16.05.2010, 21:29
aus dem PLAN thread:
der logistische mehraufwand entsteht durch die geringe mobilität von ssk's. natürlich haben die us-navy diverse versorger aber die sind ja ohnehin schon ausgelastet. will ich nun ein ssk z.b. über den atlantik verlegen so kann sich das ssk keinem verband anschließen, da die transitgeschwindigkeit eines ssk's geringer ist als die der überwasserschiffe. es ist aber auch nicht gerade eine gute idee ein ssk als einzelfahrer über den atlantik zu schicken, zumal ich ggf. ja eh unterwegs nachversorgen will. ergo bräuchte ich einen begleitenden versorger extra für das ssk. ein ssn kann in den usa ablegen und fährt völlig auf sich gestellt und in deutlich kürzerer zeit das einsatzgebiet an. die geringe geschwindigkeit führt auch dazu, das die transitzeit im verhältnis zur reinen operationszeit im einsatzgebiet viel größer ist. der nutzwert sinkt also. und auch im einsatzgebiet stellt ein ssk an die logistik deutlich höhere anforderungen. eine aip braucht auch betriebsstoffe, nach zwei, drei wochen sind die verbraucht, entweder man versorgt dann direkt im einsatzgebiet nach oder man muss es wieder verlassen. hier ist frühzeitige plaunung notwendig. wenn bei einem ssn-einsatz nach zwei oder vier wochen im einsatzgebiet keine ablösung zur verfügung steht bleibt es einfach noch ein paar wochen. das mag für die crew zwar unangenehm sein aber bei einem ssn bestimmen nur die verfügbaren nahrungsmittel die dauer der mission und deshalb kann die bei bedarf sehr lang werden.
auch die beispiele spezialkräfte und landzielbeschuss zeigen deutliche nachteile der ssk's auf. natürlich kann ein ssk prinzipiell beides leisten aber die größe und damit der platz an bord eines ssk's ist sehr begrenzt. das begrenzt dann alles (anzahl der spezialkräfte, der verfügbaren ausrüstung (sdv bei einem ssk?), die anzahl der tomahawks etc.) dazu kommen dann wieder die nachteile von oben (ssk's sind langsam -> hohe reaktionszeit wenn irgendwo spezialkräfte oder tomahawks gebraucht werden, ..)
nur mal als beispiel: die schweden verlegten die gotland von schweden in die usa und wieder zurück per dockschiff. offensichtlich war das einfacher/resourcenschonender als eine verlegung aus eigener kraft.
natürlich muss auch die us-navy geld sparen aber doch bitte da wo ausgaben aus dem ruder laufen und nicht bei beschaffungen, die sich im rahmen halten und für die es sowieso keine alternativen gibt.
Tarond schrieb:Also das SSK's die Waffe des armen Mannes sind kann bei den Kosten moderner SSK's bezweifelt werden.
Vielmehr sind sie wirklich eine andere Waffe mit zum Teil anderen Aufgaben. Auch ein SSK kann heute relativ unbemerkt große Distanzen überbrücken und eben mit Flugkörpern angreifen die Ihm eine viel größere Flexibilität geben. und im Kampf u-Boot gegen U-Boot würde ich dem SSK keine zu geringe Überlebenschance geben. Was sie definitiv nicht können im Gegensatz zu den SSN's ist zum Beispiel das Eskortieren von Trägerkampfgruppen. die sind zu schnell für ein SSK um das unter Wasser nur mit den Brennstoffzellen/Stirlingmotor etc zu schaffen.
Für alles andere eignet sich auch ein SSK. Selbst wenn es nicht über einen außenluftunabhängigen Motor verfügt ist es nur extrem schwer aufzuspüren, die Mittel um das auf dem Anmarsch des SSK's ins Einsatzgebiet mit größeren Wahrscheinlichkeiten zu schaffen haben nur wenige Marinen.
Falls die USA sich solche Boote besorgen sollte könnten sie damit das Budget der Navy beträchtlich entlasten bzw andere Notwendige Einheiten kaufen. Nicht nur das SSK's billiger und kleiner sind, sie benötigen eine im Vergleich zum SSN verschwindend geringe Besatzung- Und ich denke es wird mir jedermann zustimmen das 3 Boote der 214er Klasse die mit Harpoon und ggf. Spezialtruppen vor gegnerischen Küsten auf Lauer liegen weit besser sind als 1 Virginia-Klasse die, so fortschrittlich sie sein mag, eben nicht an mehreren Orten zur gleichen Zeit sein kann. Auch wenn die Virginia sicherlich besser/stärker bewaffnet ist.
spooky schrieb:da muss ich wiedersprechen. für global agierende streitkräfte sind ssk's keine alternative zu ssn's. der transit ist viel zu langsam, die seeausdauer zu gering, der logistische support zu aufwendig etc.
deshalb sind ssk's für die us-navy keine alternative.
ausserdem sticht der vergleich eine virginia oder 3 u214 überhaupt nicht, da die us-navy ja so ca. 50 ssn's besitzt auf die man ja alleine schon wegen der trägereskorte auch nicht verzichten kann.
Tarond schrieb:@spooky,
ich schrieb ja das Trrägereskorte nicht für SSK's geeignet ist. aber andere Aufgabenfelder wie Überwachung, absetzen von Sondertruppen (SEALS) bzw auch Angriffe auf Landziele mit Marschflugkörpern usw sind Einsatzgebiete von SSK's. Logistischer Aufwand zu groß? Wo ist der zu groß? Den einzigen Aufwand den die mehr haben ist die Treibstoffversorgung und da haben die USA eine Versorgungskette (gezwungenermaßen schließlich sind mit Ausnahme der Träger alle Überwasserschiffe konventionell angetrieben. Ich will ja nicht sagen das man die SSN's komplett abschafft aber die Einführung von SSK's und die Beschränkung der SSN's auf Aufgaben die nur sie erledigen können könnte die Navy effizienter machen. Eine Virginia einzusetzen nur um eine Handvoll SEALs abzusetzen will mir wie Verschwendung vorkommen. P.S.: es sind derzeit nur eine Handvoll Virginias gebaut + 3 Seawolf's. Der Rest der SSN's sind noch L.A.- Klasse. Die müssen in den nächsten beiden Jahrzehnten ersetzt werden. So könnten die Streitkräfte etwas Geld sparen ohne auf Einheiten verzichten zu müssen.
Man darf nicht vergessen, die USA benötigen ja auch noch eine Ersatzfregatte für die Oliver-Hazard-Klasse deren Nutzen nach entfernen der FK- Starter eher n Witz ist. Und die LCS werden sich IMO als zu teuer erweisen um in den geplanten Stückzahlen gebaut zu werden (55 Stück ursprünglich). Auch die neuen Zerstörer-Klasse ist extrem teuer geworden. Und die USA haben auch nicht mehr Geld wie Heu. Das Militär wird sich entscheiden müssen entweder billigere Einheiten zu bauen oder weniger.
der logistische mehraufwand entsteht durch die geringe mobilität von ssk's. natürlich haben die us-navy diverse versorger aber die sind ja ohnehin schon ausgelastet. will ich nun ein ssk z.b. über den atlantik verlegen so kann sich das ssk keinem verband anschließen, da die transitgeschwindigkeit eines ssk's geringer ist als die der überwasserschiffe. es ist aber auch nicht gerade eine gute idee ein ssk als einzelfahrer über den atlantik zu schicken, zumal ich ggf. ja eh unterwegs nachversorgen will. ergo bräuchte ich einen begleitenden versorger extra für das ssk. ein ssn kann in den usa ablegen und fährt völlig auf sich gestellt und in deutlich kürzerer zeit das einsatzgebiet an. die geringe geschwindigkeit führt auch dazu, das die transitzeit im verhältnis zur reinen operationszeit im einsatzgebiet viel größer ist. der nutzwert sinkt also. und auch im einsatzgebiet stellt ein ssk an die logistik deutlich höhere anforderungen. eine aip braucht auch betriebsstoffe, nach zwei, drei wochen sind die verbraucht, entweder man versorgt dann direkt im einsatzgebiet nach oder man muss es wieder verlassen. hier ist frühzeitige plaunung notwendig. wenn bei einem ssn-einsatz nach zwei oder vier wochen im einsatzgebiet keine ablösung zur verfügung steht bleibt es einfach noch ein paar wochen. das mag für die crew zwar unangenehm sein aber bei einem ssn bestimmen nur die verfügbaren nahrungsmittel die dauer der mission und deshalb kann die bei bedarf sehr lang werden.
auch die beispiele spezialkräfte und landzielbeschuss zeigen deutliche nachteile der ssk's auf. natürlich kann ein ssk prinzipiell beides leisten aber die größe und damit der platz an bord eines ssk's ist sehr begrenzt. das begrenzt dann alles (anzahl der spezialkräfte, der verfügbaren ausrüstung (sdv bei einem ssk?), die anzahl der tomahawks etc.) dazu kommen dann wieder die nachteile von oben (ssk's sind langsam -> hohe reaktionszeit wenn irgendwo spezialkräfte oder tomahawks gebraucht werden, ..)
nur mal als beispiel: die schweden verlegten die gotland von schweden in die usa und wieder zurück per dockschiff. offensichtlich war das einfacher/resourcenschonender als eine verlegung aus eigener kraft.
natürlich muss auch die us-navy geld sparen aber doch bitte da wo ausgaben aus dem ruder laufen und nicht bei beschaffungen, die sich im rahmen halten und für die es sowieso keine alternativen gibt.