25.01.2011, 14:42
Zitat:Wäre man als echter Befreier Russlands gekommen, hätte man den Russen Achtung und Freundschaft entgegen gebracht, dann wäre die Sowjetunion kollabiert.Das ist richtig. Viele Völker in der Sowjetunion waren die Bolschewisten und die Politik Stalins leid. Alleine in der Ukraine verhungerten Anfang der 30er Jahre Millionen, als Stalin den Großbauernstand zerschlug. Es verwundert daher nicht, dass deutsche Soldaten in der Ukraine und in Weißrussland teils mit Brot und Salz begrüßt wurden. Nur kamen nach der Wehrmacht die Einsatzgruppen, die ein furchtbares Terrorregime errichteten und die Bevölkerung merkte bald, dass die Deutschen mit der NS-Ideologie noch schlimmer waren als das, was sie bisher kannten. Deswegen fiel Stalins Aufruf zum "großen vaterländischen Krieg" auch auf recht fruchtbaren Boden. Genau genommen hatte der deutsche "Antibolschewismus" seine größten Erfolgsaussichten in der Sowjetunion selbst, nur wollten das die Deutschen im Herrenmenschenwahn nicht wahrnehmen (zumindest weitgehend nicht).
Und die Sowjets wussten auch, wer diesbezüglich ihr Gegner war. Interessant z. B. hier der Lebensweg von Wilhelm Kube. Kube wurde im Juli 1941 Generalkommissar für den Generalbezirk Weißruthenien in Minsk. Er stellte sich gegen Judenmorde (obwohl er sich vermutlich auch an Räubereien beteiligte) in seinem Bereich und wollte auch Weißrussen in die politische Arbeit einbinden. Dies brachte ihm einigen Ärger mit SS-Führern wie z. B. Himmler oder von dem Bach-Zelewski ein. Als seine Versuche, die weißrussische Bevölkerung in die politische Arbeit mit einzubinden teils Erfolge zeigten (und damit eine Beruhigung einherging, bzw. fast schon eine Normalisierung), schob im eine Agentin des NKWD eine Bombe unters Bett und jagte ihn in die Luft. Damit waren Ausgleichsversuche erst mal passé, denn der Nachfolger wurde SS-Obergruppenführer Curt von Gottberg, ein passionierter Slawenhasser und Judenmörder, der mit Erich von dem Bach-Zelewski, Dirlewanger, Kaminski & Co. eine Mordorgie feierte als "Bandenbekämpfer".
Und so jemand, auch wenn die Menschen dann mehr leiden mussten, war strategisch für Moskau als Feindbild besser als jemand, der die Menschen einband und am Ende gegen Moskau einte.
Schneemann.