(Europa) Die russische Marine
Niemand schrieb:Sind die Werften nicht sowieso überfordert?
Mit den Kapazitäten keineswegs. Die Auslastung beträgt nichtmal ein Viertel der aus den Achtzigern. Das Problem ist, das die Werften jede zweite Kreml-Überweisung an ihre Gläubiger weiterleiten, um die Schulden aus den Neunzigern abzustottern ... Amurskij SSZ z. B. hätte man letztes Jahr fast den Strom abgedreht.

Bei der WMF steht man vor der Wahl: Entweder man mustert den größten teil aus und stellt die neuen Schiffe samt ihren Zicken in Dienst oder man modernsiert die vorhanden Schiffe nochmal und test solange, bis man den neuen die Zicken ausgetrieben hat. Der WMF wird's eh traurig ergehen, denn das was zur Modernsierung nötig ist, kann man über die nächsten 20 Jahre schlicht nicht bauen. Der Witz ist, dass dieses ganze Geschwafel an die Neunziger erinnert: Man phantasiert davon, wie viele Flugzeugträger man bei Nordmeer- und Pazifikflotte braucht, während das aktuelle Korvetten-Programm (Steregushij-Klasse) schon auf dem besten Weg ist, zum Milliardengrab zu werden. Was wurde seit 2001 in Dienst gestellt? Die Gepard, die Tartastan, die Astrakhan, die Steregushij und die Jaroslaw Mudrij. Fünf Schiffe in Neun Jahren! Fünf! Wie man damit die Flotte modernisieren will, muss mir mal einer erklären. Das sich Bauzeiten von fast 20 Jahren negativ auf die Qualität der Schiffe auswirkt ist nur ein Aspekt; weil man kaum moderne Fertigungstechniken hat, weisen die neuen Schiffe Konstruktionsfehler und technische Defekte auf, die während der Erprobung für einen Haufen Geld behoben werden müssen. Das alte Sowjetdenken behindert aber selbst das: Entspricht das Schiff - wie im Falle der Steregushij - nicht sofort den Anforderungen der WMF, werden sofort die Zahlungen an die Werft eingestellt, die durch die Durststrecke in den Neunzigern Fertigungstechnisch ohnehin auf dem letzten Loch pfeift.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: