Türkei
@Kosmos und Schneeman:
für die meisten Eurer Aussagen hätte ich gerne Belege, die nicht nur von interessierten Personen lanciert werden. Was Ihr in den letzten beiden Postings von Euch gegeben habt, sind Behauptungen, nicht mehr. Man mag das glauben oder nicht - aber auf "glauben" und Party-Geschwafel lässt sich keine vernünftige Politik aufbauen. Falsche Behauptungen werden durch ständige Wiederholungen nicht richtiger, auch wenn man immer mehr Leute findet, die glauben, dass da schon was drann sein muss (an den ständigen Wiederholungen). Auch die berühmten "Massenvernichtungsmittel im Irak" sind trotz ständiger Beschwörungen interessierter Politiker nie aufgetaucht - und trotzdem haben Millionen (vor allem Amerikaner) daran geglaubt.

Mich interessiert nicht, was jemand glaubt oder wovon er überzeugt zu sein scheint. Mich interessieren Fakten. Kalte, nüchterne, nachprüfbare Fakten, so wie ich die aktuelle Aussenpolitik der Türkei auf die Bass der Veröffentlichungen des Aussenministers analysiert habe. Das zusammen ergibt ein schlüssiges Bild.
Die US-Diplomaten haben sich - so scheinen die bisherigen Veröffentlichungen zu belegen - auf die Wiedergabe von Meinungsbildern beschränkt zu haben. Gerade in der Türkei muss man aber darauf achten, wer mit welcher Intention solche Meinungsbilder von sich gibt.
Unbestritten ist doch, dass die "alten Eliten" jedes Interesse daran haben, den Aufstieg der konservativen Konkurrenz zu desavouieren.
Damit stellt sich aber die Frage, wen die US-Diplomaten "abgeschöpft" haben, und ob diese Meinungsbilder objektiv oder ((un)bewusst) diffamierend sind.

Auf die Wiedergabe von Überzeugungen kann man mit gleicher Verve andere Überzeugungen entgegen halten.
Deswegen wird aber die einzelne Meinung und Überzeugung nicht richtiger.

Deshalb nur eine Erklärung zu folgendem Satz:

Schneemann schrieb:.....
Zitat:Es ist - wenn man so will - die konsequente Weiterführung und Fortentwicklung des türkischen Nationalismus unter Atatürk, die sich eben nicht mehr nur auf die Türkei beschränkt sondern auch die Nachbarstaaten "ins Visier nimmt".
Atatürk würde sich ob dieses Vergleiches im Grab herumdrehen...

Schneemann.
Atatürk wollte nach dem Niedergang des osmanischen Reiches eine starke Türkei. Das wird von Erdogan konseqent fortgeführt - wobei sich die Türkei halt nicht mehr auf sich selbst beschränkt sondern zunehmend als Regionalmacht agiert. Insofern war dieser "Weiterführung" gedacht.
Dass Atatürk den Weg zur Stärkung der Türkei im "Abschneiden alter Zöpfe" und im Laizismus sah, ist eine Weg- und keine Zielfrage.

Dass nun nach Jahrzehnten des Laizismus das Pendel auch in die entgegen gesetzte Richtung pendeln kann, ist eine andere (aber auch natürliche) Sache. Aber auch hier: das ist eine Weg- und keine Zielfrage.

Ich würde die Entwicklung eines Staates auch nicht daran festmachen, ob da manche Frauen ein Kopftuch tragen oder nicht. Stärke oder Schwäche eines Landes hängt nicht von Bekleidungsgewohnheiten und Modetrends ab.
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