Tunesien
#31
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Zitat:Kommission in Tunesien eingesetzt
Untersuchung zu Todesschüssen

In Tunesien soll eine unabhängige Kommission die Rolle der Sicherheitskräfte bei den gewaltsamen Übergriffen auf Demonstranten untersuchen, bei denen zahlreiche Menschen getötet wurden.
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Stand: 23.01.2011 07:30 Uhr
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Zitat:Tunesiens europäische Revolution
Die Geschichte winkt zurück
In Tunis brennen nicht die Stars and Stripes, und das Gespenst des Islamismus lässt sich auch nicht blicken. Normale Menschen fordern Fairness, Freiheit, anständige Gehälter. Und deshalb geht uns der Umsturz eine Menge an.


Von Nils Minkmar

23. Januar 2011 ...

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In Tunesien ... wird unterschieden zwischen der französischen Zivilgesellschaft, die 600.000 Tunesier beherbergt und den Umsturz erst möglich gemacht hat, und der interessengeleiteten Politik der französischen Diplomatie, von der man in Afrika nach all der Zeit auch keine Wunder mehr erwartet.

Das Beispiel Irak hat den Tunesiern gezeigt, dass auf einem Umsturz mit äußerer Hilfe kein Segen ruht; und dass man beim Aufbau einer neuen Ordnung schrittweise vorgehen muss: Das Verbot der Baath-Partei und die sofortige Auflösung der Armee haben in Bagdad und im sunnitischen Dreieck für jahrelanges Chaos gesorgt, besser ist ein kontrollierter Übergang, der die alten Funktionseliten der zweiten und dritten Reihe noch in der Verantwortung belässt.

Dabei wird die ewige arabische Neurose, die sich nach der Einheit von Staat, Partei und Gesellschaft sehnt, endlich überwunden: Streit, Rivalität, also einfach Pluralismus werden nicht bloß erwartet, sondern geradezu gewünscht. Tunesien sieht sich als Exempel, wo man das Schnittmuster für die zeitgemäße Tracht eines selbstbewussten arabischen Landes entwirft.

Sie studieren alle im Internet

Die Grüne Welle in Iran, die Proteste der Jugend von Gaza, die sich gegen die israelische Dominanz und die Hamas gleichermaßen richten, nun die tunesische Revolution: Das sind in ihrem kommunikativ begeisterten Pragmatismus historische Phänomene, in denen ein demütig machender Mut bewiesen wird und die uns Europäer unmittelbar angehen. Nicht in dem früher üblichen, bevormundenden Sinne, dass nun irgendwelche Hilfsbrigaden und Amateurexperten hinfliegen sollen oder noch mehr Gelder in die Kassen neuester Machthaber fließen müssten, sondern als ein Zurückwinken der Geschichte, mit dem wir nicht mehr gerechnet hatten.

In Tunesien wurde eine längst etablierte Mittelschicht politisch aktiv, die nach den Werten und Prinzipien leben möchte, die mit dem Begriff Europa verbunden sind. Es ist eine popperianische Revolution, die keinen neuen Menschen und keine neue Zeit fordert, sondern Rechtssicherheit, Meinungsfreiheit, auskömmliche Gehälter für die, die sich um Bildung bemühen, und keine Ohrfeigen von Polizisten duldet – Fairness eben. Die Tunesier haben sich damit in großer Weisheit auch vom „kosmischen Krieg“ (Reza Aslan) verabschiedet, den die Islamisten so gerne kämpfen möchten und den auch so viele hierzulande gleichermaßen obsessiv wie eingeschüchtert im Blick behalten.

Weltweit steigt die Zahl derer, die sich so einer Mittelschicht zurechnen lassen.
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Zitat:Weitere Proteste in Tunesien
Wut auf das alte Regime lässt nicht nach

Viele Tunesier trauen dem Versprechen nach demokratischer Reformen der Übergangsregierung auch weiterhin nicht. Auch am Sonntag gingen wieder Bürger aus Protest auf die Straßen. In der Nähe des Büros des Ministerpräsidenten in der Hauptstadt Tunis forderten hunderte Demonstranten alle Mitglieder des alten Regimes zum Rücktritt auf.
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Stand: 23.01.2011 15:33 Uhr
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Zitat:Tunesien
Proteste gegen Übergangsregierung
In Tunesien haben am Sonntag wieder Hunderte von Menschen demonstriert. Sie forderten Ministerpräsident Ghannouchi vor dessen Amtssitz zum Rücktritt auf. Aus der Regierung hieß es, die Proteste würden nicht gewaltsam aufgelöst.

23. Januar 2011
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