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Zitat:USA | 21.01.2011
Lateinamerika und Obama

Von Mexiko bis Feuerland waren die Erwartungen an den neuen US-Präsidenten groß, als Barack Obama vor zwei Jahren ins Amt kam. Was ist aus dem versprochenen Neuanfang geworden?

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In den acht Jahren der Bush-Administration sind zwischen Mexiko und Chile überwiegend linksgerichtete Regierungen an die Macht gekommen. Die Region hat, dank der hohen Rohstoffpreise, in dieser Zeit enorm an wirtschaftlicher Stärke und folglich auch an politischer Unabhängigkeit gewonnen. Die Forderung nach einem Ende des Kuba-Embargos war in der Region politischer Konsens. In der OAS (Organisation der Amerikanischen Staaten) ließ sich Washington dann immerhin darauf ein, Kuba die Wiederaufnahmen in der Organisation anzubieten. Ein Angebot, das die kubanische Führung allerdings ausgeschlagen hat – aus Sorge vor verstärkter Einmischung in innere Angelegenheiten und der Forderung nach einer demokratischen Öffnung. Aus Washingtoner Sicht war die ausgestreckte Hand Richtung Havanna das implizite Eingeständnis des Scheiterns der Kuba-Politik der vergangenen Jahrzehnte.

Politische Emanzipation des Südens

Die Vernachlässigung durch die USA, die nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf Irak und anschließend auf Afghanistan fokussiert waren, haben die lateinamerikanischen Regierung genutzt, um sich außenpolitisch von dem großen Nachbarn im Norden zu emanzipieren und neue Partnerschaften aufzubauen, vor allem mit China und Russland.
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Regional ist die Integration durch die Gründung mehrer Bündnisse und Institutionen vorangeschritten, wie z. B. dem von Venezuela initiierten linken Staatenbündnis ALBA und dessen Finanzinstitution, der Banco del Sur, oder dem von Brasilien aus der Taufe gehobenen politischen Zusammenschluss der südamerikanischen Staaten UNASUR. Brasilien hat sich längst zur regionalen Führungsmacht entwickelt, die es immer wieder mit diplomatischem Geschick verstanden hat, zwischen den USA und Lateinamerika zu vermitteln. Washington erkennt in Brasilia einen Stabilitätsanker in Südamerika, dessen Rolle es auch weiterhin zu stärken gilt.

Wirtschaftliche Abhängigkeiten

Obamas Gesprächspartner treten den USA also mit gewachsenem politischen Selbstbewusstsein und dem Wissen um ihre wirtschaftliche Bedeutung als Absatzmarkt für US-Exporte und als Rohstofflieferant entgegen.
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... solange die USA im Inneren mit der Überwindung der Wirtschaftskrise und außenpolitische mit zwei Kriegen im Mittleren Osten beschäftigt sind, wird Lateinamerika auch weiterhin nicht zu den politischen Prioritäten im Weißen Haus gehören.
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