03.09.2010, 23:27
The Shape of Things to Come:
Im Fahrwasser der bekennenden Antizionisten vollzieht der Import aus der zivilisatorischen Steinzeit die zweite Endlösung der Judenfrage in Europa.
Der folgende Artikel ist keine historische Abhandlung der Nazizeit und auch keine sarrazinische Skandalzukunftsprognosensatire - es ist ein Tatsachenbericht:
Im Fahrwasser der bekennenden Antizionisten vollzieht der Import aus der zivilisatorischen Steinzeit die zweite Endlösung der Judenfrage in Europa.
Der folgende Artikel ist keine historische Abhandlung der Nazizeit und auch keine sarrazinische Skandalzukunftsprognosensatire - es ist ein Tatsachenbericht:
Zitat: Das schwedische Malmö vertreibt seine Juden<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article9382767/Das-schwedische-Malmoe-vertreibt-seine-Juden.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... Juden.html</a><!-- m -->
Immer wieder gibt es in der schwedischen Stadt Übergriffe von Muslimen. Und die jüdische Gemeinde fühlt sich von der Politik diskriminiert.
Das Gebäude in der Kamrergatan 11 gleicht einer Festung. Die Fassade ist verkleidet mit blank polierten Aluminiumplatten. Die Fenster sind so klein wie Schießscharten, Überwachungskameras richten ihre Objektive auf den Eingang. Drinnen lächelt eine freundliche Rezeptionistin hinter einer dicken Glasscheibe. Sie drückt auf den Knopf, der die Sprechanlage aktiviert: „Willkommen in der Jüdischen Gemeinde in Malmö.“
Wenig später erscheint der Vorsitzende Fred Kahn, ein etwas untersetzter Mann mit Halbglatze und angegrautem Oberlippenbart. Er bittet in ein Zimmer mit einem runden Tisch Marke Ikea und Leuchtstoffröhren an der Decke, wie man sie auch aus Amtsstuben der 70er-Jahre kennt. Erst seit Anfang 2010 ist Kahn der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in der südschwedischen Hafenstadt. Und gleich muss er die 700 Mitglieder zählende Religionsgemeinschaft durch die schwierigste Zeit ihres Bestehens führen. „Das Klima für Juden in Malmö ist beschwerlich“, sagt Kahn.
Vergiftete Atmosphäre in der Stadt
Das ist noch milde ausgedrückt, doch Kahn möchte die ohnehin schon vergiftete Atmosphäre in der Stadt nicht noch zusätzlich belasten. Die Tatsachen aber sprechen für sich.
Erst Ende Juli weckte eine ohrenbetäubende Explosion die Nachbarschaft der Synagoge. Unbekannte hatten in der Nacht einen Feuerwerkskörper auf den Eingangsstufen hochgehen lassen.
Der war so stark, dass im ersten Stock Glasscheiben zu Bruch gingen. Menschen wurden bei dem Anschlag zwar nicht verletzt, doch wurden sofort wieder Erinnerungen wach an die antisemitischen Krawalle und Anfeindungen jüdischer Bürger und Einrichtungen von vor einem halben Jahr.
Randale in jüdischen Läden und die Drohung auf offener Straße, jüdische Jugendliche halal, also nach islamischem Ritus, zu schlachten, gehörten ebenso dazu wie die Schändung des jüdischen Friedhofs. Die Angriffe, denen Juden in der mit knapp 300.000 Einwohnern drittgrößten Stadt Schwedens im Alltag ausgesetzt sind, gehen meist von Muslimen aus. Laut Angaben der Sicherheitspolizei Säpo hat sich die Anzahl antisemitischer Straftaten im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.
Am meisten von Kriminalität geplagt
Malmö genießt bei vielen Schweden keinen besonders guten Ruf. Die Stadt gehört zu den am meisten von Kriminalität geplagten Gemeinden des Landes, die Arbeitslosigkeit lag im vergangenen Jahr mit 9,2 Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt (7,3 Prozent). Die Stadt hat einen Ausländeranteil von 30 Prozent und ist stark segregiert: Little Bagdad auf der einen Seite, Viertel, in denen Herr und Frau Svensson wohnen, auf der anderen.
Etwa 45.000 Muslime leben in Malmö, und natürlich hat die muslimische Gemeinde die antisemitischen Ausschreitungen sogleich verurteilt. „Die meisten Muslime sind friedliebende Menschen“, sagt auch Fred Kahn, dessen Eltern vor dem Zweiten Weltkrieg von Wiesbaden nach Schweden geflohen waren. „Doch wenn auch nur ein Prozent von ihnen in der Stadt eine judenfeindliche Einstellung hat und diese offen auslebt, dann ist das schon eine ganze Menge.“
Er selbst sei noch nie mit Anfeindungen konfrontiert worden, sagt Kahn. Dafür sehe er zu schwedisch aus. Bei Rabbiner Schneur Kesselman ist das anders. Der schwarze Anzug mit längerem Jackett und der schwarze Hut kennzeichnen ihn als orthodoxen Juden. Des Öfteren bekomme er Ausdrücke wie „Scheißjude“ oder „Heil Hitler“ an den Kopf geworfen, sagte Kesselman der schwedischen Zeitung „Expressen“. Trotzdem wolle er sich dem Druck nicht beugen und bleiben.
Davis-Cup-Turnier im März
Immer mehr Juden in Malmö aber entscheiden sich anders und verlassen Malmö. So wie Daniel Eisenberg. Mit seiner Frau und seinen beiden Kindern zog der 36 Jahre alte Nordeuropachef eines amerikanischen IT-Unternehmens im vergangenen Oktober nach Stockholm. „Nach den Ereignissen der letzten Zeit ist Malmö keine Stadt, in der meine Kinder aufwachsen sollen“, sagt Eisenberg, dessen Großeltern sich nach dem Krieg in Malmö niederließen.
Auslöser für den Exodus der Eisenbergs war das Davis-Cup-Turnier im März vergangenen Jahres. Auf den Straßen Malmös war es am Rande von Demonstrationen gegen den Gaza-Krieg, die Politik Israels, aber eben auch gegen Malmös Juden zu Ausschreitungen gekommen. Der sozialdemokratische Bürgermeister Ilmar Reepalu hatte das Tennismatch zwischen Schweden und Israel schließlich vor leeren Rängen austragen lassen. „Aus Sicherheitsgründen“, lautete damals die offizielle Begründung der Stadt.
Sozialdemokrat distanzierte sich nicht von Ausschreitungen
Als Unterstützung für die Proteste gegen Israel, glaubt Daniel Eisenberg. Tatsächlich ließ sich der Stadtrat der schwedischen Linkspartei, Carlos Gonzalez, nach dem Beschluss des Gremiums zitieren: „Wir können doch nicht einfach die Augen verschließen vor dem, was in Gaza passiert.“
Reepalu widersprach dem nicht und förderte damit den Eindruck, dass die offizielle Politik der Stadt Malmö eine propalästinensische Stellung bezieht. Der Sozialdemokrat distanzierte sich auch nicht von den antisemitischen Ausschreitungen, die in den Folgemonaten in Malmö zunahmen. Im Gegenteil. Im Januar dieses Jahres sagte er der Zeitung „British Daily“: „Wenn Malmös Juden nach Israel ziehen, ist das ihre Sache.“
Und einen Journalisten der schwedischen Zeitung „Skånskan“ ließ er wenige Tage später wissen, dass die Jüdische Gemeinde in Malmö den Hass, der ihr entgegenschlage, erheblich abschwächen könnte, wenn sie nur deutlich genug Abstand nähme von Israels Gewalt gegen die zivile Bevölkerung im Gazastreifen.
Linke Israelkritik trifft islamischen Antisemitismus
„Ilmar Reepalu ist kein Antisemit“, sagt der jüdische Gemeindevorsteher Fred Kahn. Dennoch manifestiere sich in seiner Person die israelfeindliche und antizionistische Tradition, in der sich auch die schwedische Linke befände.
Die Betonung liegt auf auch. Denn das Phänomen, linke Israelkritik trifft islamischen Antisemitismus, ist auch anderswo in Europa zu beobachten. Nicht zuletzt in Deutschland, wo Abgeordnete der Linkspartei Ende Mai bei dem Einsatz der Gaza-Flottille eine Allianz mit türkischen Islamisten eingegangen sind und damit auch die Versuche von Fraktionschef Gregor Gysi torpedierten, seine Partei auf eine differenziertere Nahost-Politik einzuschwören.
„Antisemitische Tendenzen sind in ganz Europa zu beobachten“, sagt Daniel Eisenberg. „Sie gibt es auch in Stockholm, Paris oder Rom.“ Nur bräche sich der Antisemitismus derzeit in Malmö besonders stark Bahn, ohne dass die verantwortlichen Politiker etwas dagegen unternähmen.
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