14.10.2010, 21:49
Zitat:Seite 205: The Soviet Sleeping Bag was made of cotton, heavy and was not waterproof. It was hard to stay warm in this bag. The premier trophy for a soviet soldier was a mujahedinn sleeping bag. They were lightweight and warm. Soviet boots were unsuited for mountain warfare. Commanders who could scrounge them, put their soldiers in track shoes.
Sofern diese Aussage wahr ist, ist es ein weiteres nachträgliches Indiz für die industriellen Mängel der UDSSR, dass ihre Fabriken nicht in der Lage waren, brauchbare Textilien zu produzieren. Wenn man über eine schlecht motivierte und ideologielose Armee verfügt, die daher nunmal auf ein besonders hohes Maß an Komfort angewiesen ist, schränkt das die kampftauglichkeit gerade am Hindukush ein. Dass die hochwertigen Schlafsäcke der Amerikaner oder Engländer für die Mujahedin von annähernd gleicher Bedeutung waren, ist dennoch nicht anzunehmen.
Zitat:Er war durchaus erheblich. Er war zwar nicht kriegsentscheidend, aber erheblich. Denn die Präsenz der Stinger führte zu einem weitgehenden Ausfall der sowjetischen Luftnahunterstützung. Die Sowjets mussten ihre ganze Taktik umstellen und hatten in der Folge dessen große Probleme mit den Mudschaheddin am Boden fertig zu werden, wenn keine größeren Mengen von Artillerie bereit standen.
Wenn die Präsenz von Stinger zum weitestgehenden Ausfall von CAS/COIN führt, dann spricht das ebenfalls nicht für die Qualitäten der Sowjetstreitkräfte.
Zitat:Natürlich auch ein erheblicher Faktor. Was aber meine Argumentation stützt: das ohne die erhebliche Hilfe die die Afghanen in dieser Zeit bekommen haben die Sowjets gesiegt hätten.
Natürlich hat die Hilfe der USA und GB den afghanischen Widerstand gestärkt. Wahrscheinlich sogar ähnlich stark wie die gleichzeitig erhaltene massive Hilfe aus Pakistan oder Saudi Arabien. Wenn auch auf anderer Ebene. Die Mujahedin konnten daher auf eine meist gut ausreichende Versorgung mit Geld, Waffen/Munition und einem regen Zufluss an motivierten und teilweise sogar sehr (u.a. vom SAS in Schottland) ausgebildeten Kämpfern zurückgreifen.
Wie gering das Maß an Versorgung für die Mujahedin hätte sein müssen, damit die Sowjets den Krieg doch noch gewonnen und sogar eine kommunistische Regierung über eine gewisse Zeit hätten etablieren können, ist für mich sehr hypothetisch.
Zitat:Jeder einzelnde dieser Faktoren ist natürlich geringfügig. Aber gerade im Assymetrischen Krieg macht Kleinvieh auch Mist und die Gesamheit dieses Mistes ist enorm hoch. Desweiteren zeigen all diese Dinge auf, wie weitgehend und erheblich die Unterstützung des Westens reichte. Würde heute eine Macht die Taliban so unterstützen, müssten wir binnen weniger Monate abziehen.
Du möchtest diesen Krieg offenbar beenden. Also militärischer Sieg mit aller Macht oder Abzug in aller Konsequenz. Diesen Wunsch hat aber scheinbar keine der beteiligten Parteien so wirklich. Es gibt vielleicht zu wenige die von einem Ende profitieren und kaum Perspektiven für irgendeine der Parteien überhaupt einen mittelfristig haltbaren Status daraus zu entwickeln. Die Taliban könnten Afghanistan über längere Zeit nicht Kontrollieren und eine andere Kraft könnte es auch nicht. Insofern ist die Situation nicht darauf ausgelegt, eines der beiden Ereignisse einzufahren. Zumindest den Sowjets unterstelle ich, dass sie von der Illusion getrieben wurden, diesen Krieg gewinnen und mit einem haltbaren Status beenden zu können. Das war dann eben die Maßgabe für den Westen, Pakis und Saudis für den Grad an Unterstützung die den Mujahedin zu Teil werden sollte.