16.06.2010, 20:29
Erdogan ist ein gnadenloser Populist - und die Türkei erkennt - auch nach der Hinhaltetaktik, die seitens der EU dem türkischen Streben auf Vollmitgliedschaft im Club entgegen gebracht wird - zunehmend ihre islamischen Wurzeln, und damit den Gegensatz zum "christlichen Westen" (der gar nicht mehr so christlich ist).
Erdogan ist aber auch Realist genug, um sich nicht in hoffnungslos populistische Aktionen zu verstricken sondern eine auf Ausgleich bedachte Politik zu betreiben:
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Erdogan ist aber auch Realist genug, um sich nicht in hoffnungslos populistische Aktionen zu verstricken sondern eine auf Ausgleich bedachte Politik zu betreiben:
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Zitat:Analyse der türkischen Außenpolitik
Europa oder Orient?
Die Türkei wendet sich vom Westen ab - diese Behauptung war in den vergangenen Tagen öfter zu hören. Auslöser dafür: Die Reaktion des türkischen Premiers Erdogan auf den Angriff Israels auf Gaza-Hilfsschiffe. Hat sich die türkische Außenpolitik tatsächlich verändert?
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Angriff auf Palästinenser als Angriff gegen Glaubensgeschwister
Die tiefe Emotionalität, mit der Erdogan auftrat und auch heute noch auftritt, hat ihre Wurzeln unter anderem in einer Religiösität, die sowohl den Ministerpräsidenten selbst aber auch einen großer Teil der türkischen Gesellschaft kennzeichnet. So werden Angriffe gegen die Palästinenser vielfach als Angriffe gegen muslimische Glaubensgeschwister interpretiert, denen man dann solidarisch zur Seite stehen will. Entsprechend organisierten bereits in den 90er-Jahren islamische Gruppierungen in der Türkei Hilfsaktionen für Muslime in Bosnien.
Auch der erste Einsatz der Organisation IHH, die das von israelischen Soldaten angegriffene Hilfsschiff "Mavi Marmara" nach Gaza schickte, galt bedrängten Muslimen auf dem Balkan.
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Unter Regierungschef Erdogan hat Ankara sein Verhältnis zu allen Nachbarn verbessert. Das bezieht sich auf Syrien, Irak und Iran, das gilt aber auch für Armenien, wohin es früher gar keine Kontakte gab, und für die Beziehung zum ehemaligen Erzfeind Griechenland. So hielten im vergangenen Monat das griechische und türkische Kabinett in Athen zusammen eine gemeinsame Sitzung ab. Bedenkt man dazu, dass im Sommer 2008 die Türkei noch zwischen Israel und Syrien bezüglich der Golanhöhen vermittelte, so dürften nach den jetzigen Irritationen in Folge der erstürmten "Mavi Marmara" eher aufmerksames Abwarten angebracht sein als voreilige Verurteilungen.
Stand: 16.06.2010 20:12 Uhr