06.05.2010, 23:08
Bei der Marine ist Kooperation insoweit am einfachsten, weil die Einheiten nunmal ziemlich autark sind und ein hohes Maß an Autonomie besitzen. Da ist es viel einfacher, den Informationsaustausch mal in andere Kanäle zu steuern und mit anderen Einheiten zu kooperieren.
De facto haben in Europa bereits viele Marinen Fähigkeiten aufgegeben und konzentrieren sich auf einzelne Schwerpunkte:
- Die Niederländer haben ihre Orion-Seeaufklärer verkauft, die Zahl ihrer Fregatten halbiert und ihre amphibischen Fähigkeiten stark erweitert.
- Die Dänen haben ihre U-Boote eingemottet, verringern ihre kleinen Einheiten und bauen dafür größere Schiffe
- die Briten haben die Zahl ihrer Eskorten fast halbiert und bauen ihre "Power Projection"-Fähigkeiten mit den kommenden Flugzeugträgern und ihren amphibischen Einheiten aus.
Für die Deutsche Marine zeichnen sich m.E. als Schwerpunkte ab:
- Aufklärung ("Oste"-Klasse, U212A, P3-C Orion, SAR-Lupe, demnächst Eurohawk
- küstennahe "Brown-Water"-Operationen. Zumindest paßt es ganz gut, daß das NATO-Kompetenzzentrum dafür in Kiel angesiedelt ist (Homepage unter http://www.coecsw.org)
Die Auflösung des MFG5 (Tornados zur Seekriegführung aus der Luft) kann man schon als ersten Schritt der Schwerpunktbildung sehen.
Eine ähnliche Schwerpunktbildung ist m.E. für die Rüstungsindustrie lange überfällig. Um ein maritimes Beispiel zu bringen:
Aus dem Gemeinschaftsprojekt einer NATO-Fregate (NFR90) mit einheitlichen Anforderungen wurden durch Eifersüchteleien, Kirchturmdenken und Beharren auf nationalen Kompetenzen:
- 6 spanische F100-Fregatten
- 3+4 (halbwegs ähnliche) deutsche F-124 und niederländische LCF
- 2+2 französisch-italienische "Horizon"
- 6 britische T45
Durch das Hin-und-Her und die Vervielfachung der Entwicklungen wurden die Einheitspreise um ca. 1/3 in die Höhe getrieben.
Daher kursierte in den letzten Jahren immer mal wieder die Forderung, eine "navale EADS" zu schaffen. Angesichts der internen Reibereien bei der "fliegenden EADS" sind diese Forderungen aber immer leiser geworden.
Edit:
Auch der Grund für 4 unterschiedliche Kampfpanzer (Leclerc, Ariete, Leopard und Challenger) ist wohl vor Allem in der Industrie zu suchen..
De facto haben in Europa bereits viele Marinen Fähigkeiten aufgegeben und konzentrieren sich auf einzelne Schwerpunkte:
- Die Niederländer haben ihre Orion-Seeaufklärer verkauft, die Zahl ihrer Fregatten halbiert und ihre amphibischen Fähigkeiten stark erweitert.
- Die Dänen haben ihre U-Boote eingemottet, verringern ihre kleinen Einheiten und bauen dafür größere Schiffe
- die Briten haben die Zahl ihrer Eskorten fast halbiert und bauen ihre "Power Projection"-Fähigkeiten mit den kommenden Flugzeugträgern und ihren amphibischen Einheiten aus.
Für die Deutsche Marine zeichnen sich m.E. als Schwerpunkte ab:
- Aufklärung ("Oste"-Klasse, U212A, P3-C Orion, SAR-Lupe, demnächst Eurohawk
- küstennahe "Brown-Water"-Operationen. Zumindest paßt es ganz gut, daß das NATO-Kompetenzzentrum dafür in Kiel angesiedelt ist (Homepage unter http://www.coecsw.org)
Die Auflösung des MFG5 (Tornados zur Seekriegführung aus der Luft) kann man schon als ersten Schritt der Schwerpunktbildung sehen.
Eine ähnliche Schwerpunktbildung ist m.E. für die Rüstungsindustrie lange überfällig. Um ein maritimes Beispiel zu bringen:
Aus dem Gemeinschaftsprojekt einer NATO-Fregate (NFR90) mit einheitlichen Anforderungen wurden durch Eifersüchteleien, Kirchturmdenken und Beharren auf nationalen Kompetenzen:
- 6 spanische F100-Fregatten
- 3+4 (halbwegs ähnliche) deutsche F-124 und niederländische LCF
- 2+2 französisch-italienische "Horizon"
- 6 britische T45
Durch das Hin-und-Her und die Vervielfachung der Entwicklungen wurden die Einheitspreise um ca. 1/3 in die Höhe getrieben.
Daher kursierte in den letzten Jahren immer mal wieder die Forderung, eine "navale EADS" zu schaffen. Angesichts der internen Reibereien bei der "fliegenden EADS" sind diese Forderungen aber immer leiser geworden.
Edit:
Auch der Grund für 4 unterschiedliche Kampfpanzer (Leclerc, Ariete, Leopard und Challenger) ist wohl vor Allem in der Industrie zu suchen..