06.02.2011, 16:07
phantom schrieb:Stimmt doch nicht, die Raketen sind in den neuen Versionen selbst mit dem Heck in Richtung Ziel, problemlos erfolgreich zu verschiessen. Die Sache hat sich nun mal fundamental verändert. Im Kurzstreckenbereich war da natürlich die Schub-Vektorsteuerung nötig, weil auf viel kleinerem Raum gedreht werden muss. Als man die F-22 und noch deutlich früher den EF entwarf, waren diese Lenkwaffen noch nicht verfügbar.
Sie waren aber durchaus absehbar. Damals hatte man ja schon den künftigen Nahkampf mit HOBS & all aspect fähigen IR-Lenkflugkörpern charakterisiert. Erst mit LOAL ist ein Angriff auf Ziele außerhalb des Suchkopfsichtbereichs möglich, nach wie vor muss das Ziel jedoch erst einmal zugewiesen werden und auf kurzen Distanzen ergibt sich das Problem dass sich das Ziel innerhalb kürzester Zeit ganz woanders befinden kann, wenn dies der Fall ist kann es schnell passieren dass auch die modernsten "Superraketen" ihr Ziel verfehlen. Ebenfalls zu berücksichtigen ist die Entwickung der DIRCM-Systeme mit denen künftig Lenkwaffen dieser Art dann doch wieder abgewehrt werden können und das möglicherweise sehr effektiv.
Zitat:Nö, im Fall vom EF ganz bestimmt nicht, der ist nur bedingt supercrusiefähig im bewaffneten Zustand. Und manöverieren kannst du auch gleich vergessen, da bist du sofort im Unterschallbereich, wenn der Nachbrenner nicht zugeschaltet wird. Diese Vorteile sind in der Praxis so marginal, dass das im Vergleich zum verschleuderten Sprit und Reichweiten-Penaltys unter Strich nur PR-Gefasel ist. Dass es beim Raptor allenfalls was ausmachen könnte, vielleicht. Aber ich glaubs nicht, auch wenn die Amis den Jet als einziges supercruisefähiges Flugzeug preisen.
Nun die taktischen Vorteile wurden von den Piloten hinreichend beschrieben und lassen sich auch physikalisch nachvollziehen. Es gibt natürlich immer Vor- und Nachteile und es gibt natürlich auch Situationen in denen Dir das ganze mal nichts bringt etc.
Zitat:Nein, ich seh selbst die F-35 bezüglich physikalischen Flugleistungen als überdimensioniert. Aus meiner Sicht hätte man eher noch mehr den Fokus auf Stealth legen müssen. Der Luftkrieg verlagert sich eindeutig in Richtung der UCAVs. Dort ist Tarnung das A und O, die physikalischen Flugleistungen befinden sich immer im Unterschallbereich, keinerlei Protzereien in dem Bereich (Kuststück, der Pilot sitzt ja nicht drin). Zudem ... ohne den limitierenden Pilot könnte man auf deutlich höhere Lastfaktoren konstruieren, wo man tatsächlich an ein Ausweichen gegen Lenkwaffen denken könnte. Die Tendenz ist auch zu deutlich kleineren Flugzeugen, die man viel länger in der Luft halten kann, weil die den Bodentruppen im Mittel viel mehr nützen als EF, Raptor und Konsorten. Ich seh das wie Gates, wenns noch für ein bemanntes Kampfflugzeug sinnvolle Einsätze gibt, dann ist es die F-35. Man kann sich keine eindimensionale Muster mehr leisten, das zeigen einfach die Kosten die mittlerweile selbst bei Westentaschenflugzeuge wie beim Gripen zu Buche schlagen.
Ich denke da lässt man sich vieleicht auch ein wenig zu sehr von der aktuellen Bedrohungslage verblenden. Natürlich ist ein UCAV ggf. effektiver in manchen Rollen, gerade beim CAS-Einsatz gibt es Vorteile. Den Menschen kann man aber bisher nicht gänzlich ersetzen und bemannte Muster wird es wohl auch in Zukunft geben. Selbst bei der 6. Generation zu der es ja bereits erste Überlegungen gibt wird das bemannte Konzept wieder in Betracht gezogen. Auch geht es ja nicht immer um "Protzerei" sondern auch darum schnellstmöglich da zu sein wo man gebraucht wird.