14.10.2010, 14:55
Dasselbe wieder und wieder in Russland. Die Russen kannten die Taktik der vorgetäuschten Flucht von ihren Kämpfen gegen die Steppenvölker an ihren Grenzen und waren ständig damit konfrontiert gewesen. Bei ihren Kämpfen gegen die Kiptschaken fielen die Russen dann auch auf diese Kampfweise nicht mehr herein, die Russen setzten fliehenden Steppenreitern daher grundsätzlich nie nach, sondern hielten ihre Stellung.
Trotzdem gelang es den Mongolen wiederum die Russen hinter sich her zu ziehen.
Ich habe schon früher über diesen erstaunlichen Umstand nachgedacht. Meiner Meinung nach ist das eine Frage der militärischen Ebene.
Die Völker die bisher mit Steppenvölkern zu tun hatten, kannten die Vorgetäuschte Flucht nur als Taktisches Mittel, also als ein Mittel direkt in der Schlacht.
Meiner Ansicht nach setzten die Mongolen diese Taktik dann zum ersten Mal in einem viel größeren Stil ein, also auf der Strategischen und Operativen Ebene. Man gab sich dabei offenbar immense Mühe den Feind davon zu überzeugen das man sich tatsächlich insgesamt zurück zog. Man täuschte also eben nicht eine Flucht in der Schlacht vor, sondern gerade zu eine Kriegsniederlage, das man überhaut floh.
Teilweise zog man den Gegner tagelang hinter sich her, ließ Kriegsbeute und Gefangene zurück, in Russland oft auch große Viehherden usw usf
Das heißt die Mongolen setzten diese Taktik der Vorgetäuschten Flucht nicht einfach direkt in der Schlacht ein, um dann sofort wieder anzugreifen, sondern sie brachen die Schlacht tatsächlich ab und zogen komplett weg.
Das war meiner Meinung nach das Novum. Bei den Steppenvölkern vorher wurde die Vorgetäuschte Flucht nur auf der Taktischen Ebene eingesetzt. Man griff an, floh scheinbar und griff dann wieder an. Alles in einer Schlacht.
Die Mongolen aber setzten eine neue andere Form dieser Vorgehensweise ein. Sie flohen (was den Gegner meistens nicht aus seiner Stellung bewegte da er ja damit schon rechnete), dann brachen die Mongolen die Schlacht komplett ab und zogen einfach mit ihrer ganzen Armee weg.
Dabei erweckten sie offenbar erfolgreich den Eindruck zunehmender und dann völliger Auflösung. Für den Gegner hatte es den Anschein, als ob er lediglich eine gewaltige Räuberbande vertrieben habe, die Disziplinlos auseinander fiel und in hunderten kleinen Gruppen dann nur noch versuchte nur ihre Beute in die Heimat zu bringen.
Wenn der Gegner (anfänglich noch vorsichtig) dann nachsetzte, griff man eben auch nicht gleich wieder an, sondern verhielt sich weiterhin scheinbar hektisch, disziplinlos, floh weiter, ließ Beute einfache zurück, verlor mit Absicht Scharmützel usw usf
Erst nach geraumer Zeit wenn der Gegner wirklich überzeugt war gesiegt zu haben, griff man dann mit aller Gewalt an. Bei diesem Angriff setzte man dann oft auf einen einzigen möglichst harten Schlag, und setzt dann wiederum keine Scheinfluchten ein.
Gerade auf der Taktischen Ebene setzten die Mongolen sehr oft keine Scheinfluchten ein sondern griffen den Gegner (der auch damit nicht rechnete) mit aller Wucht an.
Ein schönes Beispiel ist die Schlacht an der Kalka:
Die Mongolen zogen die Anfangs sehr vorsichtigen Russen mehrere Tage lang hinter sich her. Sie ließen dabei große Mengen von Gefangenen und Viehherden zurück. Nach über einer Woche und mehreren mit Absicht verlorenen Nachhhutgefechten die ebenfalls immer mit einer scheinbar wilden Flucht der Mongolen endeten griff man dann den Gegner beim Überqueren des Flußes Kalka massiv an und dies wiederum zur Überraschung der Russen fast ausschließlich im Nahkampf mit Schwerer Kavallerie, die das gerade übersetztende russische Heer erst zweiteilte und dann auseinanderschlug.
Meiner Überzeugung nach liegt also der Grund warum die Mongolen mit der Scheinflucht andere Völker überraschten darin, daß sie die Scheinflucht eben nicht auf der Taktischen Ebene einsetzten (wie ihre Vorgänger) sondern auf der Operativen oder Strategischen Ebene. Und das sie im Gegensatz dazu gerade auf der Taktischen Ebene, also in der Schlacht selbst die Scheinflucht oft nicht einsetzten.
Trotzdem gelang es den Mongolen wiederum die Russen hinter sich her zu ziehen.
Ich habe schon früher über diesen erstaunlichen Umstand nachgedacht. Meiner Meinung nach ist das eine Frage der militärischen Ebene.
Die Völker die bisher mit Steppenvölkern zu tun hatten, kannten die Vorgetäuschte Flucht nur als Taktisches Mittel, also als ein Mittel direkt in der Schlacht.
Meiner Ansicht nach setzten die Mongolen diese Taktik dann zum ersten Mal in einem viel größeren Stil ein, also auf der Strategischen und Operativen Ebene. Man gab sich dabei offenbar immense Mühe den Feind davon zu überzeugen das man sich tatsächlich insgesamt zurück zog. Man täuschte also eben nicht eine Flucht in der Schlacht vor, sondern gerade zu eine Kriegsniederlage, das man überhaut floh.
Teilweise zog man den Gegner tagelang hinter sich her, ließ Kriegsbeute und Gefangene zurück, in Russland oft auch große Viehherden usw usf
Das heißt die Mongolen setzten diese Taktik der Vorgetäuschten Flucht nicht einfach direkt in der Schlacht ein, um dann sofort wieder anzugreifen, sondern sie brachen die Schlacht tatsächlich ab und zogen komplett weg.
Das war meiner Meinung nach das Novum. Bei den Steppenvölkern vorher wurde die Vorgetäuschte Flucht nur auf der Taktischen Ebene eingesetzt. Man griff an, floh scheinbar und griff dann wieder an. Alles in einer Schlacht.
Die Mongolen aber setzten eine neue andere Form dieser Vorgehensweise ein. Sie flohen (was den Gegner meistens nicht aus seiner Stellung bewegte da er ja damit schon rechnete), dann brachen die Mongolen die Schlacht komplett ab und zogen einfach mit ihrer ganzen Armee weg.
Dabei erweckten sie offenbar erfolgreich den Eindruck zunehmender und dann völliger Auflösung. Für den Gegner hatte es den Anschein, als ob er lediglich eine gewaltige Räuberbande vertrieben habe, die Disziplinlos auseinander fiel und in hunderten kleinen Gruppen dann nur noch versuchte nur ihre Beute in die Heimat zu bringen.
Wenn der Gegner (anfänglich noch vorsichtig) dann nachsetzte, griff man eben auch nicht gleich wieder an, sondern verhielt sich weiterhin scheinbar hektisch, disziplinlos, floh weiter, ließ Beute einfache zurück, verlor mit Absicht Scharmützel usw usf
Erst nach geraumer Zeit wenn der Gegner wirklich überzeugt war gesiegt zu haben, griff man dann mit aller Gewalt an. Bei diesem Angriff setzte man dann oft auf einen einzigen möglichst harten Schlag, und setzt dann wiederum keine Scheinfluchten ein.
Gerade auf der Taktischen Ebene setzten die Mongolen sehr oft keine Scheinfluchten ein sondern griffen den Gegner (der auch damit nicht rechnete) mit aller Wucht an.
Ein schönes Beispiel ist die Schlacht an der Kalka:
Die Mongolen zogen die Anfangs sehr vorsichtigen Russen mehrere Tage lang hinter sich her. Sie ließen dabei große Mengen von Gefangenen und Viehherden zurück. Nach über einer Woche und mehreren mit Absicht verlorenen Nachhhutgefechten die ebenfalls immer mit einer scheinbar wilden Flucht der Mongolen endeten griff man dann den Gegner beim Überqueren des Flußes Kalka massiv an und dies wiederum zur Überraschung der Russen fast ausschließlich im Nahkampf mit Schwerer Kavallerie, die das gerade übersetztende russische Heer erst zweiteilte und dann auseinanderschlug.
Meiner Überzeugung nach liegt also der Grund warum die Mongolen mit der Scheinflucht andere Völker überraschten darin, daß sie die Scheinflucht eben nicht auf der Taktischen Ebene einsetzten (wie ihre Vorgänger) sondern auf der Operativen oder Strategischen Ebene. Und das sie im Gegensatz dazu gerade auf der Taktischen Ebene, also in der Schlacht selbst die Scheinflucht oft nicht einsetzten.