13.01.2004, 23:34
Schwellenländer
Boomende Börse Teheran öffnet bald für ausländische Anleger
13. Januar 2004 In den vergangenen Monaten gab und gibt es Kursgewinne satt. Selbst an Orten, an denen man es auf Anhieb nicht unbedingt vermuten würde. Zum Beispiel im Iran. Im vergangenen Jahr kletterte der Index der Börse Teheran um 116 Prozent. Ausländische Anleger waren allerdings bei der Rally kaum dabei. Denn seit dem Jahr 1996 ist es Ausländern untersagt, iranische Aktien zu halten.
Das soll sich nun allerdings ändern, der Iran plant eine Teilöffnung der Börse. "Wir sind dabei, Gesetze zu verabschieden, zehn Prozent des Aktienmarktes für ausländische Fondsmanager frei zu geben," erklärt Hussein Abdoh Tabrizi, Generalsekretär der Börse Teheran in einem Interview mit Bloomberg News. "Bei dem natürlichen Marktwachstum und den Privatisierungsplänen der Regierung schätze ich, daß wir in zwei Jahren auf eine Börsenkapitalisierung von 100 Milliarden Dollar kommen."
Marktwert innerhalb kurzer Zeit verdoppelt
Im vergangenen Jahr stieg der Marktwert der 342 notierten Gesellschaften um 140 Prozent auf 34,5 Milliarden Dollar. Als zweitgrößter OPEC-Produzent hat Iran von dem Anstieg des Ölpreises von 50 Prozent seit Ende 2001 profitiert. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 111 Milliarden Dollar.
Nach den Schätzungen des Internationalen Währungsfonds wird die iranische Wirtschaft in diesem Jahr mehr als acht Prozent wachsen. Das lockt Anleger an. Ein weiterer Pluspunkt: Die Regierung, die 80 Prozent der Wirtschaft kontrolliert, hat angekündigt, Aktien staatlicher Unternehmen im Volumen von einer Milliarde Dollar bis zum 21. März und für weitere fünf Milliarden Dollar im nächsten Jahr an die Börse zu bringen.
"Trotz der Super-Performance in den vergangenen beiden Jahren ist der Markt angesichts der Wachstumsperspektiven noch vernünftig bewertet," betont Ahmad Zuaiter, Fondsmanager bei Morgan Stanley in New York. "Selbst wenn der Iran vor einem blasenartigen Kursaufschwung stehen sollte, bin ich der Meinung, daß die liquiditätsgetriebene Rally noch in den Kinderschuhen steckt."
Politische Rahmenbedingungen noch relativ unsicher
Zu den Unsicherheitsfaktoren für ausländische Investoren gehören jedoch die politischen Rahmenbedingungen. 1979, nach der islamischen Revolution, verstaatlichte die Regierung die meisten Branchen und machte die Börse dicht. Erst in den vergangenen 18 Monaten verabschiedete die Regierung von Präsident Mohammad Khatami ein Gesetz zum Schutz ausländischer Direktinvestitionen. Die Börse wurde 1989 wieder eröffnet.
Ende vergangenen Jahres verkündete die Regierung das Aus für einen iranischen Investmentfonds mit einem geplanten Volumen von 50 Millionen Euro, der Anfang 2003 geschaffen wurde und ausländische Anleger anziehen sollte. Die Regierung befürchtete eine Überhitzung am Aktienmarkt und ein Anziehen der Inflation. "Iran hat erhebliches Potential, aber die Rahmenbedingungen für die Kapitalanlagen müssen sicher sein, damit ausländische Anleger hereinkommen," bekräftigt Philip Ehrmann, Fondsmanager bei Gartmore Investment Management in London.
Die Börse Teheran ist einem 17 Stockwerte hohen, schmutzigen Gebäude in der Nähe einer Autobahnbrücke untergebracht. Auf dem Parkett tummeln sich Händler mit ihren Handys und studieren die fünf lokalen Finanzzeitungen. "Es hat keinen Sinn, Zeit damit zu verschwenden, die Kurs-Gewinn-Verhältnisse zu studieren," erklärt Hamid Javani, ein 34jähriger Versicherungsbroker. "Sie setzen auf die Gerüchte, versuchen herausfinden, wohin der Markt geht und dann einen Schritt voraus zu sein."
Hartnäckige „Frontrunner“ sind schon da
Ausländische Investoren müssen sich in Geduld üben. "Ich habe 1993 einen Antrag gestellt, und es hat anderthalb Jahre gedauert, bis ich eine Sondergenehmigung erhielt," berichtet Jim Rogers, zusammen mit George Soros Mitgründer des Quantum Hedge Funds, in einem Telefoninterview mit Bloomberg News. "Ich habe Aktien von zehn oder zwölf großen Unternehmen aus allen möglichen Sektoren gekauft. Ich investiere in Schwellenländern immer in die größten Gesellschaften, denn die dürften am meisten profitieren, wenn ausländische Investoren hereinströmen." Asian Capital Partners, eine Anlageberatungsgesellschaft aus Hongkong wartet auf die endgültige Genehmigung, einen Iran-Fonds mit einem Kapital von 100 Millionen Euro in einer Kooperation mit Bank Melli, der größten iranischen Bank, aufzulegen.
Einige Ausländer sind bereits da. Albrecht Frischenschlager, der früher bei der Donau Bank in Moskau arbeitete hat, hat ein Brokerhaus eröffnet. Der 32jährige Österreicher will tägliche Börsenberichte herausbringen, eine Analyseabteilung und ein Telemarketing-Team gründen. Iranische Broker bieten derartige Dienste nicht an. "Als sich 1995 nach Moskau kam, stellte ich fest, daß das meiste Geld schon Anfang der 90er Jahre gemacht worden war", berichtet Frischenschlager. [...]
Text: Bloomberg
Link wahrscheinlich bald nicht gebrauchbar, deswegen hier gepostet.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub1077764ADADC436D8B245BB273C0854B/Doc~EF7999B0C68B44E44B3F0CC526E4CDD24~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub1077764ADADC436 ... ntent.html</a><!-- m -->
Eigentlich müsste der Wirtschaftswachstum erheblich mehr sein, würden die ständigene regionalen Kriege und globale Kriege und Krisen unmittelbar in der es Irans staatfinden, wie Irakkrig und Talibankrieg und ihre Vorläufe, Palästina oder Türkeiwirtschaftskrise, Kurdistan und etliche andere.
Boomende Börse Teheran öffnet bald für ausländische Anleger
13. Januar 2004 In den vergangenen Monaten gab und gibt es Kursgewinne satt. Selbst an Orten, an denen man es auf Anhieb nicht unbedingt vermuten würde. Zum Beispiel im Iran. Im vergangenen Jahr kletterte der Index der Börse Teheran um 116 Prozent. Ausländische Anleger waren allerdings bei der Rally kaum dabei. Denn seit dem Jahr 1996 ist es Ausländern untersagt, iranische Aktien zu halten.
Das soll sich nun allerdings ändern, der Iran plant eine Teilöffnung der Börse. "Wir sind dabei, Gesetze zu verabschieden, zehn Prozent des Aktienmarktes für ausländische Fondsmanager frei zu geben," erklärt Hussein Abdoh Tabrizi, Generalsekretär der Börse Teheran in einem Interview mit Bloomberg News. "Bei dem natürlichen Marktwachstum und den Privatisierungsplänen der Regierung schätze ich, daß wir in zwei Jahren auf eine Börsenkapitalisierung von 100 Milliarden Dollar kommen."
Marktwert innerhalb kurzer Zeit verdoppelt
Im vergangenen Jahr stieg der Marktwert der 342 notierten Gesellschaften um 140 Prozent auf 34,5 Milliarden Dollar. Als zweitgrößter OPEC-Produzent hat Iran von dem Anstieg des Ölpreises von 50 Prozent seit Ende 2001 profitiert. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 111 Milliarden Dollar.
Nach den Schätzungen des Internationalen Währungsfonds wird die iranische Wirtschaft in diesem Jahr mehr als acht Prozent wachsen. Das lockt Anleger an. Ein weiterer Pluspunkt: Die Regierung, die 80 Prozent der Wirtschaft kontrolliert, hat angekündigt, Aktien staatlicher Unternehmen im Volumen von einer Milliarde Dollar bis zum 21. März und für weitere fünf Milliarden Dollar im nächsten Jahr an die Börse zu bringen.
"Trotz der Super-Performance in den vergangenen beiden Jahren ist der Markt angesichts der Wachstumsperspektiven noch vernünftig bewertet," betont Ahmad Zuaiter, Fondsmanager bei Morgan Stanley in New York. "Selbst wenn der Iran vor einem blasenartigen Kursaufschwung stehen sollte, bin ich der Meinung, daß die liquiditätsgetriebene Rally noch in den Kinderschuhen steckt."
Politische Rahmenbedingungen noch relativ unsicher
Zu den Unsicherheitsfaktoren für ausländische Investoren gehören jedoch die politischen Rahmenbedingungen. 1979, nach der islamischen Revolution, verstaatlichte die Regierung die meisten Branchen und machte die Börse dicht. Erst in den vergangenen 18 Monaten verabschiedete die Regierung von Präsident Mohammad Khatami ein Gesetz zum Schutz ausländischer Direktinvestitionen. Die Börse wurde 1989 wieder eröffnet.
Ende vergangenen Jahres verkündete die Regierung das Aus für einen iranischen Investmentfonds mit einem geplanten Volumen von 50 Millionen Euro, der Anfang 2003 geschaffen wurde und ausländische Anleger anziehen sollte. Die Regierung befürchtete eine Überhitzung am Aktienmarkt und ein Anziehen der Inflation. "Iran hat erhebliches Potential, aber die Rahmenbedingungen für die Kapitalanlagen müssen sicher sein, damit ausländische Anleger hereinkommen," bekräftigt Philip Ehrmann, Fondsmanager bei Gartmore Investment Management in London.
Die Börse Teheran ist einem 17 Stockwerte hohen, schmutzigen Gebäude in der Nähe einer Autobahnbrücke untergebracht. Auf dem Parkett tummeln sich Händler mit ihren Handys und studieren die fünf lokalen Finanzzeitungen. "Es hat keinen Sinn, Zeit damit zu verschwenden, die Kurs-Gewinn-Verhältnisse zu studieren," erklärt Hamid Javani, ein 34jähriger Versicherungsbroker. "Sie setzen auf die Gerüchte, versuchen herausfinden, wohin der Markt geht und dann einen Schritt voraus zu sein."
Hartnäckige „Frontrunner“ sind schon da
Ausländische Investoren müssen sich in Geduld üben. "Ich habe 1993 einen Antrag gestellt, und es hat anderthalb Jahre gedauert, bis ich eine Sondergenehmigung erhielt," berichtet Jim Rogers, zusammen mit George Soros Mitgründer des Quantum Hedge Funds, in einem Telefoninterview mit Bloomberg News. "Ich habe Aktien von zehn oder zwölf großen Unternehmen aus allen möglichen Sektoren gekauft. Ich investiere in Schwellenländern immer in die größten Gesellschaften, denn die dürften am meisten profitieren, wenn ausländische Investoren hereinströmen." Asian Capital Partners, eine Anlageberatungsgesellschaft aus Hongkong wartet auf die endgültige Genehmigung, einen Iran-Fonds mit einem Kapital von 100 Millionen Euro in einer Kooperation mit Bank Melli, der größten iranischen Bank, aufzulegen.
Einige Ausländer sind bereits da. Albrecht Frischenschlager, der früher bei der Donau Bank in Moskau arbeitete hat, hat ein Brokerhaus eröffnet. Der 32jährige Österreicher will tägliche Börsenberichte herausbringen, eine Analyseabteilung und ein Telemarketing-Team gründen. Iranische Broker bieten derartige Dienste nicht an. "Als sich 1995 nach Moskau kam, stellte ich fest, daß das meiste Geld schon Anfang der 90er Jahre gemacht worden war", berichtet Frischenschlager. [...]
Text: Bloomberg
Link wahrscheinlich bald nicht gebrauchbar, deswegen hier gepostet.
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Eigentlich müsste der Wirtschaftswachstum erheblich mehr sein, würden die ständigene regionalen Kriege und globale Kriege und Krisen unmittelbar in der es Irans staatfinden, wie Irakkrig und Talibankrieg und ihre Vorläufe, Palästina oder Türkeiwirtschaftskrise, Kurdistan und etliche andere.