Beziehungen USA - Israel
#62
Schneemann schrieb:.... Und zudem, egal was aus Washington für ein Geschrei kommt, liegt die Verantwortung tatsächlich bei den Personen und Kräften vor Ort (wenngleich auch nicht bei den Israelis, wie Erich schrieb, sondern bei denjenigen, die die Bomben verlegen wollten).

Schneemann.
@Schneemann, die "handelnden Personen" tun etwas - aber nicht ohne Anlass.
Und der Anlass liegt auf der Hand. Es ist derselbe, der zur massiven Verstimmung ziwschen der US-Regierung und Israel geführt hat.
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Zitat:Ost-Jerusalem
Ban Ki Moon & Ashton: "Siedlungen illegal"
25. März 2010, 10:57

Netanjahu spricht nach Gespräch mit Obama von "Fortschritten"

Washington - Im Streit um die israelische Siedlungspolitik
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Der UNO-Menschenrechtsrat betonte, die Ankündigung Israels, trotz internationaler Proteste mit der Besiedlung fortzufahren, schade dem Friedensprozess. Die mit deutlicher Mehrheit in Genf verabschiedete Resolution kam gegen den Willen der USA zustande, die als einziges der 47 Mitglieder des Rates dagegen stimmten. Alle andere Länder, darunter auch EU-Staaten, unterstützten die Resolution. Scharfe Kritik kam auch aus dem Herrscherhaus von Saudi-Arabien. Das islamische Königreich erklärte: "Netanyahu hat den Palästinensern, den Arabern und den Muslimen öffentlich ihre Rechte in der heiligen Stadt Jerusalem genommen." (Reuters/APA/apn/dpa)
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Zitat:Israel soll Baustopp im Westjordanland verlängern
25. März 2010, 18:58

USA fordern laut Berichten schriftliche Zusagen von Israels Premier Netanjahu

Jerusalem / Tel Aviv - Die US-Regierung habe zahlreiche Forderungen an Israels Premier Benjamin Netanjahu gestellt, die den festgefahrenen Nahost-Friedensprozess wieder in Gang bringen sollen, berichteten israelische Zeitungen am Donnerstag. Den Meldungen zufolge soll sich Israel unter anderem dazu verpflichten, den im September auslaufenden Baustopp für Siedlungen im Westjordanland zu verlängern. Netanjahu soll außerdem sicherstellen, dass es künftig keine jüdischen Bauprojekte mehr in den arabischen Stadtvierteln Ostjerusalems gibt. Weiters soll sich Israel im Westjordanland hinter jene Grenzen zurückziehen, die vor dem Ausbruch des palästinensischen Volksaufstandes Ende September 2000 bestanden. Schließlich soll der Regierungschef zusagen, die Friedensverhandlungen mit den Palästinensern innerhalb von zwei Jahren abzuschließen.
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und solange das nicht geschieht, wird die Unruhe unter den Palästinensern nie abnehmen - sondern immer wieder in einen Aufstand und gewaltsame Aktionen münden, auch in diese:
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Zitat:Israelische Panzer kurzzeitig im Gazastreifen
27. März 2010, 09:44

Wieder auf israelisches Gebiet zurückgezogen - Bei Auseinandersetzungen am Freitag sterben 2 Israelis und 2 Palästinenser

Gaza - Israelische Panzer sind nach den heftigsten Gefechten im Gazastreifen seit 14 Monaten in das Palästinensische Autonomiegebiet vorgerückt. Palästinensischen Berichten zufolge beschossen am Freitag fünf Panzer sowie zwei bewaffnete Bulldozer Ziele in der Nähe der südlich gelegenen Stadt Chan Junis. Ein Palästinenser sei dabei in der Nacht auf Samstag durch die Explosion einer Panzergranate getötet worden, teilten palästinensische Ärzte mit. Sieben weitere Palästinenser seien verletzt worden.
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Auseinandersetzung am Freitag - Tote auf beiden Seiten

Zuvor waren bei den schärfsten Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern seit Ende des Gaza-Krieges zwei israelischer Soldaten sowie zwei Palästinenser ums Leben gekommen. Mindestens fünf Palästinenser und zwei Israelis wurden verletzt.
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eine israelische Armee-Sprecherin (sagte): Es sei ein tragischer und schmerzhafter Vorfall in einem Gebiet gewesen, in dem täglich Krieg herrsche. Die Israelis müssten auf beiden Seiten der Grenze operieren können, um ein gutes Abwehrsystem zu haben.

Die radikal-islamische Hamas, die den Gaza-Streifen kontrolliert, bekannte sich zu dem Angriff auf die Soldaten. Die Überquerung der Grenze sei kein Picknick, sagte Hamas-Sprecher Muschir al-Masri. Die Zionisten könnten nicht jederzeit kommen und gehen, wie sie es wünschten.
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Kern des derzeitigen Streits ist der Bau neuer Wohnungen im Ostteil Jerusalems. Die Differenzen behindern auch die Bemühungen für eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen mit den Palästinensern.
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vor diesem Hintergrund bin ich der Überzeugung, dass letztlich die von der israelischen Regierung verantwortete Annexions-, Okkupations- und Siedlungspolitik letztverantwortlich für die Konflikte ist.
Wenn man das dann Dritten, die sich redlich um ein Ende der Konflikte bemühen, "in die Schuhe schieben" will, dann finde ich das - na ja, ich spar mir eine emotionalisierende Bemerkung.
Nur eines noch:
derStandard (Österreich) weist in seinem Artikel zurecht auf folgendes hin:
Zitat:...
In dem dreiwöchigen Krieg vor rund einem Jahr zwischen israelischen Truppen und der Hamas waren 13 Israelis und 1400 Palästinenser ums Leben gekommen. Vergangene Woche war erstmals seit dem Gaza-Krieg ein Mensch in Israel bei einem Raketenangriff radikaler Palästinenser gestorben. (Reuters)
oder - konkreter: wenn wirklich die USA eine (Mit-)Verantwortung tragen sollten, dann wäre die Verantwortung der US-Regierung unter Bush jr an wesentlich mehr Opfern zu konstatieren als unter Obama.
Und da ist ja auch was drann - Bush jr. hat die israelischen Regierungsverantwortlichen ziemlich frei und ungezügelt um sich schlagen lassen.
Aber das wars dann auch - denn auch für die Toten im Gaza-Streifen oder im Libanon-Krieg sind letztlich diejenigen verantwortlich, die beständig den Anlass für Unruhen und Aufstände liefern.

Letztendlich beweisen gerade die massiven Auseinandersetzungen (Libanon-Krieg, Gaza-Krieg) zu Zeiten, in denen die US-Regierung Bush jr. in Nibelungentreue zu Israels Regierung stand, dass diese bedingungslose Unterstützung zu noch mehr Gewalt und Opfern führt.
Weil sich ein Volk eben nicht unterdrücken lässt, weil die entsprechende Unterdrückung nur Gegengdruck erzeugt, und zwar solange, bis der Dampfkessel (mal wieder) explodiert.
Also kann man der israelischen Regierung nur den Rat geben, den "Druck aus dem Kessel" zu nehmen. Und damit sind wir wieder beim aktuellen Zerwürfnis zwischen Israel und den USA.
Israels Regierung macht das nicht, sondern provoziert mit neuen Siedlungsprojekten insbesondere in dem Gebiet, das die Palästinenser als Hauptstadt für Palästina reklamieren.
Und Israel verlangt für dese völkerrechtswidrigen Handlungen die bedingungslose Unterstützung des Westens.
Das ist - mit Verlaub - ekelhaft.
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