22.01.2011, 20:42
Ohne die Zustimmung aller Anrainer des Kaspischen Meeres können dort keine derartigen Projekte realisiert werden, die außerhalb des in jedem Fall zum Hoheitsgebiet gehörenden Bereichs liegen. Auf diesen Kompromiss haben sich die Anrainerstaaten bis zur Klärung vertraglich verständigt. Ebenso ist auch nur dieser Teil juristisch abgesichert. Daran hängt politisch und wirtschaftlich auch weit mehr, als nur diese eine Pipeline, die für Europa so interessant ist. Die beiden mächtigsten Anrainer, Russen und Iraner, würden dem RWE Anwalt daher entschieden widersprechen.
Die Haltung europäischer Konzerne und Staaten, hier aufzumischen halte für sehr gefährlich. Denn was sich irgendwelche Juristen von RWE in ihrer Zentrale in Essen überlegt haben und auf die Wunschzettel ihrer Politiker schreiben, diskutieren und verhandeln die Anrainer (früher nur zwei, heute fünf) schon sehr, sehr lange. Allerdings mit weit weniger eindeutigen Ergebnissen.
Die Russen wollen Nabucco als Konkurrenz und Preisdrücker per se verhindern. Die Iraner beharren auf dem Standpunkt, "entweder mit uns oder garnicht". Beide Staaten kaufen seit Jahren und seit einigen Monaten verstärkt, jeden Kubikmeter Gas bei ihren zentralasiatischen Nachbarn den sie bekommen können. Sollte die Europäer versuchen, hier eigene Fakten zu schaffen, lernen sie die russische und iranische Marine von ihrer unfreundlichen Seite kennen. Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche und weit sicherer als die Aussagen der RWE Anwälte.
Siehe auch:
Die Haltung europäischer Konzerne und Staaten, hier aufzumischen halte für sehr gefährlich. Denn was sich irgendwelche Juristen von RWE in ihrer Zentrale in Essen überlegt haben und auf die Wunschzettel ihrer Politiker schreiben, diskutieren und verhandeln die Anrainer (früher nur zwei, heute fünf) schon sehr, sehr lange. Allerdings mit weit weniger eindeutigen Ergebnissen.
Die Russen wollen Nabucco als Konkurrenz und Preisdrücker per se verhindern. Die Iraner beharren auf dem Standpunkt, "entweder mit uns oder garnicht". Beide Staaten kaufen seit Jahren und seit einigen Monaten verstärkt, jeden Kubikmeter Gas bei ihren zentralasiatischen Nachbarn den sie bekommen können. Sollte die Europäer versuchen, hier eigene Fakten zu schaffen, lernen sie die russische und iranische Marine von ihrer unfreundlichen Seite kennen. Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche und weit sicherer als die Aussagen der RWE Anwälte.
Siehe auch:
Zitat:Rechtsstreit um die Schürfrechte unter Anrainerstaaten<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C3%B6lgewinnung_am_Kaspischen_Meer">http://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C3%B6l ... schen_Meer</a><!-- m -->
Im Jahr 2009 ist noch immer nicht geklärt, wie genau die Schürfrechte unter den Anrainerstaaten aufgeteilt werden. Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres, die die Ausbeutung der Ölfelder für sich beanspruchen sind Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Iran und Aserbaidschan. Bei der Klärung dieses andauernden Rechtsstreits geht es insbesondere um die Definition des Kaspischen Meeres. Je nachdem ob das größte Binnengewässer der Welt nun als Meer oder als See betrachtet wird, werden die Erdöl- und Erdgasreserven unterschiedlich aufgeteilt. Dabei verhält es sich genau andersherum als gemeinhin angenommen: Betrachtet man das Kaspische Meer als Meer, dann würden die Anrainer lediglich einige Seemeilen vor ihrer Küste kontrollieren. Die große Mitte des Meeres hingegen wäre internationales Gewässer, dessen Schifffahrtswege, Fischschwärme und Bodenschätze von allen Beteiligten gemeinsam genutzt werden könnten. Sie müssten sich darauf einigen, wie die Ölquellen ausgebeutet und die Profite geteilt werden. Ist das Kaspische Meer hingegen ein See, wird der gesamte Grund unter den Anrainern zu gleichen Teilen aufgeteilt. Die meisten Rechtsexperten legen die internationale Konvention des Seerechts so aus, dass das Kaspische Meer ein Meer ist.