16.02.2011, 13:50
Die Wahlen 2009 waren durchaus und offensichtlich gefälscht. Nur redet davon derzeit niemand mehr. Aber nur weil nicht davon geredet wird, heißt dies nicht, dass alles seine Ordnung hatte. Alleine die Storys von 104%-Ergebnissen (und selbst wenn es "nur" 90% gewesen wären, sind dies DDR-Ergebnisse), die Inhaftierungen, die Internetsperren etc. sprechen ihre Sprache. Im Übrigen finden sich keine westlichen Institute, die einen korrekten Ablauf bestätigen würden (und im Iran waren es meistens solche, die sowieso kontrolliert wurden); die Formulierung ernsthaft mal beiseite gelassen, hört sich ja so an, als wenn nur unernsthafte die Schummelei anklagen. Und wieso druckt man 50% mehr Stimmzettel - die aber dennoch genutzt wurden (bzw. "verschwinden"!) - als es Wähler (ca. 40 Mio.) gibt? Man muss schon arg überzeugt sein, wenn man hier keine Unregelmäßigkeiten sehen will.
Und die Bilder der Proteste lassen auch nicht den Rückschluss zu, dass alles "Grüne" oder Busfahrer wären, das klingt zu sehr nach einem Wegredenwollen der Opposition (man weiß ja, wo es kein Problem gibt, kann man auch über keines streiten). Mischt man dies mit Aussagen über im Exil lebende Iraner so bekommt man das Gefühl, für dich sind die Demonstranten in Iran ungefähr das gleiche wie die ägyptischen Protestierer für die Mubarak'sche Geheimpolizei...
Und da begehen all diejenigen, die sich über den Sturz der (teils) von den USA oder dem Westen allgemein protegierten Potentaten freuen, evtl. den Fehler, dass sie übersehen, dass sie selbst Potentaten sind, die ebenso stürzen können. Die derzeitige Erhebungswelle ist (so hat es nämlich den Anschein) keine ausschließlich gegen böse westliche Diktatorenfreunde gerichtete, sondern eine sehr allgemeine und freiheitsliebende. Und selbst Diktatoren, die den USA gerne mal die Stirne geboten haben, scheinen so langsam Probleme zu bekommen (Gaddafi, Assad?). Und das erklärt auch die (verständliche) Nervosität in Teheran...
Aber warten wir ab: Sobald die Sache richtig gärt, werden die Despoten um Herrn A. ihr wahres Gesicht zeigen - und dagegen war die ägyptische Revolte dann eher ein sanfter Umsturz, trotz 300 Opfern...
Schneemann
Und die Bilder der Proteste lassen auch nicht den Rückschluss zu, dass alles "Grüne" oder Busfahrer wären, das klingt zu sehr nach einem Wegredenwollen der Opposition (man weiß ja, wo es kein Problem gibt, kann man auch über keines streiten). Mischt man dies mit Aussagen über im Exil lebende Iraner so bekommt man das Gefühl, für dich sind die Demonstranten in Iran ungefähr das gleiche wie die ägyptischen Protestierer für die Mubarak'sche Geheimpolizei...
Und da begehen all diejenigen, die sich über den Sturz der (teils) von den USA oder dem Westen allgemein protegierten Potentaten freuen, evtl. den Fehler, dass sie übersehen, dass sie selbst Potentaten sind, die ebenso stürzen können. Die derzeitige Erhebungswelle ist (so hat es nämlich den Anschein) keine ausschließlich gegen böse westliche Diktatorenfreunde gerichtete, sondern eine sehr allgemeine und freiheitsliebende. Und selbst Diktatoren, die den USA gerne mal die Stirne geboten haben, scheinen so langsam Probleme zu bekommen (Gaddafi, Assad?). Und das erklärt auch die (verständliche) Nervosität in Teheran...
Aber warten wir ab: Sobald die Sache richtig gärt, werden die Despoten um Herrn A. ihr wahres Gesicht zeigen - und dagegen war die ägyptische Revolte dann eher ein sanfter Umsturz, trotz 300 Opfern...
Schneemann