien auch wesentlich lieber, er hat aber nicht die Macht für einen Gesellschaftswechsel. Die Islamisten und die Gesellschaft würden seinen Posten direkt bedrohen. Im Bahrein kann er sich jedoch eine Einmischung erlauben.
Und derzeot ist der Iran leider dennoch Terrorstaat Nr.1, auch wenn der Staat so verlogen ist, denn weite Teile der Öffentlichkeit leben hinter ihren verschlossenen Türen ein ganz normales Leben und müssen sich erst so "fromm" geben, wenn sie auf die Strasse gehen. Kein anderes Regime, nicht einmal Ghaddafi war so brutal, die Demonstranten zusammenzuschiessen. Libysche Truppen verweigern den Dienst, aber die iranische Religionspolizei kennt da keine Skrupel.
Natürlich kann man davon ausgehen, dass die Saudis ebenso brutal sein können, den "Beweis" dafür müssen sie aber noch liefern...