12.01.2004, 15:33
Zitat:-P- posteteIch frage mich wie du das hinkriegen willst. Das Gyroskop kann nicht unterscheiden zwischen den Kräften, weil es letztlich nur die aus den Kraftunterschieden entstehende Rotation misst, nicht die Kraft selbst. Bei einem gleichmäßigen Gegenwind zum Beispiel wird sie gar nichts messen, die Geschwindigkeit wird jedoch geringer sein. Dafür braucht man die anderen Sensoren.
Ich denke schon das ein Gyroskop den unterschied zwischen 10kmh Seiten wind und 100 erkennen kann denn die Krafteinwirkung dürfte messbar für das Gyroskop sein, mit der entsprechenden Software kann man dann errechnen um was für eine Geschwindigkeit des gegen windes es sich zu dieser zeit gehandelt hat. Wenn man das ungefähr weiß kann man es noch mit der theoretischen Geschwindigkeit der Rakete in diesen Moment hin zu rechnen, und bei einer ballistischen Rakete ist diese theoretische Geschwindigkeit sehr genau. Somit kann man die Daten die, die Gyroskope in diesen Moment geben, dazu benutzen, es mit der theoretischen Geschwindigkeit zusammen gerechnet um eine Kurskorrektur für diese Sekunde zu errechnen.
Somit dürfte sie Veränderungen des Kurses mittels Gyroskop und Daten aus dem Computer ziemlich genau errechnen dürfen. Ich weiß nicht aber das erscheint mir als logisch, wenn bis jetzt keiner auf die Idee gekommen ist, würde ich mich freuen wenn keiner mir die Idee klaut und zum Patent anmeldet
Zitat:Nun soweit ich weiß bringt das Gyroskop die Rakete selbst ziemlich genau in ihrer vorgesehenen ballistischen Flugbahn, das Problem ist dann der wieder eintritt, dort ist die SCUD meistens instabil und durch andere Einflüsse auch noch ungenau.Die Flugbahn ist vorher vorgegeben, das Gyroskop sorgt nur dafür dass die Rakete lagestabil bleibt, sie kann jedoch nicht überprüfen ob die tatsächliche Flugbahn mit der vorgegebenen Übereinstimmt. Ein Gyroskop ist ein dummes System, welches nur die Lageänderungen ausgleicht. Weder navigiert es, noch kann es keinen Abdrift festellen.
Zitat:Guck die SCUD-D hat doch laut Janes einen absprengbaren Sprengkopf und eine Terminal TV-Steuerung. Deswegen müsste ich doch richtig liegen das die alleinige Gyroskop Steuerung die ballistische bahn korrekt einhalten kann. Das mag kein vollwertiges INS sein, deswegen hab ich am Anfang auch nur Gyro gesagt, aber es navigiert die Rakete und hält sie in der bahn. Alte SCUD hatten wohl keine Batterien und haben Strom direkt von dem Raketen Motor bekommen aber, das ist jetzt kaum noch der fall. Es könnte soweit gehen dass die Gyroskop Steuerung bis hin zum Aufschlag aktiv ist und der Rakete Kurskorrekturen in der Terminal Phase ermöglicht.Zu 1, nein es navigiert nicht, s.o. Die Endphasenlenkung ist wie gesagt notwendig um dem Sprengkopf einen vernünftigen CEP zu geben.
Zu 2, ich will jetzt nicht auch noch diskutieren wie es mit dem Stromverbrauch aussieht, ist auch nebensächlich. Aber zur Steuerung gibt es schon was zu sagen. Für die Lageänderung ist ein laufendes Triebwerk notwendig, da die Gyroskope "control signals to four graphite vanes in the motor exhaust to adjust the flight path" geben, wie es bei Jane's heißt. Wie gesagt, wenn dies bei den neueren System anders geschieht, dann kannst du gerne beschreiben wie, mit Quelle bitte.
Zitat:Nun die SCUD hat sich in allen dingen sehr verändert, man kann nicht erwarten das bei halbwegs neuen SCUD ab Baujahr 80er, kein Strom durch andere quellen verfügbar war, so das es wie bei den SCUD aus den 50ern mit den Raketenmotor abschaltet. Batterie Technologie hat sich seid den 50ern sehr entwickelt.Es geht nicht darum was man erwarten kann, sondern was Fakt ist. Auch ist nicht die Frage woher der Strom kommt, sondern wie eine Lageänderung durchgeführt wird.
Zitat:Das kann aber muss nicht sein wenn man sagen wir mal per Gyroskop/Beschleunigungsmesser (INS) Lenkung alleine die Rakete in der korrekt berechneten ballistischen bahn hält bis sie Höhen kommt wo die Atmosphäre sehr dünn ist bis hin zum Weltraum, wird die Rakete ihre korrekte bahn auch dort einhalten bis hin zum Wiedereintritt mit sehr großer Geschwindigkeit, in dieser Phase kann man einige Raketen noch lenken aber auch ohne Lenkung mit einer drall Stabilisierung kann die Rakete oder der RV sehr sehr genau aufkommen, eine Terminal Steuerung ist ein extra.Du verstehst mich anscheinend nicht. Meine Ausführungen haben sich nur auf die reine Gyroskop-Lageregelung bezogen. Insofern ist eine Diskussion darüber das es bei Kombinationen oder fortschrittlicheren Systemen anders aussieht unnötig.
Zitat:Aber INS bedeutet Trägheitsnavigation, eine externe Satelliten Steuerung, kann kein teil eines Trägheits-Systems sein.1. Der Bordcomputer eines INS arbeitet auch nicht durch Trägheitsmessung, ist deshalb eine INS mit Bordcomputer keine Trägheitsnavigation mehr?
Ich stellte dir aber die frage ob ein INS System seine Beschleunigungs-Daten aus GPS erhalten kann und du sagtest "Indirekt ja", das wäre dann aber kein Trägheitsnavigation System mehr.
2. Versteh ich nicht wo du mit dieser theoretischen Fragestellung hin willst? Fachlich wäre es weiterhin eine Trägheits- oder besser eine Kombinierte Trägheits-Satellitennavigation. Da in der Praxis jedoch wie gesagt ein (bzw. mehrere) Beschleunigungsmesser vorhanden ist/sind, führt diese theoretische Diskussion zu nichts.
Zitat:Eine Weltraumrakete muss ihren Orbit so genau wie möglich erreichen und eine ballistische Rakete muss ihr ziel so genau wie möglich erreichen.Das muss ein Dartpfeil auch Ich will jetzt hier nicht abschweifen in einen Exkurs "Wie der Satellit in seine Umlaufbahn kommt", aber stumpf Fragestellungen zum einen mit Informationen zum anderen zu beantworten kann nicht funktionieren. Kosmische Distanzen sind anders zu betrachten als irdische, zudem verfügen Weltraumraketen über andere Möglichkeiten das Ziel nachträglich zu erreichen. Eine Diskussion darüber hat hier nichts verloren!
Zitat:Kann sein, ich habe deswegen auch mehr vermutet das es vielleicht ohne auskommt, den da es sich dabei um INS für Flugzeuge handelt ist ein Beschleunigungsmesser wirklich von Vorteil.Wenn ein Vorteil wäre, dass es ohne auskäme, dann würde sicher drinstehen, dass es keinen braucht