17.02.2011, 21:50
@Quintus Fabius
Es fällt allerdings auf das Teotihuacan offenbar eine sehr weltoffene Stadt war, in der Mitglieder zahlreicher Ethnien lebten. So hat man Wohnkomplexe, ganze Viertel gefunden, deren Baustil z.B. jenem der Zapoteken oder der Region um Veracruz glich. Sogar Maya lebten nachweislich dort, obwohl ihre Heimat fast 500 km von Teotihuacan entfernt liegt.
Die Sonnenpyramide wurde erst um 100 n.Chr. errichtet, als Teotihuacan schon eine bedeutende Stadt war.
Seine Handelsbeziehungen reichten vom Gebiet der Hohokam-Kultur im heutigen Arizona, von wo man Türkise importierte, bis nach Guatemala hinein.
Den aztekischen Pochteca vergleichbare Händler kannte Teotihuacan wahrscheinlich auch, es gibt sogar Hinweise darauf das sie in der Diplomatie von Teotihuacan eine Rolle spielten. Übrigens meint man auf Darstellungen die Diplomaten von Teotihuacan anhand ihres mit Quasten verzierten Kopfschmucks zu erkennen.
Zudem scheinen auch die Kriegerorden ihren Ursprung in Teotihuacan gehabt zu haben.
Ähnliche Akte ritueller Zerstörungen sind auch von den Olmeken oder später aus Xochicalco bekannt.
Der Niedergang von Teotihuacan selbst ging allmählich von sich, über einen Zeitraum von etwa hundert Jahren.
Aus irgendeinem Grund scheinen andere Stadtstaaten wie Cholula wirtschaftlich erfolgreich in Konkurrenz zu Teotihuacan getreten zu sein, und auch das politische System von Teotihuacan scheint auf einmal an Glanz verloren und altmodisch gewirkt zu haben.
Insgesamt liegen die Gründe für den Untergang von Teotihuacan aber noch ziemlich im Dunkeln.
@Samun
Witzigerweise muss der Führungsschicht von Teotihuacan aufgrund ihrer Kontakte z.B. zu den Maya und Zapoteken das Prinzip einer Schrift vertraut gewesen sein. Trotzdem verwendeten sie es nicht!
Andererseits kennen wir dank der schriftführenden Kulturen, mit denen Teotihuacan zu tun hatte, einige Personen aus dieser Stadt, allen voran Siyaj K'ak.
Durch die Maya haben wir sogar einen Hinweis darauf, wie Teotihuacan in Wirklichkeit hieß: Sie bezeichneten es nämlich als Ho' Noh Witz, was übersetzt "Ort des Schilfrohrs" bedeutet.
Zitat:Da ich schrieb, dass die ersten Einwohner dieser Stadt eingewandert wären - ist es nicht so, dass die ersten Einwohner (der Dörfer aus denen dann die Stadt entstand) aus dem Norden erst in dieses Gebiet eingewandert sind?In dieser Hinsicht ist nichts bekannt.
Es fällt allerdings auf das Teotihuacan offenbar eine sehr weltoffene Stadt war, in der Mitglieder zahlreicher Ethnien lebten. So hat man Wohnkomplexe, ganze Viertel gefunden, deren Baustil z.B. jenem der Zapoteken oder der Region um Veracruz glich. Sogar Maya lebten nachweislich dort, obwohl ihre Heimat fast 500 km von Teotihuacan entfernt liegt.
Zitat:War Teotihuacan nun eher ein Wirtschaftszentrum (dessen Existenz also primär Wirtschaftiche Gründe hatte - Obsidianabbau ? Fernhandel (mit Obisidian?)?) oder ein Religiöses Zentrum (das primär aufgrund eines oder mehrere Kulte entstand bzw aufgrund der Religion zu dieser Größe anwuchs) oder waren diese beiden Faktoren in dieser Stadt eher gleichwertig?Teotihuacan war eindeutig eine Handelsmacht. Dazu muss man wissen, das es zwar auf die größten Obsidianvorkommen in Mittelamerika zurückgreifen konnte, andererseits aber Nahrungsmittel importieren musste.
Die Sonnenpyramide wurde erst um 100 n.Chr. errichtet, als Teotihuacan schon eine bedeutende Stadt war.
Zitat:Wie weitreichend waren die Handelsbeziehungen von Teotihuacan? Gab es eine spezialisierte Form von Händlern wie bei den Aztekten (vergleichbar den Pochteca)?Teotihuacan unterhielt ein Handelsnetz, das einfach nur gewaltig war.
Seine Handelsbeziehungen reichten vom Gebiet der Hohokam-Kultur im heutigen Arizona, von wo man Türkise importierte, bis nach Guatemala hinein.
Den aztekischen Pochteca vergleichbare Händler kannte Teotihuacan wahrscheinlich auch, es gibt sogar Hinweise darauf das sie in der Diplomatie von Teotihuacan eine Rolle spielten. Übrigens meint man auf Darstellungen die Diplomaten von Teotihuacan anhand ihres mit Quasten verzierten Kopfschmucks zu erkennen.
Zudem scheinen auch die Kriegerorden ihren Ursprung in Teotihuacan gehabt zu haben.
Zitat:Was geschah mit den Menschen dieser Stadt nach dem Ende ihres Stadtstaates? In welchen Völkern gingen sie auf?Sie werden sich wahrscheinlich in benachbarten aufstrebenden Städten, wie Cholula und Xochicalco, niedergelassen haben.
Zitat:Warum wurde die Stadt verlassen und wie schnell ging das vor sich? War das ein eher langsamer Prozess oder wurde die Stadt innerhalb weniger Jahre aufgegeben?Man hat die Brandspuren, die man in Teotihuacan entdeckt hat, früher als Hinweise auf eine Eroberung der Stadt oder einen Aufstand gedeutet. Heute betrachtet man sie dagegen als rituelle Zerstörungen, die von der eigenen Bevölkerung der Stadt verübt wurden, als man sie aufgab.
Ähnliche Akte ritueller Zerstörungen sind auch von den Olmeken oder später aus Xochicalco bekannt.
Der Niedergang von Teotihuacan selbst ging allmählich von sich, über einen Zeitraum von etwa hundert Jahren.
Aus irgendeinem Grund scheinen andere Stadtstaaten wie Cholula wirtschaftlich erfolgreich in Konkurrenz zu Teotihuacan getreten zu sein, und auch das politische System von Teotihuacan scheint auf einmal an Glanz verloren und altmodisch gewirkt zu haben.
Insgesamt liegen die Gründe für den Untergang von Teotihuacan aber noch ziemlich im Dunkeln.
@Samun
Witzigerweise muss der Führungsschicht von Teotihuacan aufgrund ihrer Kontakte z.B. zu den Maya und Zapoteken das Prinzip einer Schrift vertraut gewesen sein. Trotzdem verwendeten sie es nicht!
Andererseits kennen wir dank der schriftführenden Kulturen, mit denen Teotihuacan zu tun hatte, einige Personen aus dieser Stadt, allen voran Siyaj K'ak.
Durch die Maya haben wir sogar einen Hinweis darauf, wie Teotihuacan in Wirklichkeit hieß: Sie bezeichneten es nämlich als Ho' Noh Witz, was übersetzt "Ort des Schilfrohrs" bedeutet.