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Der Mongolensturm
#38
Wobei man hier feststellen muß, daß die Mongolen damals gar keine solche herausragenden Krieger werden wollten. Sie wurden mit extremster Gewalt dazu gezwungen, so zu werden. Sie wurden mit extremster Gewalt und gegen ihren Willen zu dieser Armee gemacht.

Die meiste Zeit seines Lebens kämpfte Chinggis Khan gegen sein eigenes Volk um es sich zu unterwerfen und aus ihm diese unübertroffene Kriegsmaschinerie aufzustellen. Im Endeffekt tötete Chinggis Khan eine ganze Generation von Mongolen um die nächste Generation dann vollständig nach seinem Willen zu formen.

Erst als Chinggis Khan schon ein alter Mann war, begann er mit dem von ihm neu geschaffenen Volk über die Nachbarstaaten herzufallen. Wo vorher sehr freiheitlich lebende Stämme in der Mongolei nomadisierten - in weiten Teilen sogar Anarchie herrschte - schuf Chinggis Khan in einem 20 Jahre andauernden Krieg erst diesen Totalitären Militärstaat, in dem es zu seinen Lebzeiten keinerlei Zivilisten mehr gab.

Für das einfache mongolische Volk bedeutete die Eroberung des Weltreiches aber nur Leiden und Tod. Hunderttausende Mongolen wurden aus ihrer Heimat fortgeführt um in ihnen völlig fremden Welten einen nie endenden Krieg zu führen. Die Dimensionen dieses Krieges überstiegen dabei die Vorstellungskraft der allermeisten Menschen der damaligen Zeit bei weitem. Hunderttausende Mongolen starben auf den Schlachtfeldern in aller Welt nur für den grenzenlosen Größenwahn ihrer Eliten.

Das der mongolische Feudalaldel zu dieser Zeit militärisch so extrem fähig war, zu großen Teilen aus militärischen Genies bestand, gereichte nicht nur allen anderen Völkern sondern auch den Mongolen selbst zum größten Schaden.

Am Ende hatte sich das mongolische Volk durch den ständigen Blutzoll selbst fast völlig ausgerottet und die Armee des mongolischen Weltreiches bestand auf dem Höhepunkt der räumlichen Ausdehnung bereits fast nur noch aus den überlebenden Kriegereliten der von den Mongolen unterworfenen Völker.

Während der mongolische Feudaladel vorübergehend unvorstellbare Macht und Reichtümer anhäufen konnte, lebten die einfachen Mongolen selbst auf dem Höhepunkt ihres Reiches immer noch als Nomaden und von ihrer eigenen Hände Arbeit. Während der Reichtum ganz Asiens in die Schwarze Stadt floss, mussten die einfachen Mongolen weiter ein hartes und karges Leben fristen. Auf diese Weise erhielten sich zwar ihre kriegerischen Qualitäten, nach dem sie aber als Volk über Jahrzehnte hinweg ausgeblutet waren, konnten die Überlebenden aus Mangel an Zahl das Reich nicht mehr militärisch unter Kontrolle halten.

In dem religiösen und kulturellem Vakuum, in der völligen Orientierungslosigkeit in die die Mongolen mit dem Ende ihres Weltreiches fielen, bekehrten sie sich dann zum tibetischen Buddhismus und kehrten zu dem anarchistischen und einfachen Stammesleben zurück, das sie vor Chinggis Khan und dessen Nachfolgern auch geführt hatten.

Für die Mongolen als Volk blieb dann am Ende nur der Mythos übrig, für einige Zeit die besten Krieger der bisherigen Menschheitsgeschichte gewesen zu sein.
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