Türkei
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Zitat:22.10.2010

ANKARA/BERLIN
(Eigener Bericht) - Berlin will die Türkei auch in Zukunft als "Brücke" nach Zentralasien und in den Mittleren Osten nutzen. Dies bekräftigte Bundespräsident Christian Wulff auf seiner heute zu Ende gehenden Reise in das Land. Als "Brücke zwischen Okzident und Orient" sei sie "ein Gewinn für Europa"; Deutschland habe deswegen weiterhin "ein besonderes Interesse an einer Anbindung der Türkei an die Europäische Union".
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Das Konzept der "Strategischen Tiefe"

Im Hintergrund der außenpolitischen Gespräche, die Bundespräsident Wulff diese Woche in Ankara führte, steht die außenpolitische Doktrin der im Jahr 2002 ins Amt gelangten Regierung der "Adalet ve Kalkınma Partisi" (AKP)
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ntwickelt worden ist die Doktrin gegen Ende der 1990er Jahre von dem damaligen Professor für Internationale Beziehungen an der Istanbuler Beykent-Universität, Ahmet Davutoğlu. Davutoğlu, .... führt ... sie als Außenminister der Türkei fort. Das Konzept, das mit dem Slogan "Strategische Tiefe" bezeichnet wird, wird seit einiger Zeit von Thinktanks in der westlichen Welt eingehend diskutiert. Erhebliche Aufmerksamkeit findet es auch in Berlin.

Neo-Osmanismus

Davutoğlus Konzept der "Strategischen Tiefe" [2] bricht insofern mit der Außenpolitik der alten kemalistischen Eliten, als es nicht ausschließlich auf die Einbindung der Türkei in die westlichen Bündnisse orientiert. Zwar verfolgt auch die AKP ungebrochen das Ziel, EU-Mitglied zu werden. Doch kommt die Absicht hinzu, in sämtlichen an die Türkei angrenzenden Ländern neuen Einfluss zu erlangen.
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Übereinstimmende Interessen

Besonders die Einflussarbeit Ankaras in Richtung Kaukasus und Zentralasien liegt durchaus im Interesse Berlins. Deutschland benötigt die Türkei unter anderem als Landbrücke für den Handel mit den Ländern des Kaukasus und Zentralasiens; vor allem Erdöl- und Erdgaslieferungen aus dem Kaspischen Becken sollen nach den Vorstellungen der Bundesregierung in wachsendem Maße über Anatolien geleitet werden, um die Abhängigkeit von russischen Pipelines zu verringern
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wobei ich mich davor scheuen würde, diese Politik als "Neo-Osmanismus" zu bezeichnen - denn sie umfasst nicht nur die alten (arabischen) Teile des osmanischen Reiches, sondern vor allem die turksprachigen Staaten Zentralasiens !
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